Bad Honnef – Die älteren Honnefer erinnern sich vielleicht noch an Franz Brungs, Fußballstar in den 1960er Jahren. Er wurde am 4. Dezember 1936 in Bad Honnef geboren und wuchs am Dellenweg bzw. Afelspfad auf. Er kickte zunächst bei den Junioren des Fußballvereins Bad Honnef auf dem Ascheplatz an der Asbacher Straße.
In der Herrenmannschaft entwickelte er sich zum Stürmer, und der berühmte Trainer Hennes Weisweiler holte ihn 1958 zum 1. FC Köln, der damals in der Oberliga spielte. Nach weiteren zwei Jahren wechselte Brungs zu Borussia Mönchengladbach, mit der er am 5. Oktober 1960 das DFB-Pokalfinale gewann.
Gerne erinnert er sich an den Start der Bundesliga (1963). Als er in den Jahren 1963 bis 1965 für Borussia Dortmund spielte, erzielte er für diesen Verein in 54 Spielen 23 Tore. Er nahm teil an mehreren Europapokalspielen und spielte auch im Europapokal der Landesmeister (heute Champions-League der UEFA).
Noch heute schwärmt Franz Brungs vom Achtelfinal-Spiel gegen Benfica Lissabon, das die Borussen mit 5:0 Toren gewannen, wovon 3 auf sein Konto gingen.
Der 1. FC Nürnberg warb ihn 1965 für eine Ablösesumme von 65 000,- DM (!) ab. Die Spieler waren damals für alles selbst verantwortlich. Heute erledigen diese Angelegenheiten Spielermanager, die die entsprechenden Ablösesummen aushandeln. Es gab z. B. nur einen einzigen Masseur für alle Spieler.
Beim 1. FC Nürnberg, mit dem er Deutscher Meister wurde, erzielte er in 97 Spielen 50 Tore.
Den größten Erfolg feierten die Nürnberger am 2. Dezember 1967, als allein Franz Brungs beim 7:3 Sieg des 1. FC Nürnberg gegen den FC Bayern (mit Franz Beckenbauer) fünf Tore gegen Sepp Maier erzielte. Ein Zwischenengagement bei Herta BSC von 1968-1971 schloss sich an.
1971-1972 beende er seine glanzvolle Zeit als Torjäger, auch „Goldköpfchen“ genannt, weil ihm viele Kopfballtore gelangen.
Seit 1974 war Franz Brungs Trainer verschiedener Vereine u.a. für Kickers Offenbach und KSV Hessen Kassel, mit dem er seine offizielle Karriere 1995 beendete.
Brungs hatte in seiner neuen fränkischen Heimat ein Lottogeschäft, das er zusammen mit seiner Frau betrieb. Nach dem Tod seiner Frau Carmen geb. Proff, auch ein „Sälefer Mädsche“, übernahm einer der beiden Söhne das Geschäft.
Heute trifft er sich mit dem Freundeskreis ehemaliger Clubspieler und hält sich mit Fahrradfahren fit.
Dr. Hans Eckhard Krüger
Beirat des Vereins Gutenberghaus Bad Honnef e.V.