Rhein-Sieg-Kreis – Mit scharfer Kritik hat die FDP-Kreistagsfraktion auf die Entscheidung des Landrates reagiert, das Sonderkontingent des AstraZeneca-Impfstoffes für die über 60jährigen aufgrund der Auslastung des Impfzentrums in Sankt Augustin dezentral über die Hausärzte zu verimpfen. Die Fraktion hat daher eine Sondersitzung des Ausschusses für Gesundheit und Inklusion beantragt.
„Die Entscheidung des Landrates hat am Wochenende zu Chaos und großer Verärgerung in der Bevölkerung geführt. Selbst wenn es gute Gründe für diesen Entschluss gab, hätte dieser auf allen möglichen Kanälen kommuniziert werden müssen. Es reicht nicht, wenn man eine Meldung auf die Webseite des Kreises setzt“, kritisiert Christian Koch, der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten. Zudem habe diese Entscheidung am Dienstagvormittag zu einem Ansturm auf die ebenfalls nicht ausreichend informierten Hausarztpraxen im Rhein-Sieg-Kreis geführt und dort ebenfalls für viel Frustration gesorgt.
Nach den vielen Enttäuschungen über zu wenig Impfstoff und die unprofessionelle Terminvergabe sollte die Verwaltung nun alles tun, um für einen reibungslosen Ablauf der Impfkampagne zu sorgen und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Mit solch einsamen Entscheidungen, die weder mit der Politik abgesprochen noch ausreichend kommuniziert werden, erreicht der Landrat genau das Gegenteil,“ so Koch.
In der Sondersitzung des Gesundheitsausschusses will die FDP-Fraktion u.a. Fragen zur verfehlten Kommunikationsstrategie stellen und nach Lösungen fragen, wie der vorhandene Impfstoff jetzt schnellstmöglich verimpft werden kann. „Hier sind jetzt dringend schnell umsetzbare kreative Lösungen gefragt wie beispielsweise der Einsatz mobiler Teams oder von Impfbussen. Auch sollten die Hausärzte nach Möglichkeit von den Testungen entlastet werden, um sich ganz aufs Impfen zu konzentrieren. Dazu müssten möglicherweise schnell weitere Testzentren eingerichtet werden“, fordert Christian Koch.