Bad Honnef | In zwei Wochen soll die Sibi-Turnhalle wieder dem Sport zur Verfügung stehen. Grund ist, dass Bad Honnef in den nächsten Wochen keine neuen Flüchtlinge aufnehmen muss. Auf Weisung von Landesinnenminister Ralf Jäger verteilt die Bezirksregierung Arnsberg die ankommenden Flüchtlinge zunächst nur noch auf die Städte, die bislang zu wenige aufgenommen haben. Das teilte am Freitag die Pressestelle der Stadtverwaltung mit.
Die Zuweisungspause soll etwa sechs Wochen betragen, so Pressesprecherin Christine Pfalz. Aktuell sind in Bad Honnef 467 Flüchtlinge untergebracht. Nach bislang unbestätigten Informationen sollen Flüchtlinge auch im ehemaligen Job-Center untergebracht werden.
Der Fachdienst Asyl werde ab Anfang Februar durch einen zweiten Dolmetscher unterstützt, so Pfalz. Die Dolmetscher übersetzen sowohl die amtlichen wichtigen schriftlichen Informationen für die Flüchtlinge als auch im Falle von Amtsgesprächen mit den Mitarbeitenden der Verwaltung. Gefördert werden die Stellen von der Bundesagentur für Arbeit.
Zum bevorstehenden Karneval hat das Polizeipräsidium Bonn einen Flyer zur Verfügung gestellt, der in mehreren Sprachen, unter anderem Arabisch verfasst ist. Er wird zurzeit vom Fachdienst Asyl bei der Scheckausgabe oder in den Unterkünften verteilt. Gerrit Schöne-Warnefeld vom Fachdienst Asyl erklärt: „Jeder soll Karneval ausgelassen feiern. Trotzdem ist Information der beste Weg, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden.“
Um die Integration zügig und erfolgreich voranzubringen, werde – neben den Sprachkursen – ein besonderes Augenmerk auf die Arbeitsintegration gelegt, teilt Christine Pfalz mit. Asylbewerber dürfen nach dreimonatigem Aufenthalt arbeiten. Allerdings müssen die Arbeitsagenturen in den ersten 15 Monaten zunächst prüfen, ob Arbeitsstellen nicht mit einem deutschen oder EU-Bürger besetzt werden können.
Ebenfalls nach den ersten drei Monaten können Flüchtlinge eine gemeinnützige Tätigkeit aufnehmen. So helfen sie beispielsweise jetzt schon im Bau- und Betriebshof der Stadt. Die Bezahlung erfolgt angelehnt an die 1-Euro-Jobs.
Praktikums- und Ausbildungsstellen können Flüchtlinge ebenfalls annehmen. Christine Pfalz: „Geregelte Arbeitsabläufe, auch wenn die Hürden wie Sprache und Formalitäten nicht einfach zu nehmen sind, stärken die Flüchtlinge in ihrem Tagesablauf.“