Rhein-Sieg-Kreis – Zehn Schulen im Rhein-Sieg-Kreis haben jetzt mit einer neuen Ausbildung von bis zu vier Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 9 zu Medienscouts begonnen. Die zumeist 13- bis 15-jährigen Jugendlichen werden zu kompetenten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern der Schulgemeinschaft in Sachen Mediennutzung und Mediensicherheit. Mit diesem Wissen können sie im Schulalltag auch zu Themen-Workshops und Elternabenden einladen.
Journalistin und Medienexpertin Melanie Kabus sowie Kristin Langer, Referentin für die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, coachen die Jugendlichen in verschiedenen Workshops, in denen zahlreiche Fragen beantwortet werden. Z.B.: Wie bewege ich mich gefahrlos in sozialen Netzwerken? Wann verstoße ich gegen Urheberrecht und Datenschutz? Was ist Cybermobbing? Wie vermeide ich Kostenfallen bei digitalen Spielen? Wann wird Spielen am Handy, am Computer oder an der Konsole zur Sucht?
„Die Vorabfrage nach gewünschten Themen hat ergeben, dass die Jugendlichen viel zum Thema Cybermobbing wissen wollen“, sagt Coach Melanie Kabus. „Fast alle haben angegeben, andere Jugendliche zu kennen, denen das schon passiert ist, oder sogar selber schon einmal davon betroffen gewesen zu sein.“
Paulina von der Gertrud-Koch-Gesamtschule in Troisdorf lässt sich zum Medienscout ausbilden: „Ich möchte gerne anderen Mut machen, sich zu trauen und Zivilcourage zu zeigen, wenn sie Opfer von Cybermobbing sind oder jemandem helfen möchten.“
Da es sich bei den angehenden Medienscouts ebenfalls um Heranwachsende handelt, nehmen an den Ausbildungen auch zwei Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer von jeder Schule teil. Sie erhalten die Qualifikation, den Scouts bei Problemen und Fragen zur Seite zu stehen. Im Fokus aber stehen die Jugendlichen, denn die genießen als Gleichaltrige möglicherweise mehr Vertrauen als Erwachsene. Außerdem kennen die Medienscouts das Nutzungsverhalten und aktuelle Trends in der digitalen Welt aus eigener Erfahrung.
„Medienscouts NRW“ ist ein Projekt der Landesanstalt für Medien NRW. Finanziert wird das Projekt von der Bildungs-Stiftung der Kreissparkasse Köln und vom Regionalen Bildungsbüro des Rhein-Sieg-Kreises. David Neifer, Medienberater des Kompetenzteams NRW, koordiniert das Projekt.
Bettina Wallor vom Regionalen Bildungsbüro des Rhein-Sieg-Kreises: „Der Schulalltag zeigt, wie unbedarft sich Jugendliche oftmals in sozialen Netzwerken bewegen. Deshalb ist es wichtig, auf Augenhöhe über die Gefahren aufgeklärt zu werden.“ Christian Brand, Geschäftsführer der Bildungs-Stiftung der Kreissparkasse Köln ergänzt: „Wir unterstützen dieses Projekt sehr gerne, denn das faszinierende Feld der Medien ist allein kaum zu durchschauen.“ (an)