Bad Honnef | Altersmäßig nicht gerade ein Jungbrunnen, hat der Bad Honnef Stadtrat dennoch ein paar „Jungsporne“ in seinen Reihen. Die haben sich jetzt zusammengesetzt und Themen aus ihrer Sicht diskutiert.
Zur selbsternannten Junioren-Fraktion gehören die Stadträte Carolin Dißmann, Katja Kramer-Dißmann vom Bürgerblock sowie Christian Lohr, Daniela Ratajczak, Alexander Rettig und Simon Selzer von der CDU. Für SPD, FDP und FWG war offensichtlich die Altersgrenze eine zu große Hürde. Von ihnen war niemand dabei.
„Uns ist es wichtig, über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg, das Thema der Generationengerechtigkeit stärker in den Fokus zu rücken“, erklären die Ratsmitglieder. Soziale Gerechtigkeit dürfe nicht nur horizontal, sondern müsse auch vertikal betrachtet werden. Angesichts der hohen Verschuldung von Bund, Land und Kommunen, wird es nach Auffassung der sechs Stadträte dringend Zeit, dem Thema mehr Gewicht beizumessen: „Auch in Bad Honnef müssen wir unsere Ausgabendisziplin verbessern. In der Vergangenheit haben wir auf zu großem Fuß gelebt.“
Die Stadträte wünschen sich von Entscheidungsträgern und Bürgern mehr Mut und Opferbereitschaft bei Einsparmaßnahmen und Ausgabenwünschen. „Uns ist wohl bewusst, dass wir vor allem aufgrund der praktischen Nichtbeachtung des Konnexitätsprinzips nur eingeschränkte Möglichkeiten haben, die Haushaltssituation zu verbessern“, so die jungen Politiker. Gleichwohl seien sie der Auffassung, dass sich Bürger und Politiker nicht hinter diesem Umstand verstecken dürfen. „Die Situation ist wie sie ist und wir müssen trotz dieser widrigen Umstände eine Lösung finden“. Für die Kinder und Enkelkinder sei nicht die Frage entscheidend, warum sie später einmal auf einem Schuldenberg sitzen werden sondern die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt einen geben wird.
Besonders lobte die „Junge Gruppe“ den Haushaltsvortrag des neuen Bürgermeisters Otto Neuhoff während der letzten Ratssitzung. Er zeige den Mut und die Zuversicht, die Bürger und Politiker in den letzten Jahren bei den Verantwortlichen vermisst hätten. „Wenn Herr Neuhoff das so durchzieht, kann er sich auf unsere Unterstützung verlassen.“
Die sechs Ratsvertreter wollen sich auch in Zukunft in regelmäßigen Abständen zusammensetzen und die Politik aus ihrer Sicht diskutieren.