Bei der Bad Honnefer CDU weiß man, wie man ein Fest für Groß und Klein aufpeppt. Klar, Hüpfburg, Zuckerwatte und Waffeln – das lockt die Kleinen. Livemusik am Nachmittag – das wärmt die Herzen. Und dann, als besonderes Schmankerl zum Kaffee: ein Redner, der bundesweit für Debatten sorgt, weil er gerne den Einsatz von Polizeihunden ohne Maulkorb gegen Demonstrierende empfiehlt.
So etwas nennt man in der Eventbranche wohl „Programm-Mix“. Die einen kriegen Puderzucker, die anderen Pfefferspray. Zwischen der Gitarre von „Autumn Nights“ und der Gabel im Käsekuchen wird dann noch schnell die „tägliche Gruppenvergewaltigung“ als Migrationsthema verhandelt. Familienunterhaltung, aber bitte mit politischer Schärfe.
Ob das der Bürgermeisterkandidat Philipp Herzog so im Wahlkampfhandbuch stehen hat? „Bürgernah auftreten“ heißt ja nicht zwingend „Bürger vor den Kopf stoßen“. Aber vielleicht verfolgt die CDU Bad Honnef die Strategie: Wer beim Inselfest keinen Zuckerschock kriegt, soll wenigstens einen Adrenalinschub mit nach Hause nehmen.
Am Ende bleibt die Frage: Will man wirklich, wie angekündigt, „neben der politischen Unterhaltung ein attraktives Programm für die ganze Familie“ – oder ein Live-Experiment zur Schmerzgrenze der politischen Festkultur? Die CDU Bad Honnef antwortet mit Waffeln. Und einem Maulkorb. Nur eben nicht für den Redner.