Bad Honnef – Im letzten Jahr wurde die traditionsreiche KG Löstige Geselle 75 Jahre alt. Richtig gefeiert werden konnte aufgrund von Corona nicht. Das soll nun in diesem Jahr nachgeholt werden, verkündete der Vorstand auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung Donnerstagabend in der KASch-Aula.
Fast hätte der Vorstand allerdings alles andere als eine Feier in Aussicht gestellt. Denn ein Mitglied hatte den Antrag gestellt, die KG aufzulösen. Als Begründung gab es an, der Nachwuchs fehle, die Mitglieder würden immer älter und ihre Zahl kleiner und er könne sich auch nicht vorstellen, dass nach dem möglichen Ausscheiden der Präsidentin Marion Kock und des Geschäftsführers Peter Monschau Nachfolger für diese Posten gefunden würden. Sowohl Kock als auch Monschau hatten angekündigt, 2023 nicht mehr zu kandidieren.
Bevor es zur Abstimmung ging, schilderte die Senatorin und frühere Bad Honnefer Bürgermeisterin Wally Feiden ihr Gefühl. Würde man jetzt beschließen, den Verein aufzulösen, wäre das für sie ungefähr so, als würde man auf ein halbtotes Pferd noch einmal zusätzlich drauftreten. Das sei für einen Traditionsverein unwürdig. Sie schlug vor, bis zum nächsten Jahr zu warten. Gebe es bis dahin keine Fortschritte und fände man dann keine Nachfolger für die ausscheidenden Vorstandsmitglieder, könne man immer noch den Schritt gehen und die Auflösung beschließen.
Letztlich wurde in geheimer Wahl bei sechs Gegenstimmen beschlossen, dem Antrag auf Vereinsauflösung nicht zuzustimmen.
Finanziell schreibt der Verein immer noch schwarze Zahlen. Aber die Folgen von Corona haben die Kasse arg gebeutelt. So fielen wichtige Sitzungen aus und auch alle Kleinkunstveranstaltungen.
Die hohen Kosten und das Alter der Mitglieder spielten die größte Rolle bei der Entscheidung, nicht mehr mit einem Wagen am Karnevalszug teilzunehmen. Stattdessen will man sich als KG bis auf weiteres am Straßenrand aufstellen.
Neu gewählt werden mussten die Positionen des 2. Vorsitzenden und des Zeughauswarts. Sowohl Uwe Hecken (2. Vorsitzender) als auch Roland Krumscheid (Zeughauswart) wurden wiedergewählt. Außerdem im Vorstand: Marion Kock (Vorsitzende), Brigitte Holle (Literatin und Schatzmeisterin), Peter Monschau (1. Geschäftsführer) und Senatspräsident Heinz-Willi Veken.