Bad Honnef – Bis zu 250 Euro Strafe riskieren Raucherinnen und Raucher in Baden-Württemberg, wenn sie achtlos ihre Zigarettenkippen wegwerfen. Für die rechtswidrige Entsorgung von Hausmüll wie Zigarettenstummeln empfiehlt NRW ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro.
Das hat seinen Grund: Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen 2/3 aller gerauchten Zigaretten auf dem Boden. Weltweit gelangen so etwa 4,5 Billionen Zigarettenkippen pro Jahr in die Umwelt, verschmutzen nicht nur die Gewässer, sondern werden zur Gefahr für Lebewesen, die mit ihnen in Berührung kommen.
Tabakprodukte enthalten mehr als 7000 giftige Chemikalien, die beim Wegwerfen in die Umwelt gelangten, zitiert die tagesschau den Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO, Rüdiger Krech. Jeder der geschätzten 4,5 Billionen Zigarettenstummel, die jedes Jahr in Ozeanen, Flüssen, Gehwegen und Stränden landen, könne hundert Liter Wasser verschmutzen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gesellschaft berichtet, achtlos weggeworfenen Kippen stellen eine Gefahr für Kinder dar, denn es käme immer wieder vor, dass Kleinkinder Zigarettenkippen in den Mund nehmen und Vergiftungssymptome zeigen würden. Auch Haustiere würden immer wieder Zigarettenkippen fressen und litten anschließend an Vergiftungserscheinungen. Bereits eine Zigarettenkippe pro Quadratmeter könne zu einer Menge von Nikotin in der Pflanze führen, „die deutlich oberhalb der Konzentration liegt, die die Europäische Union (EU) als Maximalwert für Rückstände aus nikotinhaltigen Insektiziden auf Futter- und Lebensmitteln festgelegt hat (0,01 mg Nikotin pro kg)“, so das Krebsforschungszentrum.
Auch in Bad Honnef ist das Wegwerfen von Zigarettenkippen ein großes Problem. Allerdings müssen sich Umweltsünder, die Zigarettenreste im öffentlichen Raum entsorgen, nicht vor einem Bußgeld fürchten, denn die Stadt geht gegen sie nicht vor. Vielleicht auch, weil sie sonst Maßnahmen auf ihren eigenen Grundstücken ergreifen müsste. Siehe Foto: Konrad-Adenauer-Schule.
Übrigens entstand das Foto fast zur selben Zeit, als sich die Freiwilligengemeinschaft #WirfürsKlima (Min. 5) anlässlich ihres einjährigen Bestehens auf dem Rathausplatz vorstellte und über ihre Arbeit berichtete.