Rhein-Sieg-Kreis – Anlässlich der im Rahmen des Deutschen Leitungskongresses vorgestellten Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Kita-Leitungskräften zur aktuellen Personalsituation zeigt sich Petra Swetik, Betriebsleiterin Frühkindliche Elementarpädagogik beim AWO Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg entsetzt, aber wenig überrascht. Demnach hat sich der Fachkräftemangel in der Frühpädagogik im Vergleich zum Jahr 2018 verschärft und in nicht einmal jeder zehnten Kita in Deutschland gibt es dauerhaft ausreichendes Fachpersonal.
Die überwältigende Mehrheit der befragten Kitas (91,9 Prozent) musste innerhalb der vergangenen zwölf Monate zumindest zeitweise mit zu wenig Personal arbeiten – das heißt, die vorgesehenen Betreuungsschlüssel wurden nicht erreicht. Gerade einmal 8,1 Prozent der Leitungen erklärten, zu jeder Zeit ausreichend Fachkräfte im Einsatz gehabt zu haben.
Mehr als drei Viertel der befragten Kita-Leitungen (78,5 Prozent) haben im Jahr 2019 eine – teils deutliche – Verschärfung der Arbeitsmarktsituation wahrgenommen. Das zeige sich an wachsenden Schwierigkeiten, offene Stellen mit passenden Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen. In den Städten und Ballungszentren wirkt sich demnach der frühpädagogische Fachkräftemangel weniger stark aus als in Kleinstädten oder auf dem Land.
Vier von zehn Kita-Leitungen (41,7 Prozent) finden, dass die Bildungs- und Erziehungsarbeit ihrer Einrichtungen gesellschaftlich kaum gewürdigt wird. Und gerade einmal 2,9 Prozent empfinden eine angemessene Wertschätzung durch die Politik.
Swetik: „Die Daten überraschen nicht und haben sich seit Jahren schon abgezeichnet – trägerübergreifend. Die AWO Bonn/Rhein-Sieg hätte seit langem auf die Problematik des Fachkräftemangels und Fachkräftemehrbedarfs sowie dessen Folgen hingewiesen. Um der Herausforderung wirksam zu begegnen, seien politische Entscheidungen erforderlich.