Bad Honnef – Der FV Bad Honnef kann doch noch siegen. Heute schlug die Landesligamannschaft an der Schmelztalstraße den Ligakonkurrenten Windeck mit 3:1. Die Gastgeber boten eine überzeugende Leistung. Vor allem zeigten sie Biss und Leidenschaft.
Von Beginn an versuchten die Honnefer, sich nicht die Butter vom Brot stehlen zu lassen. Nach einem ersten Abtasten übernahmen sie die Regie und in der 17. Minute setzte Hassan El Bassraoui mit seinem Schuss eine erste Duftmarke. Der Ball ging zwar knapp am Tor vorbei, aber Windeck war gewarnt. In der 21. Minute tauchte Jan Zoller vor dem Fünfer von Windeck-Keeper Badr Yakine auf. Sein halber Fallrückzieher verpasste jedoch ebenfalls das Ziel.
In der 28. Minute erlaubte sich der HFV in der eigenen Hälfte noch einmal einen Fehlpass, den Jetgzon Krasniqi ziemlich cool zur Gästeführung ausnutzte. Er hob den Ball unhaltbar für HFV-Torwart Nicolas Tischler ins Netz.
Als hätten die Grün-Weißen geübt, überflüssige Gegentore schnell wegzustecken, schien sie der Rückstand wenig zu beindrucken. Es hatte sogar den Anschein, als lautete die Parole: „Jetzt erst recht!“
In der 36. Minute versenkte Fritz Spürkel den Ball mit einem klasse Schuss im linken unteren Eck. Dem hochverdienten Ausgleich wäre fast noch vor der Pause die Führung gefolgt. Jedoch verhinderte der Innenpfosten einen Windecker Rückstand vor dem Halbzeitpfiff. Schütze war Leon Schubert.
In der zweiten Halbzeit spielten die Honnefer klug, stabilisierten zunächst die Defensive und ließen somit den Windecker Ansturm ins Leere laufen. Brachten sie einmal einen gefährlich wirkenden Ball aufs Tor, fischte ihn Tischler weg. Dann erlebten die Zuschauer wieder grün-weiße Power.
Leon Schubert hatte Pech, als sein Schuss aufs kurze linke Eck von Yakine gehalten wurde. Dann konnte er sich doch noch als Matchwinner feiern lassen. In der 56. Minute knallte Mikolaj Grabowski zunächst einen Ball gegen den Pfosten, im Nachschuss verwandelte Schubert dann zum 2:1. Dieser Treffer warf die Windecker mehr oder weniger aus der Bahn, ihre Spielordnung ging verloren, die Angriffe wurden hektischer, Selbstkritik häufte sich.
Der HFV ging mit der Situation clever um, bewahrte die Ruhe und nutzte in der Nachspielzeit dann auch noch die Chance zum 3. Treffer. Nachdem sich Windecks Torwart in der Honnefer Hälfte befand, bekam Tobias Reuter den Ball zugespielt, der locker einnetzte.
Kinder, Kinder! Ein hochklassiges Spiel fand zwar heute an der Schmelztalstraße nicht statt – das war auch nicht zu erwarten. Aber der HFV begeisterte durch Kampfgeist und Leidenschaft.
Selbst der Laie erkannte heute das Potential, das in dem Team steckt. Und entdeckte die vier, fünf Supertalente, von denen sicherlich von Spiel zu Spiel mehr zu sehen sein wird. Gratulation dem Vorstand, wenn er sie am Ende der Saison halten kann. Der lief übrigens am Ende des Spiels eiligst runter aufs Spielfeld, um der Mannschaft zum Sieg zu gratulieren.
Auch Interimstrainer Benni Krayer war begeistert von der „emotionalen Spielweise“ seiner Elf. „Zeigt Begeisterung, Emotion auf dem Platz“, hätte er den Spielern zuvor gesagt. Sein aktuelles Geheimrezept. Es ging auf.
Natürlich weiß Krayer, dass diese Strategie nicht ewig zum Erfolg führen wird. Er sei sich allerdings sicher, dass sich die spielerische Qualität kontinuierlich weiterentwickeln wird. Und in der Winterpause würde man dann weitersehen.
Aber er sagte auch, dass zur positiven Entwicklung des Teams die Leistung seines Vorgänger Alex Halfen beiträgt. Er habe die Mannschaft strategisch hervorragend eingestellt.
Am nächsten Sonntag müssen die Honnefer zum Spitzenreiter nach Wiehl. Der ist auch zu schlagen, wie es Schlebusch heute vormachte. Fünf Tore schenkten sie dem Primus ein.
Was hält die Grün-Weißen also davon ab, am nächsten Spieltag den nächsten Dreier einzufahren? Wie heißt es doch: „Nur der HFV!“