Bad Honnef – KODi befindet sich existenziell in unruhigem Gewässer. Das Unternehmen will sich über einen Sanierungsplan wieder marktgerecht aufstellen. Der Geschäftsbetrieb geht mit allen 1.800 Beschäftigten und allen 238 Filialen uneingeschränkt weiter, teilt das Oberhausener Unternehmen mit.
Die Verantwortlichen der in Oberhausen ansässigen Kodi Diskontläden GmbH wollen das Unternehmen über ein Schutzschirmverfahren restrukturieren, heißt es in einer Presserklärung. Letzten Donnerstag sei beim Amtsgericht Duisburg ein entsprechender Antrag inklusive der notwendigen Testate über ausreichende Liquidität und positive Sanierungsaussichten des Unternehmens eingereicht worden.
Für dieses Verfahren habe KODi die Restrukturierungsexperten Holger Rhode und Dr. Raul Taras, beide Rechtsanwälte und Partner der Wirtschaftskanzlei Görg sowie Unternehmensberater Thomas Montag, Partner der Gesellschaft Montag & Montag, mit in die Geschäftsführung berufen. „Alle drei werden gemeinsam mit den KODi-Geschäftsführern Richard Nölle und Matthias Schob den Geschäftsbetrieb mit bundesweit allen 1.800 Beschäftigten und allen 238 Filialen uneingeschränkt weiterführen und das Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten bei den anstehenden Aufgaben unterstützen“, so KODi.
Ziel sei es, einen Sanierungsplan zu erarbeiten, mit dem das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen kommt. „Es gibt bereits erfolgversprechende Ansätze, die wir nun finalisieren werden. Erste Maßnahmen wollen wir dann zeitnah umsetzen“, sagt KODi-Geschäftsführer Schob. Der fertig ausgearbeitete Sanierungsplan soll voraussichtlich im Frühjahr 2025 dem Gericht und den Gläubigern vorgelegt werden.
Die Gründe für die kritische Geschäftslage seien laut der Kodi Diskontläden GmbH vielfältig: Das Unternehmen spüre seit längerer Zeit eine deutliche Kaufzurückhaltung seiner Kundinnen und Kunden. Das habe in den letzten Monaten zu einem massiven Umsatzverlust „in einer ohnehin harten Wettbewerbssituation“ geführt. Auch gestiegene Kosten wurden als Ursache angeführt.
Die Löhne und Gehälter sollen vorerst gesichert sein. Was die Entwicklung für die Bad Honnefer Filiale bedeutet, ist ungewiss. Zu den einzelnen Standorten gibt das Unternehmen zurzeit keine Auskunft.
Bereits 2023 geriet KODi in Schieflage. Ein damals eingeleiteter Transformationsprozess führte offensichtlich nicht zum gewünschten Erfolg.