Bad Honnef | Zur Premiere des Liberalen Salons lud die stellv. Fraktionsvorsitzende der FDP, Martina Ihrig, in ihr Haus ein. Der Liberale Salon will in Zukunft in kleinem persönlichen Kreis über regionale und liberale Themen diskutieren.
Der Auftakt stand unter dem Motto „LAGA Bad Honnef 2020 – Fluch oder Segen?“. Referentin war Elisabeth Kuhlmann, Landschaftsplanerin und Mit-Planerin der BUGA Berlin. Sie sprach vor 20 geladenen Liberalen und ihren Gästen über Risiken und Chancen der 3 vorgeschlagenen Varianten.
In ihrem Kurzvortrag erläuterte Elisabeth Kuhlman die Vorteile bei der derzeit favorisierten Lösung: sie lege den Kernbereich der LAGA in die Innenstadt. Eine neue Fußgängerbrücke in Verlängerung der Girardetallee schaffe eine Verbindung zur Insel Grafenwerth und den Rheinuferflächen. Über den offenzulegenden Möschbach und weitere innerstädtische vorhandene Parkanlagen würde eine Anbindung an das Siebengebirge erreicht. Wichtig sei, dass neben der Aufwertung des eigentlichen Gartenschaugeländes städtebauliche Projekte auch außerhalb der Kernbereiche, z.B. Aegidienberg, angestoßen würden. Die Denkmalpflege als Chance für die LAGA 2020 stehe im Focus, so Elisabeth Kuhlmann.
Zu bedenken gab sie, dass alle drei Varianten noch keine Flächen für temporäre Parkplätze im Nahbereich der Ausstellung von ca. 5 – 8 ha auswiesen. Außerdem seien bei allen drei Varianten Konflikte mit den Festsetzungen des Naturschutzes zu erwarten, weil sie den Charakter der Landschaft verändern könnten oder nicht dem besonderen Schutzbedürfnis entsprechen würden. Die Stadt Bad Honnef müsste deshalb bei der Unteren Landschaftsbehörde rechtzeitig Ausnahmen von Verboten beantragen, zum Beispiel beim Anlegen von Badeplätzen, der Einrichtung von Landestellen für Wasserfahrzeuge, beim Anlegen von Stegen und der Entnahme von Pflanzen, Schlamm, Erde, Sand und Kies.
In der anschließenden lebhaften Diskussion betont Florette Hill, dass die Insel Grafenwerth und der Rheinuferbereich beliebte Nacherholungsziele für die Bad Honnefer seien. Während der Laga sei die Insel aber nur gegen Eintrittsgelder besuchbar. Sie fragte, ob das für die Bürgerinnen und Bürger zumutbar sei.
Kuno Höhmann, Vorsitzender des Wassersportvereins, sieht in der Laga eine Aufwertung der Insel Grafenwerth und des Rheinuferbereiches als Naherholungsgebiet und der Herstellung einer Verflechtung zwischen Insel und Stadtkern. Er betonte, „wenn wir der Verlandung des Toten Rheinarms nicht Einhalt gebieten, haben wir bald keine Insel mehr.“
Peter Endler, früherer FDP-Fraktionsvorsitzender im Rat, fragte nach der Schaffung von Landschaftsachsen vom Rheinuferbereich ins Siebengebirge. Hier stelle sich die Frage, wie weit ein LAGA-Besucher bereit sei, zu laufen. Peter Hurrelmann vom Freundeskreis Park Reitersdorf legte sein Augenmerk vor allem auf die nachhaltige gestalterische Aufwertung innerstädtischer zum Teil historischer Freiflächen, aber auch auf die Gestaltung des Bahnhofumfeldes. Auf die Frage nach einem Claim für die LAGA antwortet er, dass das „Grün der Zeit“ eine gute Arbeitsgrundlage bilden könnte.
Da die Mitbewerber aus Herne, Herten, Recklinghausen, Castrop-Rauxel in Gemeinschaft mit der Emschergenossenschaft, sowie Kamp-Lintfort den Bergbau in den Mittelpunkt der Planungen stellen, sieht Willy Kuhlmann in einer Aufwertung der natürlichen Schönheit von Bad Honnef einen ganz neuen Ansatz und damit die Chance für eine LAGA in Bad Honnef 2020.
Martina Ihrig zog nach dem ersten Liberalen Salon ein positives Fazit: „Die Laga in Bad Honnef ist schon heute als Impulsgeberin für eine zukunftsorientierte Stadt- und Freiraumplanung anzusehen, da sie das Image der Stadt verbessert und Fördermittel in Aussicht stellt.“ Und Birgit Eschbach, sachkundige Bürgerin der FDP im Planungsausschuss, über den Liberalen Salon: „Ein perfekter Start in unsere neue Veranstaltungsreihe mit tollen Gästen und guten Gesprächen.“