Bonn – Mähroboter übernehmen die lästige Arbeit des Rasenmähens geräuscharm und ganz automatisch, sodass sie bei vielen Gartenbesitzer*innen zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Was viele nicht wissen: Die praktischen Helfer können gleichzeitig eine große Gefahr für die tierischen Gartenbewohner, insbesondere für Igel, darstellen.
Igel sind in der Regel zur Nacht- und Dämmerungszeit aktiv. Nähert sich ein Mähroboter, rollen sich Igel instinktiv zum Schutz zu einer Kugel zusammen und flüchten nicht. Doch der natürliche Schutzmechanismus der Tiere ist zwecklos gegen die Klingen der Mähroboter, sodass es regelmäßig zu schweren Verletzungen kommt oder Igel sogar getötet werden.
Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Bonn rät daher dringend dazu, den Mähroboter nur behutsam und mit Bedacht einzusetzen. Grundsätzlich sollten sie nie unbeaufsichtigt oder in der Dämmerungs- und Nachtzeit eingesetzt werden.
Doch auch andere Tiere leiden unter dem vermehrten Einsatz von Mährobotern. Viele der automatischen Gehilfen sind fast dauerhaft im Einsatz und halten den Rasen dadurch sehr kurz. Blumen und Kräuter haben dadurch kaum Chancen, sich zu entwickeln und zu wachsen. Ein kurzgeschorener Rasen hat gravierende Nachteile für den Natur- und Umweltschutz, da es ihm an Arten- und Strukturvielfalt fehlt. Die ökologische Bedeutung als Lebensraum ist sehr gering.
Eine naturnahe Umgestaltung des eigenen Gartens hingegen kann bereits auf kleiner Fläche wertvolle Zufluchts- und Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten schaffen. Dies kann beispielsweise durch die Anlage eines bunten und gleichzeitig pflegeleichten Blühstreifens geschehen, durch das Anlegen von Totholz-Ecken, das Stehenlassen von Wildstauden oder durch die Wahl bienenfreundlicher Pflanzen und Gehölze.