Bad Honnef – Die Mitarbeiter des städtischen Bau- und Betriebshofes werden in den kommenden Wochen an verschiedenen Stellen in den Siedlungsbereichen Berg- und Tallage die Wildblumenwiesen und Wiesenstreifen entlang der Wege und Straßen mähen.
Je nach Pflanzengesellschaft kommen zwei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Sogenannte Fett- und Frischwiesen, die man vor allem entlang der Wege und Straßen in Aegidienberg findet, werden maschinell gemulcht. Dabei verbleibt das zerkleinerte Schnittgut auf den Flächen.
Anders verhält es sich mit den Wildblumengesellschaften etwa entlang der Linzer Straße und im Rosenfeld. Hier erfolgt auch eine Mahd, jedoch mit dem Unterschied, dass das Schnittgut nach den Arbeiten zunächst auf der Fläche verbleibt, um den ausgereiften Samenständen der Wildblumen die Möglichkeit zu geben, sich zu versamen.
Die Maßnahmen finden aus unterschiedlichen Gründen statt: Zum einen muss die Verkehrssicherheit aufrechterhalten werden, wobei hauptsächlich Sichtbeziehungen für die Verkehrsteilnehmer hergestellt und Verkehrsleiteinrichtungen freigehalten werden müssen. Zum anderen wünschen sich die meisten Wildblumenwiesen eine zweimalige Mahd im Jahresverlauf, um ihren Artenreichtum beizubehalten. Der Schnitt dient dazu, unerwünschte und konkurrenzstarke Beikräuter und Kulturgräser zu unterdrücken und somit eine gute Licht- und Wasserversorgung für die eigentlichen erwünschten Wildblumen sicherzustellen. Der überwiegende Teil der Wildblumen reagiert auf den sommerlichen Schnitt mit einem zweiten Blütenflor im Spätsommer und Frühherbst.
Langfristig wäre es wünschenswert, von der Mulchmahd weg zu kommen und mit Balkenmähern auch die Wegebankette zu mähen und dann das Mähgut abzufahren. Mulchmäher zerstören zahlreiche Insekten und Kleintiere, das abdeckende, zurückbleibende Mulchmaterial behindert die Entwicklung von artenreichen Wiesen und die Abfuhr des Mähgutes dient der naturschutzfachlich wünschenswerten Aushagerung, also der Nährstoffabfuhr. Das Ziel ist es, nicht vor allem gesonderte Blühflächen vorzuhalten, sondern die reguläre Pflege des Gros der Flächen naturnah umzustellen. Das fällt fast allen Bauhöfen schwer, da damit höhere Kosten verbunden sind, es würde sich aber lohnen, diese seitens der Kommunalpolitik bereit zu stellen. Bei der Kostenfrage stellt auch die Wintermahd eine interessante Varinate dar.
Achim Baumgartner