Bad Honnef | Die Bad Honnefer Malteser haben bei ihrem ersten Erste-Hilfe-Kurs des Jahres 13 Flüchtlinge ausgebildet. Es ist der zweite Honnefer Kurs für Füchtlinge überhaupt. Die meisten der Flüchtlinge sind in Aegidienberg untergebracht, wo auch der Lehrgang stattfand. Neben Syrern waren ebenfalls Teilnehmer aus Afghanistan, dem Irak, Nigeria und Pakistan dabei. Finanziert wurde die Schulung durch den Flüchtlingsfonds der Bürgerstiftung Bad Honnef.
Dass der Kurs im katholischen Pfarrzentrum in Aegidienberg stattfand, war kein Zufall. Malteser Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut hatte vor einigen Wochen im Café International in Aegidienberg Werbung für das Ausbildungsangebot der Malteser gemacht, und zehn Aegidienberger Flüchtlinge hatten spontan ihr Interesse bekundet. Die katholische Pfarrgemeinde bot an, den Kurs in ihren Räumlichkeiten zu veranstalten.
In zwei Tagen bewältigten die Malteser und ihre Gäste das für reguläre Erste-Hilfe-Kurse vorgesehene Unterrichtspensum. Ausbildungsleiter Burghardt Schuldt, Dr. Archut und der angehende Malteser-Ausbilder Vedat Yesilkaya teilten sich den Unterricht. Die Sanitäterinnen Antonia Fasolak und Hanna Groß assistierten bei den praktischen Übungen, die im Mittelpunkt des Lehrgangs standen.
Syrischer Nachwuchshelfer übersetzte ins Arabische
Lehrgangssprache war Englisch, aber die Malteser-Ausbilder bekamen auch tatkräftige Unterstützung vom ersten syrischen Mitglied der Honnefer Gruppe, Sameer Al-Kawaritt (17). Seit Dezember ist er bei den Maltesern, übersetzte die wichtigsten Kursinhalte auch ins Arabische. Sameer lebt seit Juli mit seinem Vater in Bad Honnef. Er war im Herbst zu den Maltesern gestoßen und hatte den ersten Erste-Hilfe-Kurs für Flüchtlinge im Oktober besucht. Inzwischen kommt er regelmäßig zu Malteser-Veranstaltungen und hat schon als Helfer an Sanitätsdiensten teilgenommen.
Lehrkräfte und Teilnehmer hatten viel Freude beim gemeinsamen Lernen. Dr. Archut: „Neben Fachkenntnissen wie Herz-Lungen-Wiederbelebung, Seitenlage und Druckverband haben wir auch das Selbstvertrauen der Teilnehmer gestärkt.“ Etwaige Sprachbarrieren waren dabei schnell überwunden. Zum Kursende am Sonntagnachmittag nahmen die neuen Ersthelfer ihre Teilnehmerurkunden mit Stolz und Freude entgegen.
Nachdem der zweite Kurs erfolgreich abgeschlossen werden konnte, wollen die Malteser ihr Kursangebot für Flüchtlinge weiter ausbauen. Erste Kursteilnehmer haben sich den Maltesern bereits nach dem ersten Lehrgang angeschlossen, und auch jetzt gibt es wieder Interessenten. „Wir leisten damit unseren Beitrag zur Integration der Flüchtlinge“, sagt Andreas Archut. „Hoffentlich findet das Modell viele Nachahmer!“
Fotos: Ralf Klodt/MHD