„Nizza am Rhein“; „Die Stadt näher an den Rhein bringen“; „Bad Honnef liegt in besonders reizvoller Lage …“ – Bad Honnef wirbt und wünscht sich was.
Erstens: Spätestens seit dem furchtbaren Anschlag am 14. Juli 2016 sollte der (marketingorientierte) Nizza-Vergleich endlich einmal hinterfragt werden – oder eine andere Bedeutung bekommen. Zweitens: Wie soll die Stadt näher an den Rhein rücken, wenn die bereits bestehenden Barrieren durch Bebauung noch verstärkt werden? Drittens: Wie lange wird Bad Honnef noch in besonders reizvoller Lage liegen, wenn immer mehr Grün- und Gemeinflächen versiegelt werden?
Nun gut: Stadtlenker werden nicht müde zu behaupten, in Honnef gäbe es genug Grün. Genug Grün, um es zu zerstören?
Während andere Städte um den Erhalt ihrer letzten grünen Quadratmeter kämpfen, hat die Stadt „in besonders reizvoller Lage“ offensichtlich andere Pläne: Natur gegen Bares – Hauptsache, der Haushaltsausgleich gelingt.
Dieser Denkstruktur entspricht auch die Verkehrspolitik. Während andere Städte immer häufiger Autos aus ihren Citys verbannen, fördert die Stadt mit ihrem Parkraumbewirtschaftungskonzept die Verkehrsverdichtung nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den erweiterten Zonen. Steuerzahlende Anlieger müssen dafür auf ihre Parkmöglichkeiten verzichten.
Die Stadt müsse sich entscheiden, ob sie qualitatives oder quantitatives Wachstum wolle, fordert die Initiative „Rettet den Stadtgarten“. Eine Forderung, die Sinn macht.
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