Bad Honnef – Überraschend für Nicht-Insider wurde bekannt, dass die Freiraumschule ihr Projekt in Bad Honnef nicht umsetzen wird. Der Träger begründete die Entwicklung damit, dass er vor einigen Monaten erfahren habe, „dass das Gebäude in Bad Honnef voraussichtlich den Besitzer wechseln wird. Daraufhin haben wir Gespräche mit dem aktuellen und dem zukünftigen Eigentümer geführt. Diese Gespräche verliefen positiv, und eine Nutzung durch die FreiRaum Schule schien trotz des Eigentümerwechsels realistisch“.
Nun hätte der zukünftige Eigentümer in einer kurzen und knappen E-Mail mitgeteilt, dass er seine Pläne geändert habe, das Gebäude künftig doch alleine nutzen möchte und die vorherige Absprache zur Mitnutzung der FreiRaum Schule nach dem Auszug der IU im Jahr 2028 nicht mehr gelte.
Auf Nachfrage reagierte der jetzige Eigentümer mit der Aussage, es gäbe einen Mietvertrag, der bis Ende 2028 Gültigkeit hätte. Weitergehend wollte er sich jetzt nicht äußern.
Mehr weiß offensichtlich der Bad Honnefer CDU-Chef und Landtagsabgeordnete, Jonathan Grunwald. Er sagt gegenüber „Honnef heute“, es bestehe eine große Offenheit, das Gelände auch nach dem Weggang der IU im Jahr 2028 als Bildungsstandort zu erhalten.
Für Grunwald stellt dies eine gute Nachricht für Bad Honnef dar, da die von der CDU vor über einem Jahr ins Spiel gebrachte Nachnutzung durch das städtische Siebengebirgsgymnasium (Sibi) oder auch durch eine andere Bildungseinrichtung, beispielsweise eine andere Hochschule, somit weiter verfolgt werden könne. Er stelle sich jedoch die Frage, warum die Stadt Bad Honnef bis heute nicht mit dem Immobilieneigentümer in intensive Gespräche darüber eingestiegen sei. Die für eine Schulnutzung erforderlichen Umbauten und sogar einen Turnhallenbau würde der Eigentümer auf dem Gelände an der Mülheimer Straße für das Sibi sogar umsetzen.
„Die Modernisierung des Sibi ist die größte Investition in der Geschichte unserer Stadt und von zentraler Bedeutung für die Zukunft Bad Honnefs als attraktiver Bildungsstandort. Die vom Eigentümer seit Monaten ausgestreckte Hand in Richtung Stadt muss endlich entschlossen ergriffen werden“, so Grunwald. So schmerzhaft der Weggang der IU auch sei, so interessant seien auch die neuen Chancen: „Wenn es gelänge, eine langjährige Sanierung der in die Jahre gekommenen Schule im laufenden Schulbetrieb am bestehenden Standort zu verhindern und eine schlüsselfertige zentrumsnahe moderne Schule zu erhalten, müssen alle Register gezogen werden!“
Mit Blick auf die von der Stadt in Auftrag gegebene kleine Machbarkeitsstudie für den jetzigen Standort der Internationalen Universität, wunderte er sich jedoch darüber, dass das durchführende Unternehmen dasselbe sei, das auch für die wesentlich teurere Millionensanierung des Sibi am jetzigen Standort zuständig sei.
Am 01.10.24 um 20 Uhr führt die FreiRaum Schule übrigens eine Online-Veranstaltung zur neuen Entwicklung durch.