Zwiegespalten: Die Rhöndorfer. Auf der einen Seite sind sie stolz auf ihr Dorf wegen der Schönheit und der umgebenden Natur, andererseits klagen sie über Parkplatzprobleme. Die sorgen dafür, dass ein herausragender Ort wie der Ziepchensplatz täglich mit Blech vollgestopft wird – vor der Kulisse des erhabenen Drachenfels‘. Ein Kulturschock.
Mit dem Ende der Bäume an der Kapelle zeigt der Mensch erneut Respektlosigkeit vor der Schöpfung. Die Schuld am Tod des Ahorn trägt er, der Autofahrer, der sich mit seinem Gefährt zwischen jeweils zwei Leben zwängt und sie bewusst zerstört.
Nun sollen drei neue Bäume gepflanzt werden aber gleichfalls Parkplätze erhalten bleiben. Eventuell zwei bis drei. Die erneute Versiegelung der Erde wird auch die angedachten Hainbuchen nicht freuen. Von der Optik ganz zu schweigen.
Rhöndorf muss sich entscheiden zwischen einmaliger Schönheit und Bequemlichkeit. Beides geht nicht. Wer sich den Luxus erlauben kann, in herausragender Lage zu wohnen, muss Opfer bringen; die Verwaltung hingegen sollte über erste Ansätze berichten, wie Parkplätze außerhalb der historischen Innenlage geschaffen werden können. Da gibt es Vorschläge.
Interessant: Außer dem Grünen Burkhard Hoffmeister scheint das Ahorn-Thema keinen Politiker zu interessieren. Warum lässt man nicht das Volk entscheiden, was mit den Bäumen und Parkplätzen geschehen soll? Abstimmung sonntags bei Profittlich. Und Helge Kirscht sorgt für die Musik.
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