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Parteiübergreifende Resolution ein starkes Zeichen

Bad Honnef – Ein starkes Zeichen ist für die Bad Honnefer Grünen die Verabschiedung einer parteiübergreifenden Resolution zur Sicherstellung der wohnortnahen Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Neuwied. In einer heute veröffentlichten Presserklärung teilen sie mit, dass die Resolution die Bedeutung und das große Interesse an einer Lösung für den Erhalt der wohnortnahen Geburtshilfe ausdrücke. Am 25. Februar soll sie in Bad Honnef verabschiedet werden, die Kreistage Neuwied und Rhein-Sieg beschließen sie im März.

Kurzfristig, mit nur fünf Tagen Vorlauf, wurde die Gynäkologische und Geburtshilfliche Station im Cura Krankenhaus Bad Honnef, die ein hohes Ansehen bei Frauen und Familien aus der gesamten Region genoss, geschlossen. Die Petition einer Familie aus Unkel fand großen Zuspruch. Bürgermeister, Landräte und Landtagsabgeordnete aus beiden Kreisen und Bundesländern kamen zur Übergabe der Unterschriften nach Bad Honnef.

Wichtig ist für die Bad Honnefer Grünen unter anderem eine enge Vernetzung zwischen Politik, Krankenhausbetreiber und den lokalen Akteur*innen der Geburtshilfe, wie Hebammen, Kinderärzt*innen und Gynäkolog*innen.

 

Resolution zur Sicherstellung der wohnortnahen Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Neuwied

Die Schließung der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus in Bad Honnef ist von den Bürgerinnen und Bürgern im südlichen Rhein-Sieg-Kreis und nördlichen Kreis Neuwied mit großer Sorge aufgenommen worden. Dem Standort Bad Honnef kommt aufgrund seiner Lage zwischen den Geburtszentren in Neuwied, Bonn sowie Troisdorf eine besondere Bedeutung zu.

Das Angebot der Geburtshilfe verringert sich im Rhein-Sieg-Kreis somit nach den bereits erfolgten Schließungen in Eitorf, Sankt Augustin und Siegburg auf nunmehr nur noch zwei Kliniken im rechtsrheinischen Troisdorf. Im Kreis Neuwied wurde das Angebot in den vergangenen Jahren auf nunmehr nur noch ein Geburtszentrum reduziert.

Die Kreistage Rhein-Sieg und Neuwied sehen dringenden Handlungsbedarf zur Sicherstellung der geburtsmedizinischen und stationären gynäkologischen Versorgung in der Region.
Beide Kreistage fordern die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf, das lösungsorientierte Gespräch mit den Verantwortlichen der Trägergesellschaft GFO (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH) zu suchen, um am Standort Bad Honnef dauerhaft ein Angebot der Geburtshilfe zu gewährleisten.
Zu berücksichtigen sind die regional vorgegebenen geographischen, digitalen und infrastrukturellen Parameter sowie die Einhaltung vorgegebener Entfernungen.

In den vergangenen Jahren lag die Zahl der Geburten in Bad Honnef stabil bei über 500 im Jahr. Die Zahlen entwickelten sich positiv und mit einer Reduzierung der Geburtenzahlen ist auch künftig nicht zu rechnen. Der Rhein-Sieg-Kreis und der nördliche Kreis Neuwied sind Wachstumsregionen, die sich insbesondere durch den Zuzug junger Familien auszeichnen. Durch die Schließung der Honnefer Geburtsstation hat sich die Versorgungssituation jedoch insbesondere für Schwangere aus dem nördlichen Kreis Neuwied und den Berggemeinden des Rhein-Sieg-Kreises deutlich verschlechtert. Die Wegezeiten bedeuten neben zusätzlichem Stress auch ein höheres Risiko für die Gebärenden. Insbesondere Mehrfachgebärende sind durch eine längere Wegezeit gefährdet.

Es stellt sich zudem die Frage, ob die verbliebenen Geburtskliniken in der Region überhaupt in der Lage sind, den zusätzlichen Bedarf aufzufangen. Bereits jetzt werden Gebärende abgewiesen – trotz vorheriger Anmeldung im Kreißsaal.

Die Landesregierungen sollen eruieren, unter welchen Voraussetzungen die GFO bereit ist, die im Cura-Krankenhaus Bad Honnef vorgenommene Schließung des Kreißsaals und der Wochenbettstation zurückzunehmen.

Die Fachabteilung Geburtshilfe gilt als basisversorgungsrelevant und kann einen Sicherstellungszuschlag erhalten. Die Erreichbarkeitsschwelle für die Fachabteilung Geburtshilfe wurde durch den Gemeinsamen Bundesausschuss auf 40 Pkw-Fahrzeitminuten festgelegt. Diese Fahrtzeit wird vor dem Hintergrund der aktuellen Situation vielfach überschritten. Mit rund 500 Geburten jährlich müsste das Cura-Krankenhaus die Voraussetzungen zur Beantragung von finanziellen Mitteln aus dem Hebammenstellen-Förderprogramm des Bundes erfüllen (Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetzes). Ferner fördert das Land Nordrhein-Westfalen Hebammengeführte Kreißsäle. Die verschiedenen Fördermöglichkeiten sind zu prüfen und mit den Verantwortlichen der GFO mit dem Ziel einer Umsetzung zu erörtern.

Alternativ bietet sich die Entwicklung folgender Modelle zur Sicherstellung einer wohnortnahen Geburtshilfe an:

• Konzept eines Hebammengeführten Kreißsaals mit Belegärzt*innen (mit Krankenhausanbindung) wie in den GFO Kliniken Rhein-Berg in Bensberg
• Konzept eines Geburtshauses, das in Zusammenarbeit von einer Hebammenpraxis und Arztpraxis geführt wird und über eine Anbindung an den Operationssaal des CURA Krankenhaus verfügt
• Wiedereinführung des Belegarztsystems, wie bis 1984 im CURA Krankenhaus praktiziert

Zur Verwirklichung derartiger Projekte ist die Zusammenarbeit mit der Gesundheitsregion KölnBonn zu suchen.
Der möglichen Entwicklung, gesundheitliche Grundleistungen einer reinen Wirtschaftlichkeitsberechnung zu unterziehen, treten wir insbesondere im Bereich der Geburtshilfe entgegen.

CDU/BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/SPD/FDP

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