Cura

Benefizkonzert mit der Band, an der man nicht vorbeikommt

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Bad Honnef – Beim Stadtfest 1100 Jahre Bad Honnef spielt sie in der City, in Selhof hat sie letzte Woche Musik im Veedel eröffnet und am kommenden Mittwoch (25.5.2022) ist Showtime im Weinhaus Broel: Es geht um die Band, an der man in Bad Honnef nicht vorbeikommt, wie die Agentur Jürgen Kutter unlängst bei der Konzeptpräsentation für das Stadtfest im Foyer des Kursaales feststellte: die Autumn Nights, die sich in den letzten fünf Jahren in Bad Honnef zur Top-Band entwickelt haben.

Interessant: Alle MusikerInnen haben sich an der Selhofer Grundschule kennengelernt. Dort wurden ihre Kinder unterrichtet. Im Zeughaus-Kleinkunstkeller hatten sie ihren ersten öffentlichen Auftritt – dann ging es Schlag auf Schlag: 7 Mountains Music Night, diverse Stadtfeste, Musik im Veedel, Auftritte bei Rock op Selef,  KASchRock usw.

Mittwoch veranstaltet der Cura-Förderverein im Weinhaus Broel ein Benefizkonzert. Spielen werden die Autumn Nights.

Um 20 Uhr geht es los, Karten zum Preis von 10 EUR sind erhältlich in der Buchhandlung Werber in Bad Honnef und an der Pforte Cura Krankenhaus in Bad Honnef.

Mahnwache wegen Aufgabe der Cura-Geburtsstation

Bad Honnef – Am Freitag vor 492 Tagen wurde das Leben von Andrea Behrendt und Sohn Arian auf der Geburtshilfestation in Bad Honnef gerettet. Diese Station ist am Freitag genau seit 145 Tagen geschlossen. Aus diesem Anlass findet am kommenden Freitag von 15 bis 15.30 Uhr eine Mahnwache auf dem Bad Honnefer Rathausplatz statt.

„Seit der Schließung fehlt in unserer Region für Schwangere und ihre Kinder eine schnell zu erreichende wohnortnahe Anlaufstelle bei einer Geburtskomplikation, die schnell zu einem lebensbedrohlichen Notfall für Mutter und/oder Kind werden kann“, so Andrea Behrendt und Arians Vater Carsten Krause auf ihrer Facebookseite. „Würden wir heute mit einem Plazentaabriss in der Nacht vor der verschlossenen Tür in Bad Honnef stehen, wäre eine Fahrt zu einer weiter entfernten Geburtshilfeeinrichtung in Bonn oder Trosidorf bzw. Neuwied tödlich verlaufen für Mutter und Kind.“

Die GFO habe Fakten geschaffen. Obwohl anders propagiert, gebe es seitdem keinen adäquaten Ersatz, „der eine Notfallsituation, wie wir sie erlebt haben, auffangen könnte. Weder in NRW noch in RLP“, so die Eltern aus Unkel weiter.

Es sei eine Notfallversorgungslücke entstanden, die unbedingt geschlossen werden müsse. Dies könne entweder durch eine Wiedereröffnung in Bad Honnef oder durch eine Neueröffnung z.B. in Linz in RLP geschehen, erklären Andrea Behrendt und Carsten Krause.

Um auf diesen Mißstand weiterhin öffentlich aufmerksam zu machen, findet die Mahnwache genau an dem Ort statt, „wo wir Vertretern der GFO unsere knapp 6000 Unterschriften überreicht haben“.

Bürgermeister Otto Neuhoff, Dr. Derya Gür-Seker und Carsten Krause werden vor Ort zum Thema sprechen.

Der Aufruf zur Mahnwache wird länderübergreifend unterstützt von folgenden Verbänden von Bündnis90/Die Grünen:

OV Bad Honnef,
OV Unkel-Linz-Bad Hönningen,
OV Asbacher Land,
KV Neuwied.

Geburtsstation: Petition erfolglos

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Bad Honnef – Für viele war es eine ganz schlechte Nachricht, als Anfang des Jahres die GFO die Geburtsstation ihrer Betriebsstätte in Bad Honnef aus wirtschaftlichen Gründen schloss. Besonders werdende Eltern verloren ihren Ankerpunkt für die Zeit rund um die Geburt und manchen HonneferInnen wurde bewusst, dass es „geboren in Bad Honnef“ nicht mehr geben wird. Im Pass der nächsten Neugeborenen wird nun Bonn oder Troisdorf stehen – oder für die Rheinland-PfälzerInnen Neuwied.

Entsprechend groß war der Protest gegen das Schließungsvorhaben des privaten Trägers, der die Website Geburtsstation in Bad Honnef zwar immer noch online lässt, dennoch keine Chance sah, das Angebot am alten Ort weiterhin aufrechtzuerhalten.

Andrea Behrendt und Carsten Krause aus Unkel wollten sich mit der Entscheidung nicht abfinden, kämpften in Gesprächen und mit Petitionen. Nicht ohne Grund. Ihr eigenes Kind wurde unter schwierigen Umständen geboren und sie verdanken es dem Bad Honnefer Cura-Krankenhaus, dass letztlich alles gut verlief. Die Eltern sehen die Gefahr, dass nun die Wege zur nächsten Entbindungsstation in ähnlichen Fällen zu lang sein könnten und die Gesundheit dann von Mutter und Kind auf dem Spiel steht.

Mit Schreiben des Präsidenten des Landtages Nordrhein-Westfalen vom 8.6.2021 wurde dem engagierten Paar aus Unkel nun die letzte Hoffnung genommen. Die am 2. Februar 2021 eingereichte Petition führte nicht zum Erfolg. Begründung: „Die Entscheidung über die Schließung und Verlagerung eines Versorgungsangebots eines Krankenhauses fällt unter die unternehmerische Verantwortung des jeweiligen Krankenhausträgers.“ Es bestehe daher für den Petitionsausschuss kein Anlass, der Landesregierung Maßnahmen zu empfehlen.

Weiter steht in dem Antwortschreiben, dass bei einer angekündigten Schließung einer „geburtshilflichen Abteilung“ geprüft werde, ob die Versorgung durch andere Geburtshilfen in der Umgebung sichergestellt werden könne. Eine Gefährdung liege vor, wenn die PKW-Fahrzeit mehr als 40 Minuten zur nächstgelegenen Geburtshilfe betragen würde. Im vorliegenden Fall sei die Versorgung „bei einer Verlagerung der Gynäkologie und Geburtshilfe des Cura-Krankenhauses am Standort Bad Honnef an die GFO Kliniken Bonn, Betriebsstelle St. Marien gesichert“.

Ziel der Landesregierung sei es, die Krankenhauslandschaft in NRW effizienter zu gestalten. Dies solle insbesondere mit dem neuen Krankenhausplan, „der die Qualität der Versorgung durch strukturelle Verbesserungen weiter erhöht“, erreicht werden. Bei diesem Veränderungsprozess stünden die Versorgungsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund.

Andrea Behrendt und Carsten Krause hat die Entscheidung des Petitionsausschusses nicht erfreut. Mit einem eher sarkastischen Kommentar reagierten sie auf ihrer Facebook-Seite: „Wir ersparen uns deshalb jeglichen Kommentar zur Stellungnahme, denn wir haben jetzt endlich eingesehen, dass bei diesem Veränderungsprozess die Versorgungsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund stehen. Danke, dass wir bei Euch an erster Stelle stehen. Was würden wir nur ohne Euren Sachverstand machen?“

Übergabe einer Unterschriftenliste vor dem Bad Honnefer Rathaus

 

 

 

Was wurde eigentlich aus der Petition „Rettet die Geburtshilfestation in Bad Honnef“?

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Bad Honnef/Unkel – Hohe Wellen schlug im Januar die Entscheidung der GFO-Kliniken, die Geburtsstation im Bad Honnefer Cura-Krankenhaus zu schließen. Viele Bürgerinnen, Bürger sowie Politikerinnen und Politiker kritisierten die Entscheidung bzw. die Ursachen, die zur Schließung führten.

Aufsehen erregte dann eine Petition, die von dem Elternpaar Andrea Behrendt und Carsten Krause ins Leben gerufen wurde: „Rettet die Geburtshilfestation in Bad Honnef“. Über 6000 Unterschriften kamen binnen kürzester Zeit zusammen. Doch was wurde eigentlich aus der Aktion?

Offensichtlich bislang nichts. Jedenfalls informierten Andrea Behrendt und Carsten Krause die Unterzeichner:innen der Petition heute über den Zwischenstand: Seit über 4 Monaten hülle sich der Petitionsausschuss in Schweigen.

Beitrag Januar 2021

Auch in Rheinland-Pfalz starteten die Eltern eine Petition, jedoch kamen die nötigen Unterschriften nicht zusammen. Dennoch kam jetzt frohe Kunde aus dem NRW-Nachbarland. Die Initiator:innen erhielten Post vom Bürgerbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz. Der habe sich zwischenzeitlich an das zuständige Ministerium gewandt und um eine Prüfung der Angelegenheit gebeten.

Andrea Behrendt und Carsten Krause: „Jetzt wollen wir nur hoffen, dass auch wirklich zuständige Mitarbeiter des Ministeriums unser Anliegen bearbeiten. Nicht dass die dann nach dem 18. Mai und der Vereidigung der neuen Minister, gar nicht mehr zuständig sind.“

Hoffnungsvoll stimmt die Eltern der neue Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP.

Auszug:

„Eine angemessene Grund- und Notfallversorgung sowie ausreichende Geburtshilfen und Abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin müssen überall in erreichbarer Nähe gesichert sein. Grundlage hierfür bilden die Kriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses. Die hiernach unverzichtbaren Standorte der Geburtshilfe und der Kinder- und Jugendmedizin werden wir schützen, indem wir die Kriterien für den „geringen Versorgungsbedarf“ deutlich anheben, um den betroffenen Abteilungen einen Sicherstellungszuschlag zu ermöglichen.“

 

Parteiübergreifende Resolution ein starkes Zeichen

Bad Honnef – Ein starkes Zeichen ist für die Bad Honnefer Grünen die Verabschiedung einer parteiübergreifenden Resolution zur Sicherstellung der wohnortnahen Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Neuwied. In einer heute veröffentlichten Presserklärung teilen sie mit, dass die Resolution die Bedeutung und das große Interesse an einer Lösung für den Erhalt der wohnortnahen Geburtshilfe ausdrücke. Am 25. Februar soll sie in Bad Honnef verabschiedet werden, die Kreistage Neuwied und Rhein-Sieg beschließen sie im März.

Kurzfristig, mit nur fünf Tagen Vorlauf, wurde die Gynäkologische und Geburtshilfliche Station im Cura Krankenhaus Bad Honnef, die ein hohes Ansehen bei Frauen und Familien aus der gesamten Region genoss, geschlossen. Die Petition einer Familie aus Unkel fand großen Zuspruch. Bürgermeister, Landräte und Landtagsabgeordnete aus beiden Kreisen und Bundesländern kamen zur Übergabe der Unterschriften nach Bad Honnef.

Wichtig ist für die Bad Honnefer Grünen unter anderem eine enge Vernetzung zwischen Politik, Krankenhausbetreiber und den lokalen Akteur*innen der Geburtshilfe, wie Hebammen, Kinderärzt*innen und Gynäkolog*innen.

 

Resolution zur Sicherstellung der wohnortnahen Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Neuwied

Die Schließung der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus in Bad Honnef ist von den Bürgerinnen und Bürgern im südlichen Rhein-Sieg-Kreis und nördlichen Kreis Neuwied mit großer Sorge aufgenommen worden. Dem Standort Bad Honnef kommt aufgrund seiner Lage zwischen den Geburtszentren in Neuwied, Bonn sowie Troisdorf eine besondere Bedeutung zu.

Das Angebot der Geburtshilfe verringert sich im Rhein-Sieg-Kreis somit nach den bereits erfolgten Schließungen in Eitorf, Sankt Augustin und Siegburg auf nunmehr nur noch zwei Kliniken im rechtsrheinischen Troisdorf. Im Kreis Neuwied wurde das Angebot in den vergangenen Jahren auf nunmehr nur noch ein Geburtszentrum reduziert.

Die Kreistage Rhein-Sieg und Neuwied sehen dringenden Handlungsbedarf zur Sicherstellung der geburtsmedizinischen und stationären gynäkologischen Versorgung in der Region.
Beide Kreistage fordern die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf, das lösungsorientierte Gespräch mit den Verantwortlichen der Trägergesellschaft GFO (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH) zu suchen, um am Standort Bad Honnef dauerhaft ein Angebot der Geburtshilfe zu gewährleisten.
Zu berücksichtigen sind die regional vorgegebenen geographischen, digitalen und infrastrukturellen Parameter sowie die Einhaltung vorgegebener Entfernungen.

In den vergangenen Jahren lag die Zahl der Geburten in Bad Honnef stabil bei über 500 im Jahr. Die Zahlen entwickelten sich positiv und mit einer Reduzierung der Geburtenzahlen ist auch künftig nicht zu rechnen. Der Rhein-Sieg-Kreis und der nördliche Kreis Neuwied sind Wachstumsregionen, die sich insbesondere durch den Zuzug junger Familien auszeichnen. Durch die Schließung der Honnefer Geburtsstation hat sich die Versorgungssituation jedoch insbesondere für Schwangere aus dem nördlichen Kreis Neuwied und den Berggemeinden des Rhein-Sieg-Kreises deutlich verschlechtert. Die Wegezeiten bedeuten neben zusätzlichem Stress auch ein höheres Risiko für die Gebärenden. Insbesondere Mehrfachgebärende sind durch eine längere Wegezeit gefährdet.

Es stellt sich zudem die Frage, ob die verbliebenen Geburtskliniken in der Region überhaupt in der Lage sind, den zusätzlichen Bedarf aufzufangen. Bereits jetzt werden Gebärende abgewiesen – trotz vorheriger Anmeldung im Kreißsaal.

Die Landesregierungen sollen eruieren, unter welchen Voraussetzungen die GFO bereit ist, die im Cura-Krankenhaus Bad Honnef vorgenommene Schließung des Kreißsaals und der Wochenbettstation zurückzunehmen.

Die Fachabteilung Geburtshilfe gilt als basisversorgungsrelevant und kann einen Sicherstellungszuschlag erhalten. Die Erreichbarkeitsschwelle für die Fachabteilung Geburtshilfe wurde durch den Gemeinsamen Bundesausschuss auf 40 Pkw-Fahrzeitminuten festgelegt. Diese Fahrtzeit wird vor dem Hintergrund der aktuellen Situation vielfach überschritten. Mit rund 500 Geburten jährlich müsste das Cura-Krankenhaus die Voraussetzungen zur Beantragung von finanziellen Mitteln aus dem Hebammenstellen-Förderprogramm des Bundes erfüllen (Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetzes). Ferner fördert das Land Nordrhein-Westfalen Hebammengeführte Kreißsäle. Die verschiedenen Fördermöglichkeiten sind zu prüfen und mit den Verantwortlichen der GFO mit dem Ziel einer Umsetzung zu erörtern.

Alternativ bietet sich die Entwicklung folgender Modelle zur Sicherstellung einer wohnortnahen Geburtshilfe an:

• Konzept eines Hebammengeführten Kreißsaals mit Belegärzt*innen (mit Krankenhausanbindung) wie in den GFO Kliniken Rhein-Berg in Bensberg
• Konzept eines Geburtshauses, das in Zusammenarbeit von einer Hebammenpraxis und Arztpraxis geführt wird und über eine Anbindung an den Operationssaal des CURA Krankenhaus verfügt
• Wiedereinführung des Belegarztsystems, wie bis 1984 im CURA Krankenhaus praktiziert

Zur Verwirklichung derartiger Projekte ist die Zusammenarbeit mit der Gesundheitsregion KölnBonn zu suchen.
Der möglichen Entwicklung, gesundheitliche Grundleistungen einer reinen Wirtschaftlichkeitsberechnung zu unterziehen, treten wir insbesondere im Bereich der Geburtshilfe entgegen.

CDU/BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/SPD/FDP

Auf der Cura-Geburtsstation wurde ihr Kind gerettet. Freitag feiert Arian seinen 1. Geburtstag und seine Eltern haben einen Wunsch!

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Bad Honnef/Unkel – Die Schließung der Geburtenstation im Bad Honnefer Cura-Krankenhaus schlug hohe Wellen. Ebenso eine Petition von Andrea Behrendt und Carsten Krause aus Unkel gegen die Schließung.

Ihr Engagement hat auch einen ganz persönlichen Grund. Im letzten Jahr war Andrea Behrendt schwanger und in einer schwierigen gesundheitlichen Situation. Nur wegen der schnellen und professionellen Hilfe würden sie und ihr Kind leben, ist sich Carsten Krause sicher.

Morgen feiert Sohn Arian seinen 1. Geburtstag: „Wer ihm eine Freude machen möchte, der unterschreibt bitte noch schnell unsere neue Petition, die wir auch in seinem Namen veröffentlicht haben“, bitten Andrea Behrendt und Carsten Krause. Denn nach Abschluss der ersten Petition mit fast 6000 Unterschriften haben sie eine weitere online gestellt. Sie soll nun von der Bürgerbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz an den rheinland-pfälzischen Petitionsausschuss weitergeitet werden. Denn die an Bad Honnef grenzenden Nachbargemeinden sind von der Schließung ebenso betroffen, wie die Gemeinden auf NRW-Seite. Das Ziel sind 12.000 Unterschriften. Noch 12 Tage ist die Petition online.

Zur Petition

Petition

Wir fordern die Landesregierung Rheinland-Pfalz dazu auf, dass zur Sicherstellung der Daseinsvorsorge der Geburtshilfe eine wohnortnahe Geburtsstation, die innerhalb von 25 min. erreicht werden kann, in der CURA-Klinik Bad Honnef erhalten und wiedereröffnet wird.

Die Landesregierung Rheinland-Pfalz soll sich dafür einsetzen, dass die Trägergesellschaft des Krankenhauses (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH) ihre Entscheidung überdenkt.

Sofern dies nicht gelingt, fordern wir die Landesregierung dazu auf, eine alternative Lösung zur Sicherstellung der wohnortnahen Geburtshilfe zu schaffen.

Vor der Schließung der Geburtshilfestation in Bad Honnef waren die Gemeinden Asbach, Unkel, Rheinbreitbach, Linz, Windhagen etc. im nördlichen Rheinland-Pfalz bisher noch gut versorgt, dies hat sich aber nach der Schließung seit dem 1.2.2021 verändert zum Nachteil der Patientinnen- und Neugeborenensicherheit.

Im Notfall geht es um das Überleben von Mutter und Kind.

Hier muss das Land Rheinland-Pfalz unbedingt nachbessern!

Die Geburtsstation Bad Honnef muss deshalb auch in der Krankenhausplanung Rheinland-Pfalz länderübergreifend berücksichtigt werden.

Die Entfaltung der Strahlkraft des Programms „Starke Kommune – starkes Land“ muss auch in den Randregionen des Landkreises Neuwied zu den nordrhein-westfälischen Nachbarkreisen spürbar sein.

Wir fordern deshalb die Auflegung eines Förderprogramms des Landes Rheinland-Pfalz zur Unterstützung defizitärer Geburtshilfestationen im ländlichen Raum nach dem Vorbild des Freistaates Bayern.

Seit 2017 gibt es im unionsgeführten Bayern ein Förderprogramm mit dem Ziel, kleinere Geburtshilfeabteilungen im ländlichen Raum zu sichern. Damit werden Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum finanziell unterstützt, die Defizite kleinerer Geburtshilfestationen auszugleichen. Der Freistaat übernimmt dabei im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel bis zu 85 Prozent des auf die Geburtshilfe entfallenden Defizits – maximal jedoch eine Million Euro je Haus.

Ein vergleichbares Förderprogramm auch für die Bundesländer Rheinland-Pfalz (bzw. Nordrhein-Westfalen) aufzulegen, wäre ein Schritt in die richtige Richtung und ein wesentlicher Beitrag zu dem Programm „Starke Kommune – starkes Land“.

Begründung
In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Geburtsstationen im ländlichen Raum geschlossen, Bad Honnef ist die letzte in einer langen Liste von aus Sicht der Betreiber unrentablen Geburtsstationen.

Für die Versorgung von schwangeren Müttern und ihren ungeborenen Kindern ist ein dezentrales wohnortnahes Angebot im nördlichen Rheinland-Pfalz insbesondere für die Gemeinden Asbach, Unkel, Linz, Windhagen etc. im Kreis Neuwied unverzichtbar. Die nächstgelegenen Krankenhäuser mit geburtshilflicher Abteilung in Neuwied und/oder Bonn bzw. Troisdorf sind für viele Teile dieser Gemeinden des nördlichen Landkreises Neuwied deutlich zu weit entfernt. Allein von Asbach zur nächstgelegenen Klinik mit Geburtsstation nach Neuwied werden 41 Minuten benötigt, nach Bad Honnef waren es nur 25 Minuten. Diese fast 20 Minuten können im Notfall den Unterschied machen, ob Mutter und Kind überleben.

Die über 500 Geburten pro Jahr auf der Geburtsstation in Bad Honnef können nicht auf die umliegenden Krankenhäuser gerecht verteilt werden, da diese schon am Rande ihrer Kapazitätsgrenzen arbeiten. Geburten lassen sich auch in der Regel nicht planen, so dass eine gerechte Verteilung utopisch ist. Ein Auffangen dieser Geburten wird zwangsläufig zu einer zusätzlichen Belastung der verbleibenden Krankenhäuser mit Geburtenstationen führen.

Personalmangel und Wirtschaftlichkeit darf nicht das Entscheidungskriterium sein, die Geburtsstation in Bad Honnef zu schließen. Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen wohnortnahen Versorgung muß oberste Priorität haben.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Andrea Behrendt & Carsten Krause aus Unkel

Übergabe der Unterschriften in Bad Honnef

Cura-Geburtsstation: Grüne Kreistagsfraktion stellt Resolutionsantrag

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Bad Honnef/Neuwied – Die Kreistagsfraktion von Bündnis90/ Die Grünen hat einen Resolutionsantrag im Kreistag Neuwied eingebracht, der sich für die Wiedereinrichtung der geburtshilflichen Abteilung im Cura-Krankenhaus einsetzt und sich für die Geburtshilfe als wichtigen Faktor der Daseinsvorsorge im Kreis Neuwied ausspricht. Darüber hinaus wird in mehreren Räten des Kreises die Resolution durch die jeweilige Grüne Fraktion beantragt.

Nachdem die Entscheidung zur Schließung der Geburtshilfestation des Cura-Krankenhauses in Bad Honnef öffentlich bekannt gegeben wurde, hat es durch die Bevölkerung eine Petition gegeben mit dem Ziel, das Angebot der Geburtshilfe in Bad Honnef weiter aufrechtzuerhalten. Diese Petition erhielt innerhalb von nur sieben Tagen 5.920 Unterstützungsunterschriften, davon 2.204 aus Rheinland-Pfalz, von denen wiederum 1.975 aus dem Landkreis Neuwied kamen. Auch Landrat Hallerbach kam persönlich zur Petitionsübergabe zum Krankenhaus nach Bad Honnef und symbolisierte damit die Wichtigkeit der Geburtsstation für die Gesundheitsvorsorge des nördlichen Kreises Neuwied.

Im Folgenden wird auszugsweise die Resolution dargestellt:

Resolution des Landkreises Neuwied zur Sicherstellung der Daseinsvorsorge durch Aufrechterhaltung der wohnortnahen Geburtshilfe in der Cura- Klinik Bad Honnef

Als Landkreis Neuwied möchten wir uns dafür einsetzen, dass das Programm „Starke Kommune – starkes Land“ auch in den Randregionen des Landkreises zu dem nordrhein-westfälischen Nachbarkreisen seine Strahlkraft entfaltet. Dazu gehört die Sicherstellung der Daseinsvorsorge der Geburtshilfe durch eine wohnortnahe Geburtsstation, die innerhalb von 25 min. erreicht werden kann.

1. Der Kreistag Neuwied setzt sich dafür ein, dass die Geburtenstation des Cura-Krankenhauses in Bad Honnef geöffnet bleibt bzw. wiedereröffnet wird.
2. Die Gesundheitsversorgung für Mutter und Kind hat für den Kreistag Neuwied höchste Priorität.
3. Der Kreistag Neuwied spricht sich für eine Sicherstellung der Wahlmöglichkeiten werdender Mütter zu Geburtsort und ~art (Krankenhaus, Geburtshaus, Hausgeburt) in der Region aus.
4. Der Kreistag Neuwied setzt sich dafür ein, dass die Trägergesellschaft des Krankenhauses (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH) ihre Entscheidung überdenkt.
5. Der Kreistag Neuwied initiiert einen Antrag zur Auflegung eines Förderprogramms des Landes Rheinland- Pfalz zur Unterstützung defizitärer Geburtshilfestationen im ländlichen Raum nach dem Vorbild des Freistaates Bayern.

Es ist aus Qualitätsgründen nachvollziehbar, dass nicht jedes kleinere Krankenhaus jede OP durchführen soll, weil nur eine gewisse Routine eine angemessene Qualität sicherstellt. Die Daseinsfürsorge der Geburtshilfe ist aber keine Operation am offenen Herzen, sondern ein natürlicher Prozess, auf denen die Frauen durch Hebammen in einem geschützten Raum begleitet werden sollen.

Die Versorgung von Schwangeren und Müttern darf nicht einem Kahlschlag im Gesundheitswesen zum Opfer fallen. Wenn ein Kind zur Welt kommt, richtet es sich nicht nach der Entfernung zum nächsten Kreißsaal. Werdende Eltern müssen in angemessener Zeit zu einem Ort gelangen, wo sie Hebammenhilfe erhalten.

Der vollständige Resolutionstext ist abrufbar unter https://gruene-neuwied.de.

Susanne Haller
Fraktionsvorsitzende
Kreistagsfraktion
Bündnis90/Die Grünen

Katholische Kirchengemeinde St. Johann Baptist spricht sich gegen Schließung der Geburtsstation aus

Bad Honnef – Die Katholische Kirchengemeinde St. Johann Baptist, vertreten durch den Kirchenvorstand unter Führung des leitenden Pfarrers Michael Ottersbach und des ehrenamtlichen Geschäftsführers Andreas Linder, spricht sich gegen die Schließung der Geburtsstation am Honnefer Cura-Krankenhaus aus.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Schließungspläne hat sich der Kirchenvorstand in einem persönlichen Gespräch am 22. Januar mit der Klinikleitung über die konkreten Beweggründe und Hintergründe der Entscheidung informieren lassen. Das kurze Zeitfenster bis zur angekündigten Schließung der
Geburtsstation bot jedoch keine Gelegenheit mehr für eine inhaltlich-konstruktive Auseinandersetzung.

Aus diesem Grund kritisieren die Kirchenvertreter deutlich die Kurzfristigkeit der jüngsten GFO-Ankündigungen, auch im Hinblick auf die vorübergehende Schließung Ende letzten Jahres. Mangels einer frühzeitigen Ankündigung wurde die Chance versäumt, gemeinsam mit Stadtverwaltung und Politik
eine bessere Lösung zu suchen, die geburtshilfliche Unterstützung innerhalb der Region sicherzustellen. „Dies ist besonders unverständlich, da die Schieflage der Geburtshilfe in Bad Honnef der GFO lange vorher bekannt war und sich diese Entwicklung letztlich langfristig abgezeichnet hat“, so Ottersbach und Linder. Aus christlicher Sicht ist letztlich der Umgang mit den beschäftigten Hebammen, Ärztinnen und Ärzten der Station zu monieren, die ebenso kurzfristig
informiert wurden.

Gleichwohl, so die Kirchenvertreter, wisse man natürlich um die gesundheitspolitische Großwetterlage und sei auch nicht blauäugig. Die von der GFO vorgelegten Zahlen in Kombination  mit politischen Bestrebungen auf Landes- und Bundesebene, eine bessere Bedarfsorientierung und eine höhere
Versorgungsqualität der Krankenhäuser zu erreichen, habe die Entscheidung wohl letztendlich unausweichlich gemacht.

Das von der GFO genannte jährliche Defizit in Höhe von 700.000 Euro steht einem weiteren wirtschaftlichen Betrieb des Krankenhauses im Wege. Die Kirchengemeinde kann hier auch nicht unterstützen. Andreas Linder: „Selbst wenn wir wollten, könnten wir das aus unseren Mitteln nicht auffangen. Unser aktueller Haushalt ist um ein Vielfaches kleiner als das angegebene Defizit.“ Außerdem ist es Wunsch des Erzbistums Köln, dass sich die Kirchengemeinden aus der operativen Leitung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zurückziehen. Auch aus diesem Grund käme eine Querfinanzierung aus Kirchensteuermitteln nicht in Frage. Damit liegt eine tragfähige und nachhaltige Lösung letztlich in den Händen der deutschen Sozialpolitik.

Die Katholische Kirchengemeinde bedauert die eingetretene Entwicklung am Cura-Krankenhaus außerordentlich, sieht für sich jedoch keine Handlungsspielräume und Einflussmöglichkeiten, um auf eine Rücknahme der Entscheidung zur Schließung der Geburtsstation hinzuwirken. Für den Fall, dass es zu weiteren Veränderungen am Status des Cura-Krankenhauses kommen sollte, mahnen die Kirchenvertreter jedoch eine frühzeitige Einbindung der
Kirchengemeinde an. „Die Kommunikation soll künftig früher, besser und vertrauensvoller sein“, wünschen sich Ottersbach und Linder. Die Kirchengemeinde wird sich bemühen, den Dialog mit der Krankenhausleitung konstruktiv fortzusetzen.

Hintergrund

Der Kirchenvorstand St. Johann Baptist ist Treuhänder der Elise-Philomene-Stiftung, die 1888 das Honnefer Krankenhaus errichtete. Hintergrund der Stiftung war die Not der Bad Honnefer, in erreichbarer Nähe ärztliche Versorgung anzutreffen. 1980 wurde das inzwischen umbenannte St. Johannes-Krankenhaus mit dem damaligen Krankenhaus Königswinter in einen gemeinsamen Zweckverband überführt. 2006 wurde der Betrieb des Krankenhauses an die gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) übertragen. Auf betriebliche Entscheidungen hat die katholische Kirchengemeinde keinen Einfluss.

Für den Kirchenvorstand von St. Johann Baptist, Bad Honnef
Thomas Dillmann, Mitglied des Kirchenvorstands

Petition: Fast 6000 Unterschriften wurden für den Erhalt der Geburtsstation übergeben

Bad Honnef – In Bad Honnef und der Region gibt es neben Corona zurzeit nur ein Thema: die Schließung der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus. Die Gründe für das Ende der oft gelobten Geburtsstation sind finanzieller und personeller Art und gelten letztlich für viele Krankenhäuser in ganz Deutschland.

Mit einer Onlinepetition sammelten Andrea Behrendt & Carsten Krause in einer Woche knapp 6000 Unterschriften für den Erhalt der Station. Und das hat auch einen sehr persönlichen Grund. Denn im letzten Jahr war seine Frau schwanger und in einer schwierigen gesundheitlichen Situation. Nur wegen der schnellen und professionellen Hilfe würden seine Frau und sein  Kind leben, ist sich Carsten Krause sicher.

Übergeben konnten die Unterschriften nicht wie geplant vor dem Cura-Krankenhaus. Dort wurde kurz zuvor eine englische Variante des Coronavirus entdeckt.

Zur Übergabe der Unterschriften kamen neben Hebammen, Vertretern des Krankenhauses und weiteren Interessenten viele Politikerinnen und Politiker aus NRW und Rheinland-Pfalz. Einhelliger Tenor: Das Finanzierungswesen im Krankenhauswesen muss überarbeitet werden.

Sollte das gelingen, sei auch die GFO bereit, wieder eine Geburtenstation in Bad Honnef einzurichten, betonte Regionaldirektor Hans-Joachim Ehrhardt.

Morgen stellt die „linksjugend“ ab 12 Uhr auf dem Bad Honnefer Marktplatz eine Mahnwache auf.

 

Bürgermeister: Schließung der Geburtenstation Verlust für die Stadt

Bad Honnef – Unmittelbar nach Bekanntwerden der kurzfristigen Verlagerung des Personals der Cura-Geburtenstation von Bad Honnef in andere Cura-Kliniken habe Bürgermeister Otto Neuhoff zu den GFO Kliniken Bonn Kontakt aufgenommen und sich für den Erhalt der Geburtsstation eingesetzt. In einem persönlichen Gespräch mit der Kaufmännischen Direktorin Dr. Daniela Kreuzberg seien die Gründe für die personelle Verlagerung und die Schließung der Station in Bad Honnef erläutert worden. Das teilte die Stadt am Abend mit.

„Unsere Stadt verliert durch die Schließung eine seit Jahrzehnten etablierte, professionelle und in der Region sehr geschätzte Fachabteilung. Eltern und Kinder waren hier fürsorglich und medizinisch gut aufgehoben. Die Verunsicherung und auch die Verärgerung hierüber, die in der Bevölkerung seit Bekanntwerden der kurzfristigen Schließung entstanden ist, sind absolut nachvollziehbar“, erklärt Bürgermeister Otto Neuhoff. Nachvollziehbar seien aber auch leider die Gründe der CURA, die zu dieser Schließung und zur Schließung vieler weiterer Geburtenstationen in ganz Deutschland und in der Region geführt haben und führen werden.

Die Stadt teilt weiter mit, dass mit der angekündigten Erstellung der neuen Krankenhausbedarfspläne, die bis Ende des Jahres 2021 vorgelegt werden sollen, die Länder Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die Gelegenheit erhielten, „Stellung zu beziehen, was ihnen die örtliche Versorgung der Schwangeren und die Fürsorge für junge Familien grundsätzlich wert ist“. Neuhoff: „Nun liegt es an der Politik, diese Chance endlich und zeitnah zu nutzen.“

Sofern der neue Krankenhausbedarfsplan eine entscheidende Verbesserung der Rahmenbedingungen für kleinere Kliniken bringe, sei laut Dr. Daniela Kreuzberg ein Weiterbetrieb oder eine Wiederaufnahme der Geburtshilfe in Bad Honnef grundsätzlich möglich.

Kurzfristige Kreißsaalschließungen sind eine Zumutung

Bad Honnef – Über 100 geschlossene oder von der Schließung bedrohte Kreißsäle gibt es seit 2015 bundesweit. Aktuell wurde die Schließung des Kreißsaals im CURA Krankenhaus in Bad Honnef zum 1.3. bekannt gegeben, sowie die Aussetzung der Geburtshilfe ab dem 1.2. im Elisabethkrankenhaus in Grevenbroich. Eltern fordern vorausschauende Planung.

„Das ist nun der achte oder neunte Kreißsaal in der Region, der seit 2000 geschlossen wird. Ich bin es müde, immer im Nachhinein zuzusehen, wie sich alle gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben.“ sagt Gerit Sonntag vom Verein Mother Hood e.V.

Bei jeder Kreißsaalschließung organisieren Eltern und Hebammen öffentliche Aktionen wie Mahnwachen, Demonstrationen, Flashmobs und online Petitionen. Sie treffen lokale Akteure, um die Aufmerksamkeit auf die Missstände in der Geburtshilfe zu lenken. Die Krankenhausbetreiber sehen sich zur Schließung gezwungen, weil kleine geburtshilfliche Abteilungen aufgrund der politischen Vorgaben ein Verlustgeschäft sind. „Wenn wir mit Politikerinnen oder Politikern sprechen, heißt es immer, sie würden unsere Forderung nach der rechtlich verbrieften Wahlfreiheit unterstützen, aber die konkrete Schließung können sie nicht verhindern.“ berichtet Sonntag.

Der Vorschlag, einen lokalen Runden Tisch zu gründen, um weiteren Schließungen vorzubeugen, bzw. vorausschauend und langfristig zu planen, wurde bisher nicht umgesetzt. „Wir können wieder nur Schadensbegrenzung anbieten, indem wir die Betroffenen untereinander vernetzten und so zum besseren Informationsfluss beitragen“, so motiviert Sonntag das SOS-Erzählcafé, das anlässlich der Kreißsaalschließung angeboten wird.

SOS steht für Save our Souls – Bei unfreiwilligen und oft traurigen Schließungen von Geburtskliniken und –praxen dokumentieren SOS-Erzählcafés die Erfahrungen von Eltern, Hebammen und Ärzt.innen und machen öffentlich, welches Potential verloren geht. Statt Ohnmacht soll etwas Neues entstehen, das die Erfahrungen bewahrt.

Die Lokalgruppe Bonn und Umgebung von Mother Hood e.V. lädt alle Eltern und Hebammen mit Bezug zum Kreißsaal in Bad Honnef zu einem online SOS-Erzählcafé am Samstag, 6. Februar 16:00 –18:00 Uhr ein. Anmeldungen per E-Mail an bonn@mother-hood.de.

Bedeutung der Wahlfreiheit wird oft unterschätzt

„In unseren Gesprächen bemerken wir oft ein absolutes Unverständnis dafür, was werdenden Eltern wichtig ist. Schwangere Frauen überlegen sehr lange wo sie gebären möchten, diese Entscheidung wird aber durch zunehmend schlechtere Rahmenbedingungen ausgehöhlt.“ sagte Sonntag. So hat die online Petition gegen die Kreißsaalschließung in Bad Honnef innerhalb weniger Tage über 5.000 Unterzeichnungen erreicht.

Der individuelle Geburtsort ist nicht nur von großer persönlicher Bedeutung für jede Frau, die Wahlfreiheit ist ihnen sogar gesetzlich zugesichert. Schwangere, die nicht zu den Risikogruppen gehören, wählen dabei oft kleinere Kreißsäle, um in einer ruhigen intimen Umgebung zu gebären. Gerade diese Kreißsäle werden nach und nach geschlossen. „In Bad Honnef mit seinen rund 500 Geburten im Jahr herrscht eine ganz andere Atmosphäre,“ so Sonntag, „als in den Perinatalzentren St. Marien und Uniklinik Bonn“. Die Uniklinik hat Ende 2020 die Marke der 2.500 Geburten pro Jahr erreicht. Auch das Modell der Beleghebamme, wobei die Hebamme die Frau durchgängig in der Vor-, Nachsorge und während der Geburt betreut, gibt es in den großen Kliniken nicht.

Umkehr der Zentralisierungstendenzen gefordert

„Wir setzen uns für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung durch kleinere geburtshilfliche Einrichtungen ein,“ sagt Dr. Sonntag. „Gerade in Zeiten einer Pandemie müssen wir die bereits erfolgten Zentralisierungstendenzen umkehren und allen Frauen wohnortnahe Geburten ermöglichen.“ Konkrete Lösungsansätze hat Mother Hood in einem 10-PunktePlan erarbeitet, der auf der Internetseite des Vereins abrufbar ist.

GRÜNE erschüttert über Cura-Vorgehen – Aufarbeitung erwartet

Bad Honnef – Während digitalen Treffens der Bad Honnefer GRÜNEN mit Hebammen aus der Region wurde bereits Anfang der Woche deutlich, dass die Bad Honnefer Geburtsstation nicht am 1.2.21 schließt, sondern im Prinzip mit der Nichtaufnahme von Schwangeren schon geschlossen war. „Wir sind erschüttert über das Vorgehen der CURA“, so Derya Gür-Seker, Vorstandsmitglied der GRÜNEN Bad Honnef.

Die plötzliche Entscheidung über die Schließung habe viele Bad Honnefer überrascht und entsetzt. Jetzt stellten viele Bürger*innen die Fragen, wie es dazu kommen konnte und welche Maßnahmen für eine sichere Versorgung der Schwangeren in der Region getroffen würden.

„Warum haben Entscheidungsträger der Gemeinden und deren Verwaltung die Entwicklungen nicht gekannt? Warum geschieht aktuell nicht mehr als Bedauern? Unseren in der CURA und der Region tätigen Hebammen, die Mütter plötzlich nicht mehr in ausreichender Qualität betreuen können und dem schwangeren Frauen, die nicht mehr sicher und wohnortnah gebären können, hilft kein ‚bedauern‘ oder Lippenbekenntnisse“, betont Derya Gür-Seker. Es müsse jetzt politisch gehandelt werden mit konkreten Maßnahmen, die eine sichere Versorgung von schwangeren Frauen in der Region und den umliegenden Höhenlagen sicherstellten und potenzielle Gefahren weitsichtig abwendeten.

„Dafür setzen wir uns ein – nicht nur als Gäste, sondern als aktive Planer*innen im Gespräch mit betroffenen Hebammen, Eltern und unseren politischen Partner*innen“, so Gür-Seker weiter.

Schließung Geburtsstation – nicht ohne ein Riesendankeschön!

Ein wichtiges ZOOM-Meeting der Lokalpolitik zur Schließung der Geburtsstation, ich wollte natürlich als Stadtratsmitglied der CDU teilnehmen. Aber wo hänge ich ironischerweise? Mit Wehen in einem 25 km entfernten Krankenhaus. Falscher Alarm. Der erste falsche Alarm meines Lebens. Meine vier Kinder sind, ebenso wie ich selber, in Bad Honnef zur Welt gekommen. Das Krankenhaus ist schnell und unkompliziert zu erreichen, man kann zu Hause warten, bis man sich ganz sicher ist, dass es sich wirklich um Geburtswehen handelt. Nun hänge ich also hier und schüttele innerlich den Kopf über diesen Wahnsinn in der Geburtshilfe und über diese herrliche Ironie im Timing.

Klar, wirtschaftliche Interessen und medizinische Versorgung sind in jedem Fachbereich eine ungute Kombination. Man liest von Wegrationalisierungen, Zusammenlegungen und Einsparungen. Wenn einen das Thema dann aber dermaßen persönlich betrifft, schüttelt man den Kopf direkt ne Nummer heftiger.

Die Geburtsstation in Bad Honnef schreibt seit Jahren rote Zahlen. Soweit, so nachvollziehbar. Die Pressemitteilung der GFO liest sich verständlich und vieles erscheint rein auf dem Papier logisch. Es gibt überall zu wenig Personal, also legt man zusammen. Vieles an der Schließung erscheint aber dennoch nicht logisch; Wieso bemüht man sich nicht schon lange um Personal? Wieso betrachtet man den Standort nicht im Rahmen der gesamten Geburtshilfe im Kreis als systemrelevant? Hier finden ja immerhin eine ganze Menge Geburten statt, mit exzellentem Ruf und tüchtigem Personal. Ganz besonders nachvollziehbar scheint die Frage: Wieso jetzt so plötzlich und so wenig günstig kommuniziert?

Klar, ich finde es auch schade, dass meine Nummer Fünf nicht „Bad Honnef“ als Geburtsort im Perso stehen hat, aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, dass in der Geburtshilfe in Deutschland wie verrückt wegrationalisiert wird, Personal gespart wird, Kosten reduziert werden. Ausgerechnet bei einem Thema, das dermaßen wichtig ist. Bei einem Thema, das für so viele Menschen die Welt bedeutet. Es ist nicht irrelevant, unter welchen Umständen man sein Kind bekommt. Der Hebammenmangel ist seit Jahren in aller Munde – unternehmen tut die Politik wenig. Immer mehr Kliniken schließen, es gibt Petitionen und jeweils lokal einen Aufschrei – so richtig unternehmen tut die Politik wenig. Familie scheint, wie so häufig, Privatvergnügen.

Natürlich ist es wichtig, dass wir den Mund aufmachen, natürlich habe ich die Petition sofort unterschrieben, aber eigentlich ist das Thema überhaupt kein bisschen lokal. Große Konzerne treffen Entscheidungen auf Grund von Finanzen und Zahlen und das ausgerechnet im medizinischen Bereich. Wir können in Bad Honnef froh sein, mit einem Krankenhaus so nah und gut versorgt zu sein.

Dennoch bleibt die Frage; Wird noch mehr wegrationalisiert? Einer der größten Arbeitgeber unserer Stadt ist natürlich für die Bad Honnefer wichtig, aber fast noch wichtiger für all die Leute in den umliegenden „Dörfern“, für die „auf dem Berg“. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste jetzt von da oben in eine der nähsten Geburtsstationen, würde ich vielleicht eine Hausgeburt in Betracht ziehen.

Könnte ich aber vergessen, denn Hebammen gibt es ja auch keine. Ich stelle mich also darauf ein, mein Baby im RTW irgendwo Richtung Venusberg zu entbinden. Beim 5. Kind verursacht der Gedanke sicher etwas weniger Panik, als bei einer Erstgebärenden. Stress für alle Beteiligten ist es dennoch.

Das ZOOM-Meeting lief wohl super; die Lokalpolitik zieht an einem Strang. Bei diesem Thema herrscht ausnahmsweise viel Einigkeit. Das ist super und wir werden gemeinsam laut. Ob es für Bad Honnef etwas ändert? Leider unwahrscheinlich. Aber vielleicht sensibilisiert es für ein bundesweit absolut relevantes Thema. Vielleicht bewegt sich dann ja irgendwann doch mal etwas. Es wurden viele gute Ideen gesammelt, was zukünftig unternommen werden kann und Unterstützer gibt es aus allen Parteien und der Verwaltung. Die Petition hat das Unterschriftenziel locker erreicht und wird Freitag der GFO übergeben. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Hier sollten wir in der Umgebung in jedem Fall die armen Sanitäter schulen, die demnächst mit Sicherheit das ein oder andere Baby im RTW entbinden werden.

Was mir aber am allerwichtigsten erscheint: Das großartige Personal darf nicht ohne ein Riesendankeschön wegrationalisiert werden! Ich war jahrelang großer Fan von Prof. Nohl und auch das aktuelle Team erntet überall viel Lob – wir Honnefer wissen die Arbeit zu schätzen, die ihr hier vor Ort leistet, Zahlen hin oder her. Die Hebammen, PflegerInnen und ÄrztInnen sollten mehr als deutlich spüren, dass sie hier nicht einfach sang- und klanglos verschwinden. DANKE im Namen aller zufriedenen Eltern, deren Kinder „Bad Honnef“ als Geburtsort im Personalausweis stehen haben.

Petition „Rettet die Geburtshilfestation in Bad Honnef“: Nur noch 500 Zeichnungen fehlen

Bad Honnef – Es hat eine Zeitlang gedauert, bis sich die lokale Politik, Stadt Bad Honnef und Kreisverwaltung fast geschlossen um das Ende der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus kümmerten. Entweder hat die GFO es versäumt, Verwaltungen und Politik rechtzeitig zu informieren oder Politik und Verwaltung haben die Zeichen, die der Maßnahme vorausgingen, nicht ernst genug genommen.

Direkt gehandelt haben betroffene Eltern wie Andrea Behrendt und Carsten Krause. Sie stellten, nachdem sie von der Schließung aus der Presse erfuhren, sofort eine Petition online: „Rettet die Geburtshilfestation in Bad Honnef“. Und dieser Rettungsversuch hat auch einen ganz persönlichen Hintergrund.

Am 19. Februar 2021 wird ihr Sohn Adrian ein Jahr alt. Dass er und seine Mutter noch leben, ist wohl keine Selbstverständlichkeit. Ein Plazentaabriss habe ihr Leben bedroht. Es sei um Minuten gegangen. Und nur, weil sie im Cura-Krankenhaus schnell Hilfe bekamen, hätten die Leben von Mutter und Sohn gerettet werden können. „Wäre die Entscheidung, die Geburtsstation im Cura-Krankenhaus Bad Honnef zu schließen, bereits zum 1. Februar des letzten Jahres gefallen, würden sie beide heute sicherlich nicht mehr leben! Wir sind dem Team der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus Bad Honnef unendlich dankbar!“, schreiben die Eltern auf ihrer Petitionsseite.

5000 Unterschriften sind das Sammelziel. Um die zu erreichen, fehlen noch 500 Einträge.

Auf Facebook berichten Andrea Behrendt und Carsten Krause über die Resonanz auf ihr Engagement. Es habe viele tolle Gespräche gegeben und viele Kommentare. Froh seien sie auch, dass sich politisch etwas tun würde. In verschiedenen Stadträten werde versucht, einen parteiübergreifender Konsens herzustellen, um die Petition zu unterstützen.

„Eine Geburtsstation in Wohnortsnähe hilft den Stress für Mutter und Kind zu reduzieren“, wissen die Eltern aus eigener Erfahrung. Für schwangere Frauen, die kurz vor der Entbindung stehen, beginne der Stress bereits heute, weil ihnen eine wichtige Anlaufstelle genommen wurde. „Eine, die familiär war und ist und mit Eurer Hilfe auch bleibt… – zum Wohl der Kinder und Frauen“.

Videobeitrag Februar 2019

 

GRÜNE und SPD: Bürgermeister soll sich für sichere Geburten in der Region einsetzen

Bad Honnef – Einen Fehler sehen die Bad Honnefer Grünen und die SPD in der kurzfristig angekündigten Schließung der Geburtsstation des Cura-Krankenhauses. Alternativen oder gemeinsamen Lösungsansätze mit Betroffenen und den umliegenden Gemeinden hätten nicht diskutiert und erörtert werden können.

Die Bad Honnefer Geburtsstation sei für ihre Qualität in der Versorgung, für ihre ruhige Atmosphäre während und nach Geburten bekannt. Diese Versorgung werde von Hebammen und Müttern in der Region geschätzt und in Anspruch genommen.

Die Verlässlichkeit sicherer Geburten müsse oberste Priorität genießen, so die Grünen und die SPD in einer gemeinsamen Presserklärung, auch und gerade bei einem kirchlichen Träger wie der GFO.

Hebammen berichteten schon jetzt von riskanten Geburten, wenn die Mütter aus der Bergregion nur nach Bad Honnef fahren müssten. Sie würden auch auf die Herausforderung für Familien ohne PKW hinweisen. Fortan würde bei Entbindungen von Müttern aus der Bergregion immer häufiger ein Rettungswagen benötigt, „der es dann vielleicht noch pünktlich bis zum nächsten Kreißsaal schafft, sofern die umliegenden Kreißsäle noch Kapazität haben“. Diese sei schon jetzt, ohne die mindestens 500 weiteren Geburten aus Bad Honnef, mehr als angespannt. Die Kreißsäle in Bonn und Troisdorf beruhten auf Planungen von vor über 15 Jahren, als es neben Bad Honnef noch weitere Geburtsstationen im Rhein-Sieg-Kreis gab. Eine besondere Gefahr bestehe vor allem für zweit- und drittgebärende Frauen, weil sich die Dauer einer Geburt zu der jeweils vorangegangenen im Schnitt halbiere.

Grünen und SPD gehe es aber nicht allein nur um längere Fahrtwege zur Entbindung, „sondern um die generelle Wertschätzung von Familien, die unsere Gesellschaft mit Kindern bereichern. Eine Wertschätzung, die auch in Bad Honnef nachhaltig zum Ausdruck gebracht werden sollte“.

Die Parteien weisen auf das Projekt „Frühe Hilfen“ des Bad Honnefer Jugendamts hin, dessen Mitarbeiter.innen bisher direkt mit den jungen Müttern im Krankenhaus Kontakt aufnehmen. „Hallo Baby hieß das Programm, das sicher stellte, dass die in Bad Honnef entbindenden Mütter sofort Kontakt mit dem Jugendamt und den damit vernetzten Hilfsangeboten erhielten. Dieser engmaschige Kontakt sorgte für Schutz und Sicherheit, die jetzt in Frage gestellt werden. Die Hebammen sehen in der Schließung der Honnefer Geburtsstation und der Auslagerung nach Bonn und Troisdorf einen Qualitätsverlust und die Entscheider*innen dieser Maßnahme nähmen damit in Kauf das künftig eine größere Gefahr mit einer Entbindung einhergeht als bisher. Es werde mehr Geburten auf der Straße, außerhalb der Kreißsäle geben, Frauen und Neugeborene einem zusätzlichen Risiko ausgesetzt. Zumal es jedes Jahr ein bis zwei lebensbedrohliche Geburtssituationen im Einzugsgebiet gibt, die aufgrund der neuen Versorgungslage nicht gerettet werden könnten“.

GRÜNE und SPD fordern Bürgermeister Otto Neuhoff auf, einen runden Tisch mit Vertreter.innen der umliegenden Gemeinden, der CURA, der GFO Stiftung, Kirchenvertreter.innen, Hebammen und betroffenen Eltern zu initiieren, den Erhalt der Geburtsstation durch finanzielle Beteiligung der Stadt Bad Honnef und umliegender Gemeinden zu prüfen und sich federführend für die Erstellung eines Konzepts für sichere Geburten, das gemeinsam mit Hebammen und umliegenden Gemeinden entwickelt wird, einzusetzen.

Cura: Ab Februar hat der Storch ausgedient

Bad Honnef – Die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe, zu der das Honnefer Cura-Krankenhaus gehört, stellt ihre Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis neu auf. Damit gehen für die Bad Honnefer Klinik-Abteilung die Lichter aus. Übrig bleiben die Geburtshilfen in Troisdorf und Sieglar.

Als Grund nannte heute der Regionaldirektor Hans-Joachim Ehrhardt in einer Pressekonferenz einmal die Wirtschaftlichkeit. So würde die Geburtenhilfe mit ihren 500 Geburten jährlich ein Defizit von 700.000 EUR machen. Um wirtschaftlich gut arbeiten können, müssten es mindestens 1000 Geburten pro Jahr sein. Neue Tarifabschlüsse würden außerdem zu mehr Personal und somit zu einem noch höheren Minus führen.

Als weiteren Grund nannte Ehrhardt die Personalsituation. Trotz immenser Defizite hätte der Träger viele Jahre lang an der kleinen Abteilung Geburtshilfe und Gynäkologie festgehalten. Es fehlten aber aktuell Ärztinnen und Ärzte sowie Hebammen. Trotz intensiver und lang anhaltender Anstrengungen sei es nicht gelungen, genügend Fachkräfte zu gewinnen. Die akute Not habe auch dazu geführt, kurzfristig Veränderungen vorzunehmen. Ohne den Personalmangel wäre es zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Schließung in Bad Honnef gekommen.

In der Geburtshilfe und Gynäkologie arbeiten elf festangestellte Hebammen und 13 Pflegerinnen. Allen will die Krankenhausleitung das Angebot machen, an die GFO-Standorte Bonn oder Troisdorf zu wechseln. Das gelte auch für die 16 überwiegend in Teilzeit beschäftigten Ärztinnen und Ärzte.

Die jetzt freiwerdenden Flächen und Räumlichkeiten sollen zukünftig für geriatrische und schmerztherapeutische Angebote genutzt werden.

 

Die Weihnachtsfrauen vom Cura-Krankenhaus

Bad Honnef – Gestern loderten vis-à-vis bei St. Josef die Flammen, heute fand endlich einmal wieder eine schöne Aktion statt: Am Cura-Krankenhaus tummelten sich lauter blau-weiß-rote Weihnachtsfrauen. Was war da los? – Übrigens: Entgegen mancher Gerüchte fand keine teilweise Evakuierung von Patient.innen wegen des Feuers statt. Dafür erblickte ein Neubürger im Cura die Welt.

 

Kein „Christkind“ im Cura-Krankenhaus – Bundestagsabgeordnete fordert mehr Personal

Bad Honnef – 22 Frauen hofften, über Weihnachten im Bad Honnefer Cura-Krankenhaus entbinden zu können. Daraus wird nichts. Die Geburtenstation bleibt geschlossen, die werdenden Mütter müssen andere Krankenhäuser aufsuchen. Der Grund für die Schließung sind Personalprobleme.

Für die pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und Bad Honneferin Nicole Westig bedeutet das zusätzlichen Stress für die schwangeren Frauen, „und das in einer Phase der Schwangerschaft, die für jede Frau sowohl physisch als auch psychisch besonders herausfordernd ist“. Die kurzfristige Schließung des Kreißsaals zeige, dass gerade kleinere Kreißsäle dringend eine bessere Personalausstattung benötigten. Westig: „Bund und Länder versagen bei der Sicherstellung wohnortnaher Geburten, obwohl dies für viele Frauen elementar wichtig ist.“

Für die Bad Honnefer Bundestagsageordnete ist klar, dass das im Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz (GPVG) beschlossene Hebammenförderprogramm nun dringend auf den Weg gebracht werden muss. „Gleichzeitig müssen wir aber auch über den Förderzeitraum hinaus dafür sorgen, dass Frauen überall vor, während und nach der Geburt die Versorgung und Begleitung durch Hebammen bekommen, die sie benötigen. Dazu braucht es mehr als eine zusätzliche halbe Vollzeitstelle pro 500 Geburten“, so Westig., die sich weiterhin im Bundestag für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Geburtshilfe und damit der Versorgung zur Geburt einsetzen will.

LeserInnenpost: Warum werden keine Tests gemacht?

Zum Beitrag: https://honnef-heute.de/cura-klinik-gut-auf-coronasituation-vorbereitet/

Warum werden dann bei stationärer Aufnahme keine Tests gemacht bevor man wildfremde Leute gemeinsam in ein Zimmer legt , die sich sogar noch die Toilette gemeinsam nutzen?

Der Artikel ist wohlgemerkt vom 23.10. Mein Mann wurde am 19. 10. für weitere Diagnostik aufgenommen und niemand fragte nach einem Test, bzw hat einen veranlasst. Er wollte als Privatpatient ein Einzelzimmer, es war keines frei. Zur Erklärung er ist immunsuppremiert wegen Rheuma/Medikamente und Krebspatient.

In der Nacht zum 20. bekommt er einen selbstverständlich ebenfalls ungetesteten “Notfall” ins Zimmer gelegt. Bei diesem wird dann am Morgen ein Abstrich gemacht und mein Mann musste noch den ganzen Tag mit ihm auf dem Zimmer bleiben, dürfte noch nicht mal auf den Flur und die geplante Untersuchung fiel aus. Der Test des Zimmergenossen war positiv. Ich habe meinen Mann am 22. dort rausgeholt und sitze jetzt mit ihm in Quarantäne. Nicht auszudenken was passiert wenn er sich infiziert hat?

Da wird lebenswichtige Zeit verplempert die Onkopatienten nicht haben um das Büdget der Klinik wegen ein paar Tests zu schonen. Aber Besucher dürfen nur sehr schwer und beschränkt rein und in der Fußgängerzone ist Maskenpflicht! So toll ist Cura auf Corona vorbereitet!

Edith Hinze

 

Cura-Klinik gut auf Coronasituation vorbereitet

Bad Honnef – Die Zahl der an Corona infizierten Personen steigt. Auch die Todesfälle mehren sich. Mittlerweile steuert Deutschland auf 10.000 Tote im Zusammenhang mit Corona zu.

Die Politik reagiert. In vielen Kommunen wurden strengere Regelungen umgesetzt. Seit heute gibt es auch in Bad Honnef in bestimmten Straßen und auf Plätzen Maskenpflicht.

Offensichtlich kümmern sich die Bad Honnefer überwiegend autark um einen Selbst- und Fremdschutz. Eine subjektive Feststellung: Auffallend ist, dass bereits vor der Maskenpflicht viele City-Besucher einen Mund-Nasenschutz nutzten – egal ob junge oder ältere.

Nack aktuellen Meldungen gibt es (Stand Freitagnachmittag) im Rhein-Sieg-Kreis 531 Infizierte, in Bad Honnef sank die Zahl in einer Woche von 28 auf 19.

Deutlich zu spüren sei die Entwicklung der Infektionsfälle in der Region im Cura-Krankenhaus, so eine Sprecherin. Immer mehr Menschen würden sich aber auch mit nur normalen Grippesymptomen an das Krankenhaus wenden. In der Regel seien in solchen Fällen die HausärztInnen die erste Anlaufstelle. Erst wenn schwere Symptome vorlägen, beispielsweise Atemnot, sollten die Betroffenen sofort ins Krankenhaus kommen.

Die Arbeitsbelastung des medizinischen und pflegerischen Personals nehme zwar zu, dennoch müssten sich die Menschen im Einzugsgebiet des Bad Honnefer Cura-Krankenhauses keine Sorgen machen, so die Sprecherin weiter. Es stünden genügend Intensivbetten zur Verfügung. Bei einer weiteren Verschärfung der Situation, könnten weitere Intensivbetten eingerichtet werden.

Nach aktuellem Stand sind zurzeit 21.736 Intensivbetten in Deutschland belegt, 263 mehr als am Vortag, 7.784 sind noch frei.

Wichtig: Wer Angehörige im Cura-Krankenhaus besuchen möchte, soll sich unbedingt vorher anmelden. Dafür steht eine App zur Verfügung. Man kann auch anrufen.

Besuchszeiten sind aktuell werktags von 14 bis 17 Uhr, am Wochenende 11 bis 15 Uhr. Anmeldung können nur bis eine Stunde vor Besuchszeitende berücksichtigt werden, also montags bis freitags spätestens um 16 Uhr, samstags und sonntags um 14 Uhr.

Noch vorsichtiger geworden sind auch Vereine, Veranstalter und andere Organisatoren. So haben unter anderem die St. Hubertus-Schützen ihren Patronatstag abgesagt, Halt Pol die Jahreshauptversammlung, der Zeughaus-Kleinkunstkeller das Konzert mit Katrin Eggert im Kursaal und heute hat auch das Einkehrhaus in Königswinter das Konzert mit der Gruppe Stadtrand verschoben.

 

 

 

 

 

Schöne Geste: BNI Chapter Siebengebirge spendierte Cura-Mitarbeitern leckere Eisbällchen vom Eis-Atelier

Bad Honnef – Mit einer schönen Aktion überraschte heute das Business Network International Chapter Siebengebirge (BNI) die Pflegerinnen, Pfleger, Ärztinnen und Ärzte des Cura Krankenhauses in Bad Honnef. Das Unternehmensnetzwerk spendierte den Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeitern leckeres Speiseeis von Katja Völkners Eis-Atelier und wollte sich mit dieser Geste für die Leistungen der Klinikangestellten bedanken, die besonders seit der Coronakrise zusätzlich stark gefordert sind.

Das BNI ist das weltweit führende Unternehmernetzwerk für Empfehlungsmarketing. Allein in den vergangenen 12 Monaten erzielte allein das Chapter Siebengebirge für seine Mitglieder einen zusätzlichen Umsatz von 3.546.771 EUR.

Baby-Boom im Kreis auch dank Elterngeld?

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Rhein-Sieg-Kreis – Die Anzahl der Geburten im Rhein-Sieg-Kreis ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen – damit liege der Kreis im bundesweiten Trend, teilt die Pressestelle heute mit.

In Bad Honnef wurden 2018  545 Kinder geboren, 24 mehr als ein Jahr zuvor. Die meisten Kinder haben im Cura-Krankenhaus das Licht der Welt erblickt, sind aber nicht alle in Bad Honnef geblieben. Waren in Honnef 2017 noch 189 Kinder gemeldet, schrumpfte die Zahl im letzten Jahr auf 152.

Der Kreis vermutet, dass zu der gestiegenen Geburtenrate „sehr wahrscheinlich auch das Elterngeld beigetragen“ hat.

Zum Start der Elterngeldkasse des Rhein-Sieg-Kreises im Jahr 2008 bearbeiteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 6.200 Anträge pro Jahr. Im Jahr 2019 waren es bereits 7.500 Anträge. Das ist eine Steigerung von mehr als 20 Prozent.

Eltern entschieden sich laut Kreisverwaltung nach dem ersten Kind oft für weiteren Nachwuchs, so dass zwei, drei oder mehr Kinder in einer Familie keine Seltenheit mehr seien. Häufig liege zwischen den Geburten der Jungen und Mädchen nur eine kleine Zeitspanne. „Ein Grund dafür könnte das gestiegene Durchschnittsalter der Eltern sein“, vermutet der Kreis. Wegen der besonderen Berechnung für Geschwisterkinder, die kurz nacheinander zur Welt kommen, ist das Elterngeld für das zweite Kind oft fast genauso hoch, wie für das erste Kind.

Ein sogenannter Basismonat kann in zwei Monate Elterngeld Plus getauscht werden. Wer Elterngeld Plus bezieht, kann bis zur Hälfte des Basiselterngeldes bekommen. Wichtig ist dabei, dass während der Elterngeldzeit kein Einkommen aus einer zulässigen Teilzeit erzielt wird.

Beim Elterngeld Plus hat eine Teilzeittätigkeit oft keinen Einfluss auf die Höhe der Unterstützung. Dadurch sind Eltern hinsichtlich einer schnelleren Rückkehr in den Beruf deutlich flexibler.

Die Elterngeldstelle des Rhein-Sieg-Kreises hat im Jahr 2019 rund 11.000 Entscheidungen getroffen. Das Ziel der Abteilung ist es immer, alle Eltern kompetent, freundlich und umfassend zu beraten.

Die SPD hat bereits am 13.12.1996, zur Zeit der CDU/CSU/FDP-Regierung, einen offiziellen Antrag zur Einführung eines Elterngeldes in den Bundestag eingebracht. Dennoch dauerte es weitere zehn Jahre, bis die Regierungsparteien CDU und SPD den Weg für das Elterngeld freimachten.

Ein großer Schritt ist für den Kreis das unter der SPD-Ministerin Manuela Schwesig eingeführte „Elterngeld Plus“. Seitdem sei es möglich, den bestehenden Anspruch deutlich zu verlängern.

Beitrag Februar 2019