Bad Honnef-Rhöndorf – Ein aufmerksamer Bürger entdeckte letzte Woche am Löwendenkmal im Stadtgarten mehrere „Grablichter“ mit Symbolen der rechtsextremen Partei „Der dritte Weg“. Auf den Etiketten war zu lesen: „Tot sind nur jene, die vergessen werden!“ Außerdem war die Domain der Partei aufgedruckt.
Nun fand eine Bürgerin ein solches Grablicht ebenfalls an der Marienkapelle in Rhöndorf und entfernte es entschlossen. Das Licht stand neben einem anderen Grablicht am Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Das Ehrenmal wurde im August 1921 an der Südseite der Kapelle errichtet.
„Der dritte Weg“ ist laut Bundeszentrale für politische Bildung eine „rechtsextreme Kleinpartei mit Schwerpunkt in Süddeutschland“. Sie habe ein stark neonazistisches Profil und verstehe sich als radikale Alternative zur NPD.
Auf Wikipedia zur Geschichte der Partei unter anderem zu lesen:
Die Partei „gilt als Versuch, das FNS unter dem Schutz des Parteienprivilegs weiterzuführen (…) Die Partei ist Sammelbecken einer relativ kleinen, aber sehr aktiven Gruppe von radikalen völkischen Nationalisten, die vorher in den Kameradschaften des Freien Netzes Süd aktiv waren. Die Partei strebt keine starke Vergrößerung an; ihre jetzigen Mitglieder verstehen sich vielmehr als „bewusste neonazistische Elite, die nicht auf Wachstum aus ist“. Die Mehrheit der Mitglieder werde vom Verfassungsschutz als höchst gewaltbereit eingestuft.
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Redaktion
ich halte es für ungeheuerlich, dass man Grabkerzen entfernt. dieses Verhalten ist durchaus sehr undemokratisch. Es muss niemanden die Einstellung der Partei und der Menschen gefallen, trotz allem nimmt man sich nicht das Recht heraus. einfach Denkmäler oder Grabstätten zu “ plündern“ ! bzw. Kerzen und Gestecke zu entwenden das gehört sich nicht!
Sehr geehrter Herr S.
Ich bin ganz Ihrer Meinung. Man stört nicht die Totenruhe und ehrt das Gedenken an die Toten.
Ab hier bin ich anderer Meinung.
Man missbraucht das Andenken an die Toten ebenfalls nicht, für perverse politische Ansichten.
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Leute wie Sie sind keine Demokraten.
Gerne kann die Redaktion meinen Namen und meine Adresse weitergeben. Auf diesen Prozess wegen Störung der Totenruhe und Grabschändung in Tateinheit mit Diebstahl freue ich mich mit meinen fast 70 Jahren wie Bolle. Ein Grablicht habe ich behalten. Im Prozess gebe ich es gerne zurück.
Werner Pieper
Sehr geehrte Redaktion,
vielen Dank für diesen Beitrag.
Rechtsextremes Gedankengut, egal, in welcher Form, hat im öffentlichen Raum nichts zu suchen. Und dem muss entgegengewirkt werden.
Gut, dass es in Bad Honnef so aufmerksame Bürger gibt, die aktiv dagegen vorgehen.
Es wäre wünschenswert, wenn sich mehr Bürger dagegen engagieren würden.
Mir persönlich gibt es ein schlechtes Gefühl, dass so etwas überhaupt hier in Bad Honnef vorkommt.