Rhein-Sieg-Kreis | Damit die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin auf schnelle Hilfe vertrauen können, rüstet die Leitstelle des Rhein-Sieg-Kreises ihre Technik stetig nach. Im Jahr 2018 ist ein neues Programm geplant, mit dem die Routenplanung der Retterinnen und Retter optimiert werden soll. Sollte die Hilfsfrist in einem Versorgungsbereich einmal, zum Beispiel weil mehrere Einsätze parallel laufen, nicht gewährleistet sein, wird automatisch ein Rettungswagen einer anderen Kommune in Bereitschaft gesetzt.
„Dadurch werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlastet“, sagt der Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz, Rainer Dahm. „Bislang müssen sie kompensierende Maßnahmen bei einer hohen Rettungsmittelauslastung selbstständig ausgleichen“. Durch die anvisierte Integration des Moduls „eCall“ wird zudem die Erreichbarkeit von Unfallbeteiligten mit ihren Fahrzeugen einfacher. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisleitstelle eine schnellere Ortung gewährleisten.
Mit der Großübung „Sturzflut“ im Oktober 2017 hat sich das Amt für Bevölkerungsschutz auf etwaige Starkregenereignisse für die Zukunft gewappnet. Fast 600 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Malteser Hilfsdienst sowie den Wasserrettungszügen von DRK und DLRG nahmen an der Übung teil, die sich über verschiedene Einsatzorte erstreckte. Deiche wurden dabei mit Sandsäcken verstärkt, Personenrettungen aus dem Hochwasser simuliert, Hubschrauber brachten Sandsäcke zu speziell ausgewählten Orten, Strömungsretter „befreiten“ den Mühlengraben von mitgeführten Gehölzen.
Die seit Jahren stetige Zunahme der eingehenden Notrufe und die damit verbundenen Einsätze im Kreisgebiet sorgen bei den Rettungswachen auch weiter für einen hohen Investitionsbedarf. Derzeit wird in Swisttal eine neue Rettungswache gebaut, die Wache in Ruppichteroth wird nach Schönenberg verlagert und sowohl in Much als auch in Bornheim werden demnächst neue Wachen gebaut werden. „Die Zahl der Einsätze nimmt stetig zu“, so Rainer Dahm. „Neben einer älter werdenden Gesellschaft und der wachsenden Bevölkerung im Kreis sind auch ein geändertes Nutzungsdenken und ein falsches Verständnis für den Notruf dafür verantwortlich. Mit der Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes wird diesen Entwicklungen Rechnung getragen“, so Rainer Dahm.
Kreisdirektorin Annerose Heinze spricht den rund 3.500 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der freiwilligen Feuerwehren und den etwa 1.500 Mitgliedern der Hilfsorganisationen des Rhein-Sieg-Kreises ausdrücklich ihren Dank aus: „Ohne diese Frauen und Männer wäre diese solidarische Aufgabe überhaupt nicht zu stemmen.“ (db)