Extrem: Berliner Firma treibt in Bad Honnef Gebühren ein. Wie dachte Konrad Adenauer noch einmal über das Flughafenübungsfeld: „Wer Berlin zur neuen Hauptstadt macht, schafft geistig ein neues Preußen“.
Nun wussten sich Adenauerhaus und Verwaltung offensichtlich keinen anderen Rat, als die 14 Stellplätze der Stiftung Mittels Gebührenpflicht und Männern in Spieluniform für Besucher freizuhalten. In Rhöndorf, wo Honnef am rheinischsten ist?
Lustig wirkt das, wenn die Controller in ihren polizeiähnlichen Fahrzeugen heranrauschen und leere Parkplätze überprüfen. Denn das ist die Realität: Dort parkt kein Mensch. Nicht einmal um Mitternacht. Selbst dann soll noch gezahlt werden.
Dabei ist das weinselige Honnefer Eingangstor alles andere als mit Parkraum gesegnet. Einmal ganz davon abgesehen, welche Wirkung es vielleicht auf die ehrenamtlichen Feuerwehrleute hat, wenn eine Art Inkassounternehmen direkt neben ihrem Standort horrende Gebühren eintreiben will. Schließlich sind sie privat genauso von Parkplatznot betroffen.
Das Adenauerhaus benötigt für seine Besucher Parkplätze. Jedoch: Eine zufriedenstellende Lösung ist nur mit einem Gesamtkonzept zu erreichen. Bis dahin sollten die Parkplätze der Adenauerstiftung für alle kostenlos zugänglich sein. Die 14 werden die Besuchsfrequenz nicht sonderlich beeinflussen.
Dann könnte auch noch einmal über die großzügige Abpollerung gegenüber der Feuerwache nachgedacht werden. Wenns sein muss, würde ein Sichtspiegel am Straßenrand ebenso wie an der Karl-Broel-Straße gute Dienste leisten.
Hilfsweise noch einmal der erste deutsche Nachkriegskanzler: „Natürlich achte ich das Recht. Aber auch mit dem Recht darf man nicht so pingelig sein“.