Bad Honnef-Aegidienberg | Beim zweiten Treffen „Runder Tisch Asyl in Aegidienberg“ wurden viele die Menschen auf der Flüchtlings- wie auf der Helferseite bewegende Fragen erörtert. Wally Feiden, die ehemalige Bürgermeisterin, wurde gebeten die Koordinierung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit der Patinnen und Paten im Honnefer Bergbereich zu übernehmen.
Damit soll eine effektive Netzwerkstruktur aufgebaut werden, um die Kräfte und Ressourcen zu schonen. Bei der Verantwortlichkeit einzelner Aktivitäten wie Deutschunterricht, Café International und anderer ändert sich organisatorisch nichts.
Einig waren sich die Teilnehmer, dass es notwendig sein wird, den Helferkreis immer wieder den durch Fluktuation, Neuzuweisungen oder auch neue Unterbringungsmöglichkeiten sich verändernden Gegebenheiten anzupassen. Die gegenwärtigen Ehrenamtler leisten eine hervorragende Arbeit, doch benötigen sie die Unterstützung durch weitere Personen und wenden sich mit einigen Hilferufen auch an die Öffentlichkeit.
Vordringlich gesucht werden männliche Paten, gerne auch jüngere, damit gerade die vielen jungen Einzelflüchtlinge auf der Helferseite Ansprechpartner mit verwandten Interessen finden. Einige Aktivitäten wie Fußballspielen, haben bereits stattgefunden. Sportliche und auch kreative Angebote sollen weiter ausgebaut werden.
Allein durch die wachsende Zahl an Zuweisungen nach Aegidienberg hat sich auch der Bedarf an Deutsch-Unterricht erweitert. Der Ruf nach zusätzlichen „Lehrkräften“ kommt zudem von den Flüchtlingen selbst, die gerne den Unterricht etwa auf den Vormittag ausweiten möchten, um schneller voran und damit schneller in Arbeit kommen zu können.
Da die Siedlungsstruktur in Aegdienberg sehr weitläufig und die Quartiere für Flüchtlinge bewusst dezentral angelegt sind, ist die Mobilität ein ständiges Thema. Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Tal stehen daher Fahrräder hoch im Kurs. Zahlreiche ausrangierte Räder wurden bereits gespendet und vergeben, aber es reicht noch nicht. Daher appelliert der Runde Tisch an die Bevölkerung, in Keller, Speicher, Schuppen und Garage nach funktionstüchtigen, nicht benötigten Fahrrädern aller Größen zu schauen. Kleinere Mängel können und sollen unter Anleitung auch von den kommenden Besitzern selbst behoben werden.
Erfreut stellte Kerstin Salchow, eine der Organisatorinnen von „Runder Tisch Asyl“, fest, dass die außerordentlich gute Resonanz auf die Einladung zu diesem zweiten Treffen das Band zwischen allen in der Flüchtlingsarbeit Tätigen festigt und geeignet ist, die ehrenamtliche Arbeit dauerhaft zu stärken und zu sichern. Wie gut die Vernetzung der Ehrenamtler auf diese Weise gestärkt wird, zeigte auch, als auf spontanen Wunsch von Erstbegleitern und Paten ein zusätzliches Treffen als „Stammtisch Paten“ ins Leben gerufen wurde, um über Fragen, die sich in der nahezu täglichen Begegnung mit den Betreuten ergeben, zu sprechen. Sie verbinden damit die Erwartung, dass durch einen solchen Erfahrungsaustausch gemeinsam viele Probleme wesentlich besser oder schon im Entstehen gelöst werden können.
Erster Stammtisch soll Zusammenarbeit stärken
Am Donnerstag, 29. Oktober 2015, um 19 Uhr im Restaurant Markt 1 am Aegidiusplatz, treffen sich die Patinnen und Paten, die einen oder mehrere Flüchtlinge zur Eingewöhnung in fremder Umgebung betreuen. Zu diesem Erfahrungs- und Meinungsaustausch sind auch alle an der Übernahme einer Patenschaft Interessierten sehr willkommen.
Gesucht werden vor allem noch männliche Paten. Ihre Teilnahme zugesagt hat auch eine Vertretung der schon länger tätigen und erfahrenen Gruppe aus dem Tal. Hier werden die Übernahmen von Patenschaften in Aegidienberg weiterhin zentral registriert und versichert. Die Koordination der Patenschaftsarbeit im Bergstadtteil erfolgt unter Telefon 8426 .