Schluss mit Bussi-Bussi

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Hunff und Honff | Sie ist keine Leise und keine die klein beigibt. Davon hat Bad Honnef jahrelang profitiert. Sonst wäre die Stadt unter den gegebenen komplizierten politischen Mehrheitsverhältnissen längst zu einer weiteren Ruine im Siebengebirge mutiert.

Und sie kann austeilen. Das hat sie unlängst auf dem Neujahrsempfang wieder getan. Dort nahm sie unerwartet harsch ihre eigene Partei in die Pflicht, sich mehr um Präsenz zu bemühen. Alles richtig.

Richtig auch, dass sie den Bürgern sagt, wie es um sie steht: Sie bleibt Bürgermeisterin bis zum Ende ihrer Amtsperiode.

Falsch aber, dass sie in den letzten Wochen die Bürgerinnen und Bürger nicht wissen ließ, dass sie krankheitsbedingt die Amtsgeschäfte nicht führen konnte. Da versagte ihre eigene PR.

Krank sein ist kein Tabu. Wer als Führungspersönlichkeit anderes vorgibt, sendet keine gesunden Signale.

Wozu solche Unklarheiten führen können, hat Bad Honnef erlebt. Die Gerüchteküche kochte: „Sie wird wohl vorzeitig aufhören“, „Mal sehen, wie lange sie noch macht“, „Wer soll bis zur Neuwahl die Amtsgeschäfte führen?“

Aufgeklärte Geister wissen: Solche Spekulationen haben nichts mit Verantwortlichkeit und Mitgefühl zu tun – hier geht es um politische Strategie und Sensationslust. Entsprechende Veröffentlichungen in der Presse und die Verhinderung der außerplanmäßigen Ratssitzung Ende 2012, in der es um die private Gesamtschule ging, sind eine Sache.

Büttenreden, hart an der Grenze des Spasses, wie beim Rathaus-Karneval „Neues aus der Anstalt“, eine andere. Man muss nicht zum Lachen in den Keller gehen um zu verstehen: Das ist nicht zum Lachen.

Wenn die Bürgermeisterin bis zum Ende ihrer Amtszeit gesund bleiben und erfolgreich sein will, sollte sie schauen, wer Freund ist und wer Feind – und Schluss machen mit Bussi-Bussi im eigenen Haus.

 

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