Bad Honnef-Aegidienberg – Seit dem Frühjahr 2022 fährt der Verein Radeln ohne Alter in der Tallage von Bad Honnef Seniorinnen und Senioren aus den Senioreneinrichtungen mit einer speziellen Rikscha zu ihren Lieblingsorten im Stadtgebiet. Ab sofort ist eine zweite Rikscha mit dem Namen „Aegidius“ im Stadtbezirk Aegidienberg unterwegs, teilt die Stadt auf ihrer Website mit. Dank der Unterstützung der evangelischen Kirchengemeinde Siebengebirge mit der Friedenskirche, wo die neue Rikscha stationiert sein wird, könne der Verein Radeln ohne Alter nun auch in der Berglage die Bewohnerinnen und Bewohner der Senioreneinrichtungen an zwei Tagen in der Woche an Lieblingsorte fahren.
Die Rikscha im Wert von rund 8.000 Euro wurde dem Verein von der Stadt Bad Honnef zur Verfügung gestellt, erklärt Nadine Batzella, Leiterin des Fachdienstes Soziales und Asyl: Wenn alte Lieblingsorte angesteuert würden, beispielsweise das frühere Wohnhaus, eine besondere Aussicht oder eine Nachbarschaft, in der man früher tief verwurzelt war, sprudelten die Erinnerungen. „Daher war es uns eine Herzensangelegenheit, das Angebot auch in Aegidienberg zu etablieren. Der Erfolg einer Rikscha hängt weniger vom Fahrzeug ab als von den Menschen, die sie bewegen“, so Batzella.
Der Dank der Stadt gelte dem Verein Radeln ohne Alter, der die Fahrten in Aegidienberg durchführt, und der evangelischen Kirche, die sich darum bemüht, Menschen auf das Angebot aufmerksam zu machen, teilt die Stadt mit. An zwei Wochentagen sollen Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen fahren. An den übrigen Tagen sollen Seniorinnen und Senioren mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit einer kostenlosen Mitfahrt erhalten, klärt Pfarrer Horst Leckner auf. Neben der Werbung im Gemeindebrief würden die Menschen persönlich angesprochen und ihnen das Angebot vorgestellt.
Während die Stadt Bad Honnef die fortlaufenden Wartungskosten der Rikscha bestreitet, wird der Verein Radeln ohne Alter die Durchführung der Fahrten übernehmen, erklären Jens Knoth und Rainer Jansen, die beide in Aegidienberg fahren werden. Sie hoffen, dass bald weitere Fahrerinnen und Fahrer in diese sehrenamtliche Tätigkeit einsteigen werden: „Wir freuen uns sehr über tatkräftige Unterstützung. Die Rikscha ist leicht zu fahren, es gibt eine ordentliche Einweisung, und auch wenn man nur einmal oder zweimal im Monat fahren will, ist uns allen sehr geholfen.“ 30 bis 60 Minuten lang sind die Touren, in Ausnahmefällen auch bis zu zwei Stunden. Dank E-Antrieb und zwei Akkus mit insgesamt rund 120 Reichweite sind Steigungen kein Problem, betont Rainer Jansen.
Wer Personen im Freundes- oder Bekanntenkreis hat, die aufgrund von eingeschränkter Mobilität gerne eine Rikscha-Tour unternehmen möchten, kann sich bei Rainer Jansen vom Verein Radeln ohne Alter, Telefon 0151 / 552192 79 oder E-Mail rainer.jansen@roa-bonn.de, melden. Anfragen zu Fahrten nimmt auch die Evangelische öffentliche Bücherei Aegidienberg während der Öffnungszeiten entgegen unter Telefon 02224 / 824137.
Wer den Verein Radeln ohne Alter als ehrenamtliche Pilotin oder Pilot der Rikscha unterstützen will, kann sich auf der Internetseite https://radelnohnealter.de/bonn/ oder in der VoluMap unter www.volumap.de oder in der gleichnamigen App (in App-Stores für Android und Apple iOS zu finden) informieren.