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Mehr InformationenBad Honnef – Nach sechs Jahren beschloss der Rat, unterstützt von CDU, Bürgerblock, FDP sowie Grün und Sozial, die Bad Honnefer Seniorenvertretung aufzulösen. Diese war gegründet worden, um die Interessen älterer Menschen unparteiisch, unabhängig von Verbänden und Vereinen, sowie konfessionslos zu vertreten. An ihre Stelle tritt nun ein Fachbeirat.
Es gab Kritik an der Legitimität der Seniorenvertretung wegen niedriger Wahlbeteiligung. Die Vertretung beklagte jedoch die geringe Anzahl von Wahllokalen und das Fehlen einer Briefwahl.
Vor zwei Jahren verursachte die Wahl einen Eklat. Susanne Langguth von der CDU erhielt mit 240 Stimmen die meisten Stimmen, wurde aber nicht in den Vorstand gewählt. Der damalige Vorsitzende Hans-Christoph Anders erhob unbewiesene Anschuldigungen, entschuldigte sich später jedoch.
Noch vor dem Ende der zweiten Wahlperiode nächstes Jahr trat der Vorstand der Seniorenvertretung im letzten Monat zurück. Heute veranstaltete der Förderverein der SV eine symbolische Beisetzung der Seniorenvertretung. Mitglied Jörg Heinzelmann bezeichnete den fehlenden Aufwand für ein seniorengerechtes Wahlverfahren als Geburtsfehler. Obwohl eine Optimierung geplant war, kam zuvor das Ende. Heinzelmann: „Der Giftzahn des Klüngels hat dich niedergestreckt.“
Heinzelmann hob als Vermächtnis der Seniorenvertretung Projekte wie „gemeinsam statt einsam“, die Initiative für eine Toilette auf der Insel Grafenwerth und den ersten Trinkbrunnen in der Innenstadt hervor. Geplant waren zehn Trinkbrunnen, jedoch kam bislang nur einer mit Unterstützung des Fördervereins der Bürgerstiftung und der BHAG zustande.
Annette Stegger, die die Idee der Seniorenvertretung in Bad Honnef maßgeblich vorantrieb, sagte, die Seniorenthemen seien erst durch die SV ins Bewusstsein gerückt. Jahrzehntelang habe sich niemand um Seniorenpolitik gekümmert. Plötzlich hätten andere erkannt, dass sich mit dem Thema punkten lässt, und es sich angeeignet. Dafür müsse die Stimme der Senioren verstummen.
Es gibt bereits eine Seniorenvertretung in Bad Honnef. Der Stadtrat. Die Interessen der Senioren können dort, gemeinsam und gleichbedeutend mit den Interessen der übrigen Gesellschaftsgruppen, besprochen werden. Wieso gerade die im Rat stark überreprensitierten Senioren noch ein zusätzliches Gremium brauchen, erschließt sich mir nicht.
Herr Selzer. Natürlich könnte ich jetzt mit der gleichen Unwissenheit zurückschlagen. Aber, und das ist jetzt richtig ernst gemeint, wollen wir doch erst mal sehen, was so ein jung-dynamischer, oder auch nur dynamischer, Stadtrat so auf die Beine zu stellen sich kompetent genug fühlt.
Ich gehe jedenfalls davon aus, daß die „übrigen Gesellschaftsgruppen“ soviel Aufmerksamkeit für sich und ihre Interessen generieren, daß ein seniorengerechtes Wissen und Können ausserhalb druchaus seine Berechtigung hat.
Gremien, Herr Selzer, Gremien gibt es tatsächlich in Honnef genug.
Versuchen Sie es doch noch mal mit dem erschließen