Bad Honnef | Das war originell: Die Entlassfeier der Jungen und Mädchen der 10. Klasse der St.- Josef-Realschule im Kursaal war eine richtig kleine Fußballweltmeisterschaft. Rektor Stefan Rost wandelte kurzerhand die Schule in das St.- Josef-Stadion um. Dort fighteten die Schülerinnen und Schüler sechs Jahre bis zur Realschulmeisterschaft.
Fußball: „Es gibt so manche Parallele, an der ich deutlich machen möchte, wie facettenreich Euer Schulleben in diesen sechs Jahren war. Und dieses Schulleben hat so manches gemeinsam mit einem Mannschaftssport wie Fußball“, begründete der St.-Josef-FIFA-Präsident den roten Faden seiner Abschlussworte.
Von der Juniorenmannschaft bis zur Meisterschaft sei es ein langer Weg gewesen: Zurechtfinden in den Katakomben des Stadions bis zu den Remplern der damaligen Finalisten in denselben Mannschaftsbussen und-bahnen; der Start ins Schulprofigeschäft war kein leichter.
Doch mit der Zeit wuchsen die Jungen und Mädchen zu einer echten Mannschaft zusammen, harmonierten oder ließen auch schon einmal den Gegner ins Leere laufen, lernten, mit Trainern und Cheftrainern zusammenzuarbeiten.
„Viele von Euch fühlten sich im Mittelfeld wohl, schauten, was die Trainer und Trainerinnen von mir wollten und dann wurde ausgetestet wie es geht, mit dem geringsten Aufwand einen möglichst großen Erfolg zu erzielen“, so der Sepp-Blatter-Rost. Natürlich habe es auch Stürmer gegeben, „immer dabei sein, wo’s rund ging, wo die Action war, wo man ein Tor erzielen konnte – und war’s auch manchmal ein Eigentor“.
Aber die Klassen seien auch gereift, hätten sich immer weiter entwickelt in Taktik, Technik und Kondition, Erfahrungen mit Misserfolgen wurden verarbeitet – mancher Misserfolg sei aber auch hausgemacht gewesen. „Da rannte jemand trotz Zuruf der Trainer ins Abseits und musste ins Spielgeschehen zurückgeholt werden“, so FIFA-Rost. Und es gab auch gelbe und rote Karten.
Zum Schluss erklärte der fußballjecke Schulleiter, warum seine Zehnten schon einen Schritt weiter seien als die Elf von Jogi Löw: „Ihrhabt das Finale bereits gewonnen. Das müssen unsere Fußballer erst noch schaffen.“
Entlassen wurden insgesamt 48 Mädchen und 42 Jungen, 25 schafften die Fachoberschulreife, 64 sogar mit Qualifikation. 34 Schülerinnen und Schüler machen schulisch weiter und wechseln auf das Gymnasium, 41 zum Berufskolleg. Zwei haben sich für einen Auslandsaufenthalt entschieden.
Die leistungsstärksten Schülerinnen und Schüler waren Isabel Ullmann (10 A), Marcel Rölle (10 B) und Tarik Onat (10 C), für ihr besonderes soziales Engagment geehrt wurden Karen Bornscheid (10 A), Daniel Thielges (10 B) und Lydia Bockshecker (10 C).