Stadtentwicklung: Wird Aegidienberg bei einer möglichen Landesgartenschau zum großen Gewinner?

Bad Honnef | Sie sahen sich schon als größten Parkplatz einer möglichen Landesgartenschau in Bad Honnef. Nun kann für die Aegidienberger alles anders kommen.

Rudolf Flachs, der in Vertretung für den nach seiner Krankheit immer noch geschwächten Technischen Beigeordneten Jopa Vedders  bei der heutigen Bezirksausschusssitzung anwesend war, machte den Aegidienbergern Hoffnung. Ende Februar habe die Stadt Gespräche mit der Bezirksregierung über städtebauliche Förderungsmöglichkeiten geführt. Wenn Bad Honnef den Zuschlag für die Austragung der Landesgartenschau erhielte, läge sie bei den Förderungen ganz weit vorn. Aber auch schon allein die Bewerbung würde Fördertöpfe in Reichweite rücken, denn die Absicht, Austragungsort für die Laga sein zu wollen, setze bereits für die Geldgeber positive Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung.

Voraussetzung für eine Förderung sei allerdings, dass die Konzepte bis 2016 fertig seien und dann auch sofort mit der Umsetzung begonnen werden könne. Und da habe Aegidienberg mit seinem Aegidiusplatz ganz besonders gute Karten, denn der sei hervorragend projektierbar, so Flachs. Und weiter: „Aegidienberg wird wichtig sein im Stadtentwicklungskonzept“.

Die Bezirksvertreter lauschten den Worten des Stadtvertreters mit Genugtuung. CDU-Vertreter Michael Lingenthal realisierte in seinem Statement, dass Aegidienberg so oder so mehr sein wird als ein Park&Ride-Parkplatz. Unter anderem eine besserer Autobahnanschluss, eine optimierte Anbindung an die Tal-Region und die Erschließung des Naherholungsgebietes würde Aegidienberg zu den Gewinnern einer Landesgartenschau machen. Und während alle anderen Ausschussvertreter die positiven Signale nicht weiter zerreden wollten, blieb es dem Bezirksausschussvorsitzenden Werner Seifert vorbehalten, ein Resümee zu ziehen: „Aegidienberg befindet sich im Blickfeld der Bad Honnefer Stadtentwicklung.“ Das sei erfreulich.

Einen Wermutstropfen vergoss Flachs dann doch noch. Es sei noch zu früh, städtebauliche Meilensteine zu sehen. Die Zeitgrenze 2016 sei ehrgeizig gesetzt, neben dem Stadtentwicklungskonzept müsse man auch an den Fortschritt bei den Lagaplänen denken, die Landesgartenschau habe Bad Honnef schließlich bei der Stadtentwicklung mehr oder weniger rechts überholt. Aber die Verwaltung sei guter Dinge und auch die Möglichkeit, dass bereits die Kosten für die Machkarkeitsstudie gefördert werden könnten, gebe zusätzlich Auftrieb.

Beschlossen wurde dann vom Bezirksausschuss, dass das für die Landesgartenschau zuständige Planungsbüro RMP Lenzen prüfen soll, inwieweit Aegidienberg in die Planungen einer Landesgartenschau eingebunden werden kann. Und: Hinsichtlich des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes sollen zu gegebener Zeit Vorschläge unter Beteiligung der Bürger erabeitet werden.

Bahndamm soll Denkmal werden – Ausschuss wundert sich

Eher als Satire empfanden viele Ausschussmitglieder das Vorhaben des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege, den Bahndamm SU311 im Ortsteil Wülscheid als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Stadt Bad Honnef eintragen zu lassen. Für das Amt hat der Damm „große Bedeutung für die Geschichte des Menschen, für Städte und Siedlungen oder für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse “ beziehungsweise liegen für die „Erhaltung und Nutzung künstlerische, wissenschaftliche, volkskundliche oder städtebauliche Gründe“ vor.

Für den Bezirksausschuss war das alles schwer nachvollziehbar. 70 Jahre sei an dem Bahndamm nichts gemacht worden, er sei als solcher kaum noch zu erkennen, sagte Eberhard Bialkowski von der FDP. Seines Wissens nach sei der Damm im Krieg dazu genutzt worden, um Munition zum Flughafen zu transportieren. Auch Bernd Schwontzen von den Grünen erinnerte an den militärischen Nachschubzweck, sieht in dem Bahndamm zudem kein Denkmal, weil er für die Bürger einfach nicht wichtig gewesen ist, auch weil er als Wirtschaftsweg nicht genutzt werden konnte. Klaus Katzenberger von der SPD wollte sich erst gar nicht ausführlich mit dem Thema beschäftigen. Man solle hier keine Zeit mit großartigen Maßnahmen verschwenden, das sei die Sache nicht wert.

Problem ist, wenn die Denkmalbehörde ihren Plan umsetzt, hat die Stadt keinen Ermessens- und Beurteilungsspielraum. Sie muss für die Erhaltung aufkommen. Ob sie das kann, ist unerheblich. Die Frage, ob die Erhaltung des Denkmals vom Eigentümer oder Nutzungsberechtigten finanziert werden kann, ist nicht zu prüfen. Das dürfte vor allem bei den Eigentümern der Flurstücke Fragen aufwerfen.

Nun soll laut Beschluss ein Vertreter des Amtes eingeladen werden und den Bürgern die denkmalwürdige Bedeutung des Bahndamms erklären.

 

 

 

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