Bad Honnef – Heute, am 5. Dezember wird weltweit der Internationale Tag des Ehrenamtes gefeiert – ein Tag, der den Millionen von Menschen gewidmet ist, die sich freiwillig für die Gesellschaft einsetzen. Dieser Tag wurde 1985 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die immense Bedeutung des Ehrenamts zu würdigen und den Einsatz der Helfer sichtbar zu machen.
Warum ist das Ehrenamt so wichtig?
Ehrenamtliches Engagement ist der soziale Kitt, der Gemeinschaften zusammenhält. Es deckt eine Vielzahl von Bereichen ab, darunter:
Soziales: Betreuung von Senioren, Unterstützung Geflüchteter oder Engagement für Kinder und Jugendliche.
Kultur: Mitwirken in Vereinen, Theatern und Museen.
Umweltschutz: Freiwillige Einsätze für Natur- und Tierschutzprojekte.
Sport: Trainer- und Organisationsarbeit in Sportvereinen.
Katastrophen und Rettung: Freiwilliger Dienst bei Feuerwehr, THW oder Rettungsdiensten wie DRK und Malteser
Ehrenamtliche übernehmen Aufgaben, die ohne sie kaum bewältigt werden könnten. Gerade in Zeiten von Krisen – wie während der COVID-19-Pandemie oder im Rahmen der Flüchtlingshilfe – zeigt sich, wie unverzichtbar freiwilliges Engagement ist.
Ehrenamt in Zahlen: Wie viele engagieren sich in Deutschland?
In Deutschland engagieren sich rund 28 Millionen Menschen ehrenamtlich – das entspricht fast 40 Prozent der Bevölkerung. Dieses Engagement erstreckt sich über unterschiedlichste Altersgruppen und soziale Hintergründe. Laut Studien sind vor allem Menschen zwischen 30 und 50 Jahren besonders aktiv, während auch die Zahl der engagierten Senioren kontinuierlich wächst.
Anerkennung und Herausforderungen
Obwohl das Ehrenamt einen enormen gesellschaftlichen Wert hat, stehen viele Ehrenamtliche vor Herausforderungen wie der Vereinbarkeit mit Beruf und Familie. Dennoch bleibt die Dankbarkeit und Wertschätzung für ihre Arbeit ein entscheidender Ansporn. Initiativen wie der „Internationale Tag des Ehrenamtes“ bieten eine wichtige Gelegenheit, auf die Bedeutung dieser Arbeit aufmerksam zu machen und Menschen zu ermutigen, selbst aktiv zu werden.
Auch in Bad Honnef wird den Ehrenamtlichen gedankt. Bürgermeister Otto Neuhoff hat in einem Video seinen hohen Respekt für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Honnef zum Ausdruck gebracht. Leider findet man den Beitrag nur zufällig in den sozialen Netzwerken. Die Stadt Bad Honnef vergibt Dankmedaillen für Bürgerengagement und Traditionspflege. Heute werden ebenfalls weitere langjährig ehrenamtlich Tätige mit der Jubiläumskarte ausgezeichnet.
Honnef heute-Ehrenamtspreis „Merci für Deinen Einsatz!“
Manchmal stehen engagierte Bürgerinnen und Bürger bei Dankehrungen nicht in der ersten Reihe, obwohl sie Aufmerksamkeit und Anerkennung mehr als verdient haben. In Bad Honnef setzen sich seit 2020 Frauen um Silvia Schulte dafür ein, dass Tauben, die jahrelang in der Bahnunterführung in Rhöndorf ein tristes Leben führten, eine neue Heimat in einem Taubenschlag nahe dem Rhein fanden. Dort leben sie geschützter und vor allem gesünder. Denn sie werden mit taubengerechtem Futter ernährt und müssen nicht mehr aufpicken, was Menschen achtlos wegwerfen, was wiederum bei den Tieren zu Erkrankungen führt. Der Taubenwagen wurde vom Tierschutz Siebengebirge umgebaut und finanziert.
Dabei müssten sich die Tierfreundinnen gegen viele Vorurteile durchsetzen, beispielsweise dass Tauben die „Ratten der Lüfte“ seien, was schlicht Unsinn ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die sogenannte Stadttauben Zuchtopfer von Menschen sind. Sie sind die Nachkommen der Haustaube, einem Haustier, das der Mensch vor Jahrtausenden aus der Felsentaube gezüchtet hat. Finden sie als Brief-, Zucht- oder Hochzeitstaube nicht mehr in ihren Schlag zurück, landen sie dort, wo sich andere Tauben zum Schutz in Gruppen aufhalten.
Aber auch in den sozialen Medien wurden die Frauen lange belächelt, und die Politik brauchte gleichfalls ihre Zeit, um einen anderen Umgang mit den Rhöndorfer Stadttauben zu unterstützen. Im Gegensatz zu Siegburg, wo die Taubenfrauen vom Tierschutz Siebengebirge seit einiger Zeit ebenfalls aktiv sind, kommt die Stadt Bad Honnef weder für Futtermittel noch Unterhaltskosten für den Taubenschlag auf. Alles muss privat und über Spenden bezahlt werden, obwohl die Initiative zur Kosteneinsparung, zumindest bei Reinigungskosten, beiträgt.
Mittlerweile ist die Unterführung in Rhöndorf fast zu 100 Prozent taubenfrei, Kot sieht man nur noch selten auf der Straße und den Gehwegen. Und auch um die Tauben an der Unterführung der B42 in Rhöndorf kümmern sich die ehrenamtlichen Helferinnen schon lange.
Dass das Konzept der Umsiedlung Konzept erfolgreich ist, haben gleichfalls Tierschützer in Hamburg bewiesen. Der „Stadttauben“ e.V. hat an verschiedenen Stellen Taubenschläge oder Fütterungsplätze installiert und stellte fest, dass die Tiere bis zu 80 Prozent weniger an Orten koten, an denen sie unerwünscht sind.
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Mehr InformationenDie engagierten Bad Honnefer Tierschützerinnen haben sich vor einigen Jahren dem Tierschutz Siebengebirge e.V. angeschlossen. Ihre ehrenamtliche Leistung ist nicht nur aus Sicht des Tierwohls sehr hoch einzuschätzen, sondern auch aus Bürgersicht, denn Fußgänger müssen sich nicht mehr von Taubenkot auf den Straßen und Wegen belästigt fühlen und Angst um ihre Gesundheit haben – wenn sie denn glauben, Tauben machen krank. Der Bezirksstadtrat Carsten Engelmann, der im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf für Soziales und Gesundheit verantwortlich, wird vom Rundfunk Berlin-Brandenburg wie folgt zitiert: „Natürlich ist es nicht immer ein schöner Anblick, wenn Tauben verstärkt auftreten – ihre Hinterlassenschaften sind nicht ansehnlich, das will ich gar nicht bestreiten. Aber: Solange man sich nicht der Gefahr aussetzt, diese Exkremente einzunehmen, besteht keine akute Gesundheitsgefährdung. Bei den Tauben gebe ich ganz deutlich Entwarnung, weil da kein Gefährdungsgrad vorhanden ist.“
Um die Arbeit der Taubenfrauen wenigstens ein wenig symbolisch zu würdigen, hat „Honnef heute“ kurzfristig den Ehrenamtspreis „Merci für Deinen Einsatz“ ins Leben gerufen, der nun jährlich für besondere ehrenamtliche Leistungen vergeben wird. Zum ersten Mal 2024 also an die Rhöndorfer Taubenfrauen. Die Ehrungen ist mit einem Geldpreis verbunden. Silvia Schulte kündigte bereits an, dass die Taubenfrauen das Geld nicht für sich verwenden wollen, sondern für dringend benötigtes Taubenfutter.
Tier-, Natur- und Artenschutz Siebengebirge e.V.
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