Wally Feiden

Wally Feiden erhielt Bundesverdienstkreuz

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Bad Honnef – Freitgnachmittag bekam Bad Honnefs Bürgermeisterin, Wally Feiden, das Bundesverdienstkreuz am Bande von Landrat Sebastian Schuster im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Bad Honnefer Rathaus verliehen.

Wally Feiden war zehn Jahre lang nicht nur erstes weibliches Stadtoberhaupt in Bad Honnef, sondern auch das erste SPD-Mitglied an der Spitze der Stadt und in dieser Verantwortung auch die erste Vertreterin aus Aegidienberg.

Landrat Sebastian Schuster hob in seiner Laudatio besonders Feidens Erfolge im sozialen Bereich hervor, erinnerte an ihr Engagement für die Kindertagesbetreuung, die Einrichtung von Krabbelgruppen und die Gründung eines Jugendtreffs in Aegidienberg. Nach dem Ende ihrer Amtszeit arbeitete sie in der Flüchtlingshilfe mit.

Bürgermeister Otto Neuhoff sprach in seiner Rede von dem Wir-Gefühl, auf das seine Vorgängerin immer großen Wert legen würde und ihrem Anteil an der Errichtung der Sporthalle in Aegidienberg.

Wally Feiden selbst zeigte sich emotional berührt von der Ordensverleihung und freute sich besonders über die Anerkennung ihrer Tätigkeiten und ihrer kommunalpolitischen Zielsetzungen, die teilweise auch Widerspruch, auch in den eigenen Reihen, gefunden hätten. Aber damit sei sie gut klargekommen. Und sie dankte ihrem Mann und ihren Kindern, die sie immer unterstützt hätten.

Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge dringend gesucht

Bad Honnef | Ulrike Wilhelmy aus Aegidienberg hat seit einiger Zeit einen ausgebauten Dachboden. Ohne Daud und dessen Familie hätte sie sich sicherlich an diese Arbeit nicht herangemacht. Warum auch. Für sie und ihre Familie reicht der Platz in ihrem Häuschen allemal.

Daud ist Flüchtling und kommt aus dem Irak. Als er nach einer Wohnung für sich und seine große Familie suchte, traf er Ulrike Wilhelmy. Sie sagte, gerne würde sie Wohnraum zur Verfügung stellen, allerdings habe sie nur zwei Zimmer, dann müssten sich vier Personen ein Bett teilen – womit sich Daud zufriedengegeben hätte. Die hilfsbereite Aegidienbergerin aber nicht: „Das geht doch nicht!“

Also brachte sie den Dachboden ins Spiel und gemeinsam bauten ihn ihre Familie und die Gäste aus dem Irak zum Wohnen aus. „Der ist wirklich toll geworden und dort oben ist es immer sehr aufgeräumt“, erzählte sie heute bei einem Pressegespräch in der Selhofer Oase. Eingeladen hatte der Ökumenische Netzwerk Integration e.V.

Es gibt große Not! 450 Flüchtlinge leben in Bad Honnef, 150 von ihnen haben mittlerweile die Anerkennung erhalten, müssen sich als Neukunden beim Jobcenter anmelden, um Arbeitslosengeld (ALG II) und andere Sozialleistungen zu bekommen. Nun sind sie aber auch verpflichtet, sich selbst um eine Wohnung zu kümmern, ansonsten springt das Hamsterrad an: Keine Wohnung, keine Arbeit, keine Integration.

In Bad Honnef können sich allerdings kaum noch Normalverdiener Wohnraum leisten. Laut Mietspiegel vom Februar 2017 kann eine Wohnung von 40 Quadratmetern bis zu 14 EUR/Quadratmeter kosten. Kleine Wohneinheiten werden von den Flüchtlingen gerade im Tal gesucht. Auf dem Berg gibt es mehr größere Flüchtlingsfamilien. Hier dürfen Vermieter für Wohnungen von 80 bis 120 Quadratmeter zwischen 8 und 12 EUR pro Quadratmeter fordern.

Einem Single mit ALG II steht eine Wohnung bis 50 Quadratmeter zu, die Miete könnte in Bad Honnef 700 EUR ohne Nebenkosten betragen. An Wohnzuschuss bekäme der Antragsteller lediglich rund 387 EUR.  Je nach Alter und Lebensumständen haben anerkannte Flüchtlinge Anspruch auf eine Regelsicherung zwischen 327 und 409 EUR. Unterm Strich stünde also kein Cent mehr zum Leben zur Verfügung.

Das Ökumenische Netzwerk schlägt Alarm. 116 anerkannte Flüchtlinge finden aktuell einfach keine eigene Bleibe, leben weiterhin in den städtischen Notunterkünften. Erschwerend kommt hinzu, dass sie wegen der Wohnsitzauflage nicht aus Bad Honnef wegziehen dürfen. Die landesinterne Wohnsitzauflage verpflichtet Geflüchtete, für maximal drei Jahre in der Kommune zu wohnen, in die sie als anerkannte Schutzberechtigte nach dem NRW-Integrationsschlüssel zugewiesen wurden.

Ohne Wohnung keine Integration und „erst, wenn die Flüchtlinge integriert sind, können sie auch Teil der Gesellschaft sein“, so die Erste Beigeordnete, Cigdem Bern. Sie warnt eindringlich vor der Bildung von Parallelgesellschaften.

Dabei scheint es in Bad Honnef leere Wohnungen zu geben. Rita Pütz, Flüchtlingshelferin der ersten Stunde, hat bei ihrer Suche nach Wohnungen so einigen Leerstand entdeckt. „Und wenn ich dann gefragt habe, ob die Eigentümer die Zimmer nicht an Flüchtlinge vermieten könnten, habe sie oft gehört: ‚Och, daran habe ich noch gar nicht gedacht‘.“

Was aber, wenn die anerkannten Flüchtlinge absolut keine Wohnungen finden? „Wir werden niemanden vor die Türe setzen“, versichert Nadine Batzella, verantwortlich für Aussiedleranfragen bei der Stadt Bad Honnef. Wohl wissend, dass im Extremfall auch Obdachlosigkeit droht – wie bei jedem Bürger, der in eine Krise gerät. Bislang soll noch kein Flüchtling auf der Straße liegen.

Felix Trimborn vom Fachdienst Soziales und der Vorsitzende des ökumenischen Netzwerks, Hans-Joachim Ewald, sind trotz aller Schwierigkeiten guter Hoffnung, dass Bad Honnef auch dieses Problem lösen wird. Schließlich habe die Honnefer Flüchtlingshilfe im Kreis den allerbesten Ruf. Fast alle 100 Ehrenamtlichen, die vor zwei Jahren schon dabei waren, würden sich auch heute noch engagieren.

Ex-Bürgermeisterin Wally Feiden hörte sogar Lob in Berlin. Beim Besuch der Bundestagsabgeordneten aus dem Rhein-Sieg-Kreis hätte man ihr gesagt, selbst in der Hauptstadt würde über die Bad Honnefer Flüchtlingshilfe in höchsten Tönen gesprochen.

Wer Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann sich an diese Stellen wenden:

Ökumenisches Netzwerk Integration e.V.
Dellenweg 2
53604 Bad Honnef
Rita Pütz
Tel.: 02224-900030
wohnung@oekumenisches-netzwerk.integration.de

Stadt Bad Honnef
Fachdienst Soziales, Bereich Asyl
Felix Trimborn
Tel.: 02224-184-185
Felix.Trimborn@bad-honnef.de

 

 

 

 

 

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Bürgermeisterin Wally Feiden: "Die Turnhalle ist mein Baby"

 

Bad Honnef | Hart gingen am Dienstag viele Teilnehmer des Runden Tisches des Sports mit der Verwaltung ins Gericht: Null Transparenz beim Thema Dreifachturnhalle Aegidienberg, nichts bewegt sich, scheinaktive Steuerungsgruppe.

Die Vermutung wurde laut, die Verwaltung wolle das Lösungsproblem schlicht aussitzen. Spekuliert wurde auch über die Ernsthaftigkeit, mit der die Bürgermeisterin das Projekt noch betreibe. Schließlich habe sie sich in einem Zeitungsinterview nicht zur Turnhalle geäußert, obwohl sie nach ihren noch wichtigsten Aufgaben als Bürgermeisterin gefragt worden sei.

Persönlich betroffen zeigte sich heute Wally Feiden. „Dass ich gefragt werde, ob ich nach wie vor dieses Projekt unterstütze, kränkt mich. Es ist ‚mein Baby‘ „, sagte sie auf Nachfrage von honnefshopping.de. Sie müsse nicht in jeder Rede, in jedem Interview beteuern, dass sie die Halle wolle. Und ebenso wie die Teilnehmer des Runden Tisches ist sie der Auffassung, dass eine professionelle Projektleitung nötig ist. Das sei für sie überhaupt keine Frage.

Nicht verstehen kann die Bürgermeisterin Vorwürfe der Intransparenz. Bei allem Verständnis für die Ungeduld der Politik, könne sie die Kritik an der Verwaltung nicht nachvollziehen. Wenn der Haushalt konsolidiert werden soll, könnten zwangsläufig nicht mehr „zügig auch wichtigste Projekte begonnen und abgearbeitet werden. Soll daran auf einmal die Verwaltung allein Schuld sein? Ist das fair? Sobald die Verwaltung nach ordentlicher Prüfung denkbarer Lösungen zu belastbaren Ergebnissen gekommen ist, werden diese den zuständigen Gremien vorgelegt, dort beraten und entschieden“, so Feiden.

Bei aller „modernen Vorliebe für Transparenz“ müsse eine Verwaltung auch mal ungestört arbeiten können, vor allem unter den schwierigen haushaltsbedingten Voraussetzungen.

Bürgermeisterin Feiden bestätigte, dass sie sich mit den zuständigen Fachdiensten interessante Hallen mit einem innovativen baulichen und betriebstechnischen Ansatz anschauen werde. Ein jetzt geplanter Besuch in Lünen fände auf Verwaltungsebene statt, es sei ein Behördentermin mit Investoren. Bislang sei es üblich, dass die Verwaltung nach Beschluss im Rat Ergebnisse und Alternativlösungen erarbeite und den politischen Gremien zum Beschluss vorlege. An dieser Regelung möchte sie festhalten.

Mit dieser Feststellung reagierte Wally Feiden auf eine Forderung des Runden Tisches, Mitglieder der Steuerungsgruppe sollten an diesen Informationsfahrten teilnehmen.

Feiden: „Transparenz und Beteiligung ja – sobald Weichenstellungen erforderlich werden. An dem Punkt sind wir zu meinem großen Bedauern leider noch nicht.“

 

Wally Feiden tritt ab – zum Ende ihrer Amtszeit 2014

Bad Honnef | Zu früh gefreut! Wer dachte, Bürgermeisterin Wally Feiden würde sich nach ihrer Operation vorzeitig vom Amt verabschieden, liegt falsch. „Sie werde nicht noch einmal für eine neue Amtszeit als Bürgermeisterin zur Verfügung stehen“, teilte sie auf dem Neujahrsempfang der SPD am Samstag im Kurhaus mit.

Sie müsse nicht solange warten wie der Papst. Aber: Es gibt Projekte, die sie zu Ende bringen möchte. Das lässt nicht darauf schließen, dass sie das Schiff in den nächsten Wochen verlässt.

Nach wie vor sieht sie Bad Honnef als Tagungs- und Seminarstadt. Deswegen kämpfe sie mit Leidenschaft für eine Lösung der Seminarstätte Uhlhof. Auch an einem neuen Konzept für das jetzige KSI arbeite sie mit Volldampf. Hier verfolge sie das Ziel, Bildung mit Gesundheit zu verknüpfen. Die dritte Baustelle sei die Villa Schaaffhausen, für die sie nach einer würdigen und zukunftssicheren Lösung sucht.

Positioniert hat sie sich auch zur Situation des Bahnhofes. In ihrem Kopf spuke immer noch eine Verlegung in die Nähe der Insel Grafenwerth. Innenstadt und Rhein seien zu sehr voneinander getrennt.

Für ihre Nachfolge wünscht sie sich eine charismatische Persönlichkeit, die diese Ziele vollendet, wenn sie es nicht mehr selbst während ihrer Amtszeit schafft.

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Trittbrettfahrer unterwegs! Bürgermeisterin Wally Feiden zu einer Pressemeldung der Allianz-Fraktionen

Bad Honnef | Verärgert reagiert Bürgermeisterin Wally Feiden auf eine Pressemitteilung der Allianz zur Vertragsunterzeichnung mit der Firma Coppeneur.

Darin wird ihr vorgeworfen, erst auf Druck der Allianz zu einer Fraktionsvorsitzendenrunde mit dem Wirtschaftsförderer des Kreises,  Hermann Tengler, eingeladen zu haben. In dieser Runde sei der Grundstein gelegt worden, um das Unternehmen auch weiter in der Stadt zu halten.

„Ich kann im Einzelnen genau belegen, wie die Verhandlungsabläufe waren und die werden sicher gern von den betroffenen Firmen bestätigt. Während andere längst im Karneval untergetaucht waren, kamen nämlich auf meine Einladung einen Tag vor Weiberfastnacht die an derselben Grundstücksfläche in unserem Gewerbepark Dachsberg interessierten Unternehmen ins Rathaus. Dabei wurden die jeweiligen Interessen offen erörtert und nach Schnittmengen gesucht. Beide Unternehmen waren bereit, die festgestellten Synergien zu nutzen und in weiteren bilateralen Gesprächen die Lösung für die Nutzung des Grundstücks zu finden.

Unstreitig war diese Bereitschaft Voraussetzung für die weiteren Verhandlungen mit der Firma Coppeneur. Um dabei weiterzukommen, habe ich die Wirtschaftsförderung des Kreises, schließlich auch die Kommunalaufsicht eingeschaltet. Danach konnte ich die Fraktionsvorsitzenden einladen, auf Wunsch der Allianz auch den Kreiswirtschaftsförderer. Und das ist auch schon der einzige Beitrag, den die Allianz in dieser Angelegenheit geleistet hat. Ich habe ihr keine Gelegenheit gegeben, „Druck“ auf mich auszuüben. Allerdings hätte ich mir manchmal mehr und deutlichere Unterstützung von ihr in der Grundstücksgesellschaft gewünscht.

In der Politik ist es legitim, die eigenen Verdienste zu verdeutlichen. Aber es ist und bleibt schäbig, dort ernten zu wollen, wo man nicht gesät hat. Ich habe in der langen Zeit des zähen Ringens um den Abschluss der Verträge sehr viel Gegenwind bekommen. Ich bin froh, dass ich als Beiratsvorsitzende meinen Kurs gegen alle Widerstände durchgehalten habe. Den Flankenschutz der Allianz, die sich jetzt die Feder des Erfolgs an den Hut stecken möchte, habe ich leider nicht bemerken können. Das ist dreistes Trittbrettfahren und einer politischen Kraft, die die Führung in unserer Stadt für sich reklamiert, wahrlich nicht würdig.“

24.10.2012