Bad Honnef | Verärgert reagiert Bürgermeisterin Wally Feiden auf eine Pressemitteilung der Allianz zur Vertragsunterzeichnung mit der Firma Coppeneur.
Darin wird ihr vorgeworfen, erst auf Druck der Allianz zu einer Fraktionsvorsitzendenrunde mit dem Wirtschaftsförderer des Kreises, Hermann Tengler, eingeladen zu haben. In dieser Runde sei der Grundstein gelegt worden, um das Unternehmen auch weiter in der Stadt zu halten.
„Ich kann im Einzelnen genau belegen, wie die Verhandlungsabläufe waren und die werden sicher gern von den betroffenen Firmen bestätigt. Während andere längst im Karneval untergetaucht waren, kamen nämlich auf meine Einladung einen Tag vor Weiberfastnacht die an derselben Grundstücksfläche in unserem Gewerbepark Dachsberg interessierten Unternehmen ins Rathaus. Dabei wurden die jeweiligen Interessen offen erörtert und nach Schnittmengen gesucht. Beide Unternehmen waren bereit, die festgestellten Synergien zu nutzen und in weiteren bilateralen Gesprächen die Lösung für die Nutzung des Grundstücks zu finden.
Unstreitig war diese Bereitschaft Voraussetzung für die weiteren Verhandlungen mit der Firma Coppeneur. Um dabei weiterzukommen, habe ich die Wirtschaftsförderung des Kreises, schließlich auch die Kommunalaufsicht eingeschaltet. Danach konnte ich die Fraktionsvorsitzenden einladen, auf Wunsch der Allianz auch den Kreiswirtschaftsförderer. Und das ist auch schon der einzige Beitrag, den die Allianz in dieser Angelegenheit geleistet hat. Ich habe ihr keine Gelegenheit gegeben, „Druck“ auf mich auszuüben. Allerdings hätte ich mir manchmal mehr und deutlichere Unterstützung von ihr in der Grundstücksgesellschaft gewünscht.
In der Politik ist es legitim, die eigenen Verdienste zu verdeutlichen. Aber es ist und bleibt schäbig, dort ernten zu wollen, wo man nicht gesät hat. Ich habe in der langen Zeit des zähen Ringens um den Abschluss der Verträge sehr viel Gegenwind bekommen. Ich bin froh, dass ich als Beiratsvorsitzende meinen Kurs gegen alle Widerstände durchgehalten habe. Den Flankenschutz der Allianz, die sich jetzt die Feder des Erfolgs an den Hut stecken möchte, habe ich leider nicht bemerken können. Das ist dreistes Trittbrettfahren und einer politischen Kraft, die die Führung in unserer Stadt für sich reklamiert, wahrlich nicht würdig.“
24.10.2012
Zur Klarstellung: Die Podiumsdiskussion „Stirbt Bad Honnef aus“ mit der Bürgermeisterin Wally Feiden und Dr. Tengler, dem Kreiswirtschaftsförderer war am 2.2., am 7.2. war die oben angeführte Fraktionsvorsitzendenrunde, Weiberfastnacht war am 16.2. Herr Wolff hat am 4.2. zum Treffen der Fraktionsvorsitzenden Herrn Dr. Tengler im Namen der ALLIANZ FÜR BAD HONNEF eingeladen.