Bad Honnef | Das war sicherlich nicht nur für die Stadtsoldaten ein Schock, als auf Immobilien-Scout die Anzeige mit der Überschrift „Gastronomiebetrieb mit Kegelbahn und großer Wohnung in Top Innenstadtlage“ auftauchte. Bei dem Objekt handelt es sich um die Traditions-Gaststätte „Vierkotten“ in der Bad Honnefer Innenstadt. Vierkotten ist das Hauptquartier der Stadtsoldaten. Dort findet unter anderem jedes Jahr der Uniformappell statt.
Mit Bekanntwerden des Inserats machte sich natürlich auch Enttäuschung bei den Bad Honnefern breit. Jeder, der Geselligkeit und tolles gutbürgerliches Essen liebt, ist zwangsläufig irgendwann zu Gast bei Petra und Jürgen Eschbach. Sie managt Theke und Gastraum, er steht hinterm Herd und zaubert.
„Keine Sorge!“, so Jürgen Eschbach zu „Honnef heute“, die vielen Gäste könnten sich auch weiterhin auf einen Besuch im „Vierkotten“ freuen. Zwar sei es richtig, dass sich aus gesundheitlichen und Altersgründen ein Ende des beruflichen Lebens als Wirt abzeichne, allerdings wollen er und seine Frau so lange für ihre Kunden da sein, bis die Nachfolge geregelt ist, mindestens bis Ende des Jahres. Und natürlich wollen die Gastronomen darauf achten, dass sie nach Möglichkeit einen Käufer „in unserem Sinne“ finden. Bedeutet: einen Interessenten, der Vierkotten im besten Eschbach-Stil weiter betreibt.
Seit 1994 führen Petra und Jürgen Eschbach die Traditionsgaststätte, in der die Bad Honnefer Stadtvertreter einschließlich Bürgermeister nach Ratssitzungen schon mal gerne Frust und Freude hinunterspülen. Im Jahr 2000 fand ein kompletter Umbau statt.
Ende des 17. Jahrhunderts stand an der Stelle des Vierkottens ein großes, von dem Honnefer Gerichtsschreiber Johann Steffens errichtetes Haus, in dem später ein Restaurationsbetrieb eingerichtet wurde, der nach 1921 an Namensgeber Theo Vierkotten überging.