Da setzte der Stadtjugendring am Samstag mit „Cook und talk“ ein richtiges Highlight in der Vorwahlkampfzeit, prompt tritt die Stadt mächtig ins Fettnäpfchen und raubt der Veranstaltung fast noch den Charme. Sie nutzte den Ort des Events als politisch neutralen Boden – für einen Eintrag des NRW-Ministerpräsidenten ins Goldene Buch.
NRW-Chef Hendrik Wüst kam auf Einladung des CDU-Landtagskandidaten Jonathan Grunwald auf die Insel. Die Stadt witterte PR-Chancen und verabredete einen Eintrag ins Goldene Buch. Dass die anderen Landtagskandidat:innen das in diesem Rahmen als Wahlhilfe für den CDU-Kandidaten verstehen könnten, kam den Beamten wohl nicht in den Sinn.
Die Quittung kam prompt! SPD und Grüne setzten ein geharnischtes Schreiben auf und wollen nun den Vorfall im Rat zur Sprache bringen. Dabei soll es nicht nur um das Gleichbehandlungsgebot politischer Bewerber gehen, sondern es soll auch die aktuelle Praxis rund um das Goldene Buch der Stadt Bad Honnef kritisch hinterfragt werden.
Ein ziemlich unnötiger Scherbenhaufen: Der CDU-Landtagskandidat hat nach eigener Aussage mit dem Eintrag ins Goldene Buch nichts zu tun; dafür musste er allerdings auf seinen Gast Hendrik Wüst an seinem Stand zeitweise verzichten. Die Veranstaltung des Stadtjugendrings wurde unfreiwillig in einen politischen Zwist hineingezogen (politisch neutraler Boden – uppps!). Und der Ministerpräsident wird über das Nachspiel auch nicht erfreut sein. Schließlich war der Eintrag unter den gegebenen Umständen ja nur eine Art Nebentermin. Eigentlich war er ja Hauptgast des CDU-Landtagskandidaten. Nicht gerade schmeichelhaft für den NRW-Chef. Auch nicht für die Stadt – hinsichtlich der Bedeutung ihres Goldenen Buches.
Und warum musste alles noch schnell vor der Wahl durchgezogen werden? Dachten die Stadtverantwortlichen vielleicht, nach der Wahl gebe es für Hendrik Wüst als Ministerpräsident keine Gelegenheit mehr für eine Unterschrift im Goldenen Buch der Stadt Bad Honnef?
Ach herrje: da sind aber einige sowas von angep****