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Verlegung des Straßenstrichs soll Schutz von Passant*innen dienen

Bonn – Um unter anderem den Schutz von Passant*innen zu erhöhen, soll der Bonner Straßenstrich von der Immenburgstraße auf ein privates Gelände in der Straße „Am Dickobskreuz“ verlegt werden. Die Verwaltung möchte sich von der Politik beauftragen lassen, bei der Bezirksregierung Köln den Standortwechsel und eine Änderung der damit verbundenen Sperrbezirksverordnung zu beantragen.

Die Ist-Situation

Nachdem die Stadt im Jahr 2008 zwölf Standorte für den Straßenstrich geprüft hatte, beschloss der Rat im Jahr 2009 die Errichtung und den Betrieb des 1000 Quadratmeter großen Verrichtungsgeländes an der Immenburgstraße. Während dies zum Schutz von Prostituierten und Kunden von einem Sicherheitsdienst bewacht wird, befindet sich die so genannte Anbahnungszone, in der die Sexarbeitenden ihre Dienstleistungen anbieten, entlang der Immenburgstraße. Dies kann einerseits dazu führen, dass sie mit Passant*innen, insbesondere Jugendlichen, in Kontakt treten oder von Jugendlichen angesprochen werden. Andererseits birgt dies die Gefahr, dass sich die Straßenprostitution in angrenzende Straßen verlagert und nicht mehr kontrollierbar ist.

Die künftige Situation

Im Vorfeld wurden – wie bereits im Jahr 2008 – die zwölf überhaupt in Frage kommenden Standorte nochmals genau betrachtet, woraus sich ergeben hat, dass das neue Areal das einzig verfügbare ist, das allen Anforderungen für ein Verrichtungsgelände genügt.
In der Straße „Am Dickobskreuz“ soll die Anbahnungszone mit in das deutlich größere Areal des neuen Verrichtungsgeländes integriert werden. Die Kontaktaufnahme soll künftig nicht mehr im öffentlichen Straßenraum stattfinden, sondern auf dem privaten Grundstück. Dadurch können Belästigungen von Passant*innen, nicht nur von Jugendlichen, weitestgehend verhindert werden. Denn um die sexuellen Dienstleistungen künftig in Anspruch nehmen zu können, müssen Personen das abseits der öffentlichen Flächen gelegene Gelände betreten.
Der Straßenstrich wird an der Straße Am Dickobskreuz durch einen circa fünf Meter hohen Schall- und Sichtschutzzaun sowie einem dichten Baumbestand abgeschirmt sein. Durch Kontrollen an der Zufahrt zu dem Grundstück kann zudem verhindert werden, dass Jugendliche oder andere unbefugte Personen Zutritt erhalten. Die seitens der Bundesstadt Bonn beauftragte Sicherheitsfirma soll künftig mit zwei Mitarbeitenden (bisher ein Mitarbeitender) Verrichtungsgelände und Anbahnungszone bewachen, um bei Gefahren flexibel reagieren zu können.
Somit berücksichtigt die Stadtverwaltung bei der Verlegung Interessen der Nachbarschaft und auch Jugendschutzbelange.

Kontrollen

Insbesondere in den ersten Monaten nach Betriebsbeginn werden die Kontrollen durch den Stadtordnungsdienst in Abstimmung mit den Einsatzkräften der Polizei zur Sicherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung deutlich intensiviert. Besonderes Augenmerk wird auf die Abendstunden gelegt.
Zusätzlich sind straßenverkehrsbegleitende Maßnahmen wie mobile Geschwindigkeitskontrollen in der Straße Am Dickobskreuz, zeitlich begrenzte Halte- und Parkverbotszonen während der Betriebszeiten des Verrichtungsgeländes sowie straßenverkehrsberuhigende Maßnahmen vorgesehen.

Hintergrund

Der gesamte Bereich zwischen den Straßen Immenburgstraße, Am Dickobskreuz und Bahnlinie wird städtebaulich erschlossen und umfangreich neu geordnet. Im Rahmen der geplanten künftigen Nutzung und baulichen Veränderungen ist die Verlegung des Straßenstrichs erforderlich.
Die Beschlussvorlage ist hier veröffentlicht.

 

 

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