Sehr geehrte honnef-heute-Redaktion,
Ich nehme Bezug auf den Text „Dann bin ich halt ein Nazi“. Herrn Ostermann, den ich bisher nicht kannte, wird vorgeworfen, mit seiner Aussage den Nazionalsozialismus zu bagatellisieren oder zu verharmlosen. Dass die Verwendung des Begriffs in vielen Situationen das tut, sehe ich genauso. Aber ich glaube, dass man diese Aussage in einem anderen Kontext sehen muss. Ich habe während der Corona-Zeit viele Beschimpfungen ertragen müssen, nur weil ich eine andere Meinung hatte. Mir wurde AfD-Nähe vorgeworfen und auch die Worte „rechts“ und „Nazi“ fielen leider in diesem Zusammenhang. Seitdem stelle ich fest, dass viel zu oft Meinungen in die „rechte Ecke“ gestellt werden und wir nicht mehr diskutieren können, ohne dass eine Seite verletzend wird. Der Begriff „rechts“ und auch „Nazi“ wird leider oft für Dinge gebraucht, die in keinster Weise mit dem Nationalsozialismus in Verbindung stehen und ihn so bagatellisieren. Wir sollten deshalb nicht Herrn Ostermann die Schuld geben, sondern denen, die diesen Begriff in den letzten Jahren immer öfter verwendeten, um anders denkende zu diffamieren. Während der Corona-Zeit wurde unsere Gesellschaft massiv gespalten. Lassen Sie uns doch versuchen, diese Spaltung zumindest zu verringern, indem wir uns gegenseitig zuhören und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und im Vorfeld schon viele Dinge schlecht reden. Insofern wünsche ich der CDU ein schönes Inselfest und fruchtbare Diskussionen. Vielleicht kommt die Debattenkultur, wie wir sie früher einmal hatten, doch noch mal zurück. Mit freundlichen Grüßen Der Titel des Kommentars wurde noch einmal angepasst: Meinetwegen bin ich auch ein Nazi. https://honnef-heute.de/meinetwegen-bin-ich-auch-ein-nazi/ |
Viel zu oft werden Meinungen in die „rechte Ecke“ gestellt
