Bad Honnef |Am 24. und 25. April 2015 fanden in Osterburg/ Sachsen-Anhalt die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Behinderten im Tischtennis statt. Für diese Veranstaltung qualifizierten sich mit Bernd Kessler (Wettkampfklasse 7 sowie offene Klasse) und Wilhelm Haneke Vorsitzender der TTF (Wettkampfklasse 10 sowie offene Klasse) auch zwei Sportler der TTF Bad Honnef. Insgesamt nahmen 98 Sportler und Sportlerinnen an den Wettkämpfen teil.
Am Freitag standen zunächst die Einzelkonkurrenz der offenen Klasse sowie die Vorrunden der Doppel-Konkurrenzen auf dem Plan. Samstag wurden dann die einzelnen Wettkampfklassen und die Doppel-Endrunden ausgetragen.
In der offenen Klasse gewann Bernd nach einem Freilos in Runde 1 sein Spiel gegen einen stärker eingeschätzten Spieler aus Köln knapp im Entscheidungssatz. In der dritten Runde unterlag er dann 1:3 und schied aus. Wilhelm hatte in der ersten Runde des 128er-Feld ebenfalls ein Freilos. In der zweiten Runde gewann er sicher 3:0 gegen Klaus Mewes aus Düsseldorf. Die dritte Runde hielt mit dem Badischen Verbandsliga-Spieler Gerd Werner (TTR ca. 1890) einen ganz harten Brocken bereit, hatte dieser doch in der Vergangenheit vielfach Medaillen und Deutsche Meistertitel gewinnen können. Wilhelm nahm den Kampf an, spielte gut und konnte das Spiel lange offen halten. Beim Spielstand von 2:1 und 9:7 hatte er den Sieg bereits ganz nah vor den Augen. Im entscheidenden fünften Satz ließ Werner nichts mehr anbrennen und gewann diesen mit 11:6.
Die einzelnen Wettkampfklassen wurden zunächst in Gruppen ausgetragen. Bernd hatte hier bei seiner ersten Teilnahme eine sehr ausgeglichene Gruppe erwischt. Die Gegner waren einen Tick erfahrener als er und agierten in den entscheidenden Phasen aktiver, sodass er mit 1:3 und 2:3 beide Spiele verlor und ausschied.
Wilhelm gewann seine ersten beiden Spiele in seiner Fünfergruppe locker 3:0. Anschließend ging es gegen den Badenliga-Spieler David Korn, der in dieser Gruppe Top-gesetzt war. Wilhelm benötigte zwei Sätze, um sich auf die sehr agressive Spielweise des Linkshänders einzustellen. Den dritten Satz konnte er dann für sich entscheiden und auch der vierte Satz war lange Zeit offen. Gegen Ende des Satzes zog sein Gegner nochmals das Tempo an und konnte diesen dann mit 11:9 und damit das Match mit 3:1 gewinnen.
Im abschließenden Gruppenspiel kam es zum KO-Spiel um den Einzug in die nächste Runde, die dann schon das Halbfinale gewesen wäre. Gegner war Michael Roll, ein 18jähriger Verbandsliga-Spieler aus Württemberg (TTR ca. 1830). Wilhelm konnte im ersten Satz mehrere Satzbälle nicht nutzen und verlor mit 15:17. Den zweiten Satz gewann er sicher. Dann stellte der Gegner seine Taktik um und kam immer besser ins Spiel. Folgerichtig gingen Satz drei und vier an den 18jährigen Württemberger, der damit verdient ins Halbfinale einzog.
Im Doppel begannen Bernd und sein Doppelpartner stark. In ihren ersten beiden Doppeln liessen sie nicht einmal einen Satzgewinn ihrer Gegner zu. Dann bekam Bernds Doppelpartner zunehmend schmerzhafte Rückenprobleme und so verloren sie die nächsten drei Doppel – teilweise sehr knapp – und verpassten den Einzug ins Viertelfinale.
Besser lief es bei Wilhelm, der erstmals mit dem Landesliga-Spieler Mika Winnen aus Herne-Voerde spielte. Nach locker gewonnenem ersten Doppel mussten sich beide gegen das gesetzte Top-Doppel mächtig anstrengen, um schließlich mit 3:2 die Oberhand zu behalten.
Im Viertelfinale standen den Beiden dann zwei Spieler aus Bayern gegenüber, die insbesondere gegen das Abwehrspiel Mikas sehr gut zurecht kamen. Mit viel Kampfgeist behielten die Honnefer schließlich mit 3:1 die Oberhand und waren überglücklich über den Halbfinal-Einzug und die damit bereits sicher gewonnene Medaille. Im Halbfinale trafen sie auf gut bekannte Gegner aus NRW: Thomas Altrogge und Andre Kritzmann. Hier harmonierten Mika und Wilhelm hervorragend und insbesondere die langen Abwehrbälle von Mika stellten die Gegner oft vor unlösbare Probleme. Am Ende errangen sie einen überraschend klaren 3.0-Sieg, womit sie auch den Einzug ins Finale geschafft hatten. Hier warteten mit Gerd Werner und Ralf Meyer zwei sehr routinierte Spieler. Dies zeigte sich dann auch im Spiel, taktisch clever agierend gewannen Gerd und Ralf das Finale trotz aller Gegenwehr mit 3:1. Für Wilhelm und Mika blieb ein hervorragender 2. Platz und damit die Silber-Medaille.
Kurz-Zusammenfassung:
Am 24. und 25. April 2015 fanden in Osterburg/ Sachsen-Anhalt die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Behinderten im Tischtennis statt. Wilhelm Haneke von den TTF Bad Honnef konnte mit guten Leistungen glänzen. Nachdem er im Einzel knapp an einer Medaille vorbei geschrammt war, gewann er überraschend mit seinem Doppelpartner Mika Winnen die Silber-Medaille im Doppel.
Text/Foto: TTF-Heike Theiß