Bad Honnef-Selhof – In den Honnefer Lichtspielen lief der Film „Das Weib des Pharao“, die Firma Blasberg in der Hauptstraße suchte eine Kontoristin mit guter Handschrift und Persil blieb auch am 29. Dezember 1922 Persil. Jedenfalls versprach das eine Anzeige in der Honnefer Volkszeitung.
Worüber die HVZ nicht berichtete, war die Geburt von Elisabeth Klein. Nun, wie sollte sie auch davon erfahren haben, schließlich wurde Elisabeth Klein in Schevenhütte im Kreis Stolberg-Aachen geboren. Erst 1950 kam sie nach Honnef, nachdem sie zwischenzeitlich in der Eifel, Thüringen und Köln gelebt hatte.
In der späteren Badestadt fand sie gleich eine Anstellung als Servicekraft in einem Restaurant, das seit einem Jahr Geschichte ist: dem Vierkotten. Dort blieb sie über 10 Jahre. Ebenfalls Glück hatte sie in der Liebe, denn im selben Jahr lernte sie ihren späteren Mann Toni Klein auf einer Tanzveranstaltung kennen. Die Hochzeit war 1951, die Adresse der Jungvermählten der Dellenweg in Selhof. Dort hatte das junge Paar ein Grundstück erworben und ein Haus gebaut. 1954 wurde Sohn Walter geboren, drei Jahre später Sohn Lothar.
Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben spielte bei Elisabeth Klein eine große Rolle. So war sie unter anderem aktives Mitglied bei der KG Große Selhofer, saß dort im Elferrat, hielt Büttenreden. Und natürlich war sie auch dabei, wenn die berühmten Selhofer Rievkooche, die heute schonmal Liebeskooche genannt werden, zu den verschiedensten Anlässen gebacken wurden.
48 Jahre waren Elisabeth und Toni Klein ein Paar, dann starb der Ehemann. Allein war Elisabeth allerdings nie, bis heute kümmert sich ihre Familie um sie. Und dazu gehören neben den Söhnen und der Schwiegertochter zwei Enkel und vier Urenkel. Das jüngste Enkelkind ist zwei Jahre alt.
Ihre Wohnung musste die Selhoferin mittlerweile aus Altersgründen aufgeben. Im Sommer 2019 zog sie in die Senioreneinrichtung Marienhof, wo sie sich nach Aussage von Sohn Lothar sehr wohl fühlt.
Nun feiert Elisabeth Klein drei Tage vor Beginn des neuen Jahres ihren 100. Geburtstag. Sicherlich wird es einen „großen Bahnhof“ geben. Auch der Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Bad Honnef, Peter Profittlich, hat sich angekündigt.
Vielleicht bringt er ein besonderes Geschenk aus seiner Backstube mit: einen seiner legendären Christstollen – sofern denn noch einer übriggeblieben ist. Wenn nicht, dann eben im nächsten Jahr.
Herzlichen Glückwunsch!