NRW – Eine 16-jährige Jugendliche soll gestern Morgen (25. Dezember), einen Obdachlosen im Westtunnel des Essener Hauptbahnhofs dermaßen misshandelt haben, dass dieser mit einem Rettungswagen in eine Klinik eingeliefert werden musste. Das teilt die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin mit.
Die Tat wurde durch die Videoüberwachung aufgezeichnet. Die jugendliche Tatverdächtige soll ihrem Opfer 16 Mal gegen den Körper und Kopf getreten haben. Ihre 14-jährige Begleiterin schaute bei der Tat zu.
Bundespolizisten sichteten die Videoaufzeichnungen aus dem Westtunnel. Dabei konnte ermittelt werden, dass sich der gehbehinderte Mann, welcher der am Hauptbahnhof ansässigen Obdachlosen- und Drogenszene zuzuordnen ist, im Bereich des Westtunnels zum Nächtigen hingelegt hatte. Seinen Rollstuhl hatte er dazu neben sich gestellt.
Nachdem der 48-Jährige eingeschlafen war, begaben sich zwei Mädchen zu dem Mann. Diese sind den Einsatzkräften der Bundespolizei aus zahlreichen Straftaten am Essener Hauptbahnhof bereits bekannt.
Auf den Videoaufzeichnungen ist zu sehen, dass die 16-Jährige den Mann mit einer mehrminütigen Unterbrechung insgesamt 16 Mal gegen den Körper und Kopf trat. Ihre 14-jährige Begleiterin stand währenddessen teilnahmslos daneben und schaute sich den Gewaltausbruch der 16-Jährigen an.
Kurz darauf zieht die 16-jährige Essenerin ein Messer und soll den 48-Jährigen mit diesem bedroht und eine Stichbewegung gegen seinen Bauch angedeutet haben. Anschließend verlassen die beiden Mädchen die Tatörtlichkeit.
Der 48-Jährige schleppt sich kurz darauf in seinen Rollstuhl und begibt sich zur S-Bahn 1, wo er anschließend von den Bahnmitarbeitern gefunden wird. (S.T.)