Bad Honnef | Toller Erfolg! Seit Anfang des Jahres konnten Helmut und Ludwig Pütz von der Adventgemeinde Bad Honnef bereits über 50 Fahrräder an Flüchtlinge ausgeben – 40 gingen an Erwachsene, 12 an Kinder. Die Erwachsenen bezahlen pro Fahrzeug 10 EUR, die Kinder nichts.
Ende 2015 bekam die Gemeinde von der Stadt Räumlichkeiten „Am Spitzenbach 23“ zur Verfügung gestellt. Seitdem reparieren die Brüder täglich viele Stunden und bringen die Räder in einen verkehrssicheren Zustand. Gespendet wurden sie von Bürgerinnen und Bürgern, eine Teil ist auch aus dem Fundus des Fundbüros.
„Es kommen jeden Mittwoch mehrere Flüchtlinge, um ihre Fahrräder reparieren zu lassen. Dabei helfen sie auch mit Handreichungen“, berichtet Ludwig Pütz. „Ein junger syrischer Mann kommt seit etwa vier Wochen regelmäßig halbtags und arbeitet mit.“ Er sei schon so fit, dass er kaum noch Anleitung brauche. Den Rest des Tages lerne er im Deutschunterricht.
Wer ein Fahrrad möchte, wird auf eine Liste gesetzt. Ist die Reparatur abgeschlossen, werden die Bewerber benachrichtigt. Pütz: „Wer nicht kommt oder sich nicht meldet, rutscht ans Ende der Interessentenliste und muss bis zur nächste Gelegenheit warten. Zurzeit sind das immerhin 16 Flüchtlinge. Außerdem hoffen noch 15 Erwachsene und sieben Jugendliche auf ihren Drahtesel.
Geöffnet ist die Fahrradwerkstatt mittwochs von 10 bis 12 und 13 bis 16 Uhr. Wegen des großen Andrangs sind Reparaturen an diesem Tag kaum möglich. Um trotzdem die Arbeit bewältigen zu können, halten sich Ludwig und Helmut Pütz auch außerhalb der „regulären Dienstzeit“ in ihrer Werkstatt auf. Sonst wäre alles nicht zu schaffen.
Bisher wurden 400,- durch den Verkauf „eingenommen“, zusätzlich stellte die Stadt für das Projekt eine Starthilfe von 1000 EUR zur Verfügung. 712 EUR wurden mittlerweile für Ersatzteile ausgegeben.
Dann hat Ludwig Pütz noch eine Bitte:
„Da in Aegidienberg ebenfalls ‚Fahrradbedarf‘ besteht, sollten Spendenräder aus dem Bergbereich auch dort (z.B. an Herrn Bergner von der evgl. Kirche) abgegeben werden. Wir haben schon unsere Bereitschaft erklärt, Fahrräder aus dem ‚Bergbereich‘ auch bei uns in der Werkstatt zu reparieren, wenn sie gebracht werden, damit sie dann an die Flüchtlinge in Aegidienberg verteilt werden können. Das Bringen und Abholen veranlasst Herr Bergner.“