Bad Honnef | Ganz erfüllt von ihren Erlebnissen in Sri Lanka berichtete Ilse Huppertz, Vorsitzende des Vereins Sri Lanka Hilfe Bad Honnef e.V., über ihren Besuch in der Blindenschule in Hatton, die vor einem Jahr neu eröffnet wurde. Mit großer finanzieller Unterstützung durch die Bad Honnefer aktion weltkinderhilfe konnte hier auf eigenem Grundstück eine vorbildliche Schule für blinde und behinderte Kinder geschaffen werden.
Zur Zeit werden dort 20 Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren, die sonst keine Förderung erhalten würden, in Blindenschrift, Rechnen und wichtigen Kulturtechniken wie sich waschen und an- und ausziehen, von acht Lehrerinnen unterrichtet.
Die Lebensbedingungen der Teepflückerfamilien, wobei die Frauen die Hauptarbeit in den Plantagen leisten, sind unvorstellbar schlecht. Mangelernährung und der Druck, bis kurz vor der Entbindung arbeiten zu müssen, führt zu blinden und oft unterentwickelten Kindern, die aus Scham in ihren Baracken versteckt werden. In der neuen Blindenschule in Hatton, mitten im Teeanbaugebiet, erfahren sie zum ersten Mal eine gründliche Ausbildung , die sie eines Tages befähigen wird, selbstständig ihr eigenes Leben zu meistern. Zehn der Kinder, deren Eltern weiter entfernt wohnen und denen der tägliche Transport nicht zuzumuten ist, leben ganz in der Schule. Sieübernachten in zwei kleinen Schlafsälen. Als nächste Anschaffung für den Unterricht plant Ilse Huppertz eine Tastatur und Software für die Braille-Blindenschrift mit dem dazugehörigen Lesegerät.
Die Selhoferin engagierte sich auch bei einem weiteren Eye-Camp, einem Angebot an die benachteiligten Menschen im Hochland Sri Lankas, bei denen die zumeist 200 bis 300 Patienten Hilfe für ihre Augen bekommen. Dieses Mal untersuchten zwei Ärzte, zwei Optiker und sechs Helferinnen 260 Patienten. 145 konnten sofort eine Lesebrille bekommen, die anderen erhalten entsprechend der Sehtests gesondert angefertigte Brillen, die nach Fertigstellung ausgeliefert werden. Ein solches Eye-Camp erfordert Kosten von 800 bis 1.000 €, die aus Spendengeldern aufgebracht werden. Eine große Hilfe sind die in Deutschland gesammelten Brillen, die von der Sri Lanka Hilfe regelmäßig in großen Paketen nach Sri Lanka geschickt werden.
Und Ilse Huppertz schaut bei ihren Aufenthalten in Sri Lanka, wo sie viele Jahre mit ihrem Mann lebte und wirkte, genau auf die Menschen und so brachte sie ein neues Projekt mit nach Deutschland, durch das ärmsten Menschen in der Hauptstadt der Insel, in Colombo, geholfen wird.
Schon seit 1967 besteht in der anglikanischen Kirchengemeinde St. Michael eine Suppenküche, in der täglich Arme mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden. In diesem Land gibt es keine Krankenkasse und keine Rentenversicherung. Die Menschen, die nicht mehr arbeiten können, sind auf andere Hilfen angewiesen. So gibt es in dieser Suppenküche auch einmal in der Woche medizinische Beratung und Hilfe, es werden Medikamente ausgegeben, auch Trockenmilch und für Babys geeignete Produkte.
Mit großer Hoffnung, weiter vieles für die notleidenden Menschen dort tun zu können, ist Ilse Huppertz zurückgekehrt. Weitere Informationen gibt es unter: www.srilanka-hilfe.com.
Brigitte Meyer auf der Heide