Bad Honnef | Leidenschaft, Emotion, Bewegung – Seit fast einem halben Jahrzehnt hat Bad Honnef ein regional unverwechselbares kulturelles Angebot. Aber erst Bürgermeister Otto Neuhoff machte heute den Weg frei für ein weiteres Kapitel im Markenbildungsprozess: „Ja, ‚Bad Honnef tanzt‘ ist ein kulturelles Markenzeichen der Stadt.“
Damit zollte er während einer Pressekonferenz den Initiatorinnen um die Tanz- und Kulturpädagoginnen Anna-Lu Masch, Aruna Dufft und Stefanie Schwimmbeck nicht nur höchstes Lob für ihre Leistungen, sondern etablierte das Kulturprojekt auch als herausragendes städtisches Aushängeschild. Mit den jährlich über Tausend Teilnehmern und Zuschauern aus dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Bonner, Kölner und rheinland-pfälzischen Raum kann sich „Bad Honnef tanzt“ auch zu einem interessanten Wirtschaftsfaktor entwickeln.
„Ja“, sagte der Bürgermeister heute im Rathaus, „da ist vielleicht was drin“. Zurzeit liefen Gespräche mit der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis über touristische Zusammenarbeit, er könne sich vorstellen, dass „Bad Honnef tanzt“ konzeptionell dazu passt.
Ziel des Projektes sei es, der Jugend und allen anderen Menschen in Bad Honnef und der Umgebung jenseits aller sozialen Barrieren Zugang zur Kultur zu ermöglichen, so die Initiatorinnen. Sie wählten den Weg über Schulen und andere vorschulische Bildungseinrichtungen und schafften es, dass bis heute über 900 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 3 und 21 Jahren Tanz, Kultur und Bühne hautnah erlebten.
Während der geregelten Schul-, Förder- und Bildungszeiten erarbeiten die Choreografinnen ein eigenes Tanztheater. Zum Schluss präsentieren die Kinder- und Jugendlichen in einer eindrucksvoll gestalteten Bühnenumgebung im Rahmen eines Sommerfestivals ihre Ergebnisse. So fanden unter anderem Aufführungen in einem Zirkuszelt, einer Kirche, im Arp-Museum und im Bad Honnefer Rathaus statt. Anna-Lu Masch: „Das Sommertanzfestival ist mittlerweile fester Bestandteil der Kulturlandschaft im Siebengebirge.“
Die jährlichen Kosten von fast 100.000 EUR werden über Förder- und Sponsorengelder finanziert, mit am Sponsorentisch sitzt die Bad Honnef AG.
„Bad Honnef tanzt 2016“ trägt den Titel „Come together“, behandelt wird das Thema „Menschenrechte“. Die Schwerpunkte Inklusion, Nationen, Integration und Generationen wurden bereits vor zwei Jahren festgelegt. Anna-Lu Masch: „Natürlich hatten wir damals nicht daran gedacht, dass das Thema so an Brisanz gewinnen sollte.“
Rund 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bereiten sich auf das große Festival vor. Diesmal beteiligen sich auch Bewohner des Seniorenheims St. Aegidius im Alter bis 98 Jahren. Neben den Kindergärten, Grund- und Hauptschulklassen aus Bad Honnef und Rheinbreitbach sind ebenfalls eine Flüchtlingsklasse der Konrad-Adenauer-Schule, die 1. und 3. Klasse der Landesschule für blinde Kinder und die 12. Klasse einer Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder aus Neuwied dabei.
„Tanzpalast“ ist die Menzenberger Sporthalle, die vom 22. bis 25. Juni 2016 Schauplatz kultureller Einzigartigkeit sein wird. Am Mittwoch, 22. Juni, tritt zunächst ein Profi-Tanz-Ensembles aus Bonn auf (17.30 Uhr), Donnerstag folgt eine große Gala mit Tänzerinnen aus verschiedenen Bad Honnefer Formationen. Den Abschluss bilden die Präsentationen von „Come together“ am Freitag, (17.30 Uhr) und Samstag (15.30 Uhr).
Die Festivaleröffnung indes ist bereits am 13. Juni 2016 um 19.30 Uhr im großen Haus der Oper Bonn. Dann zeigen die Bad Honnefer Kompanien „BOYS“ und „GIRLS“ ihre aktuelle Produktion „Wie im Film?“, die sie gemeinsam mit dem JugendJazzOrchester Bonn erarbeitet haben.