Stadt Siebengebirge | Lange Zeit war es im Siebengebirgsraum Tradition, auf einem Bittweg zur Kapelle auf dem Petersberg zu pilgern. Dieter Mechlinski vom Virtuellen Brückenhofmuseum hat nun auf den Spuren umfangreich recherchiert und die beeindruckenden Ergebnisse seiner Forschungen in einer Galerie im Virtuellen Brückenhofmuseum online gestellt.
Es waren fünf Petersberger Bittwege
„In einer der letzten großen Prozessionen zog die Bonner Münsterpfarre jährlich am Peter- und Paulstage hinauf“ zur Wallfahrtskapelle auf dem Petersberg, erinnerte sich 1925 der Oberdollendorfer Heimatforscher Dr. Ferdinand Schmitz. Damit ging eine mehr als 750 Jahre währende Tradition zu Ende, und die Bittwege sind nahezu in Vergessenheit geraten. Lediglich der Bittweg von Königswinter wird von Zeit zu Zeit erwähnt, dann oft auch im Zusammenhang mit den wiederkehrenden Mahnungen des Heimatvereins Siebengebirge, die zwölf noch verbliebenen Stationen denkmalgerecht instand zu setzen.
Dieter Mechlinski, Mitglied im Heimatverein Oberdollendorf, hatte sich Mitte des letzten Jahres entschlossen, als Mitarbeiter im Virtuellen Brückenhofmuseum den ehemaligen Petersberger Bittwegen dort ein bleibendes Denkmal zu setzen. Die von ihm jetzt fertiggestellte Galerie zu den 29 noch erhaltenen Prozessionsaltären, Heiligenhäuschen und Andachtskreuzen umfasst mehr als 100 Bilder, darunter zahlreiche Fotos, die er selbst auf seinen Wanderungen von den fünf Ausgangspunkten der Wege zum Berggipfel angefertigt hat.
Die Suche in den Archiven sowie zahlreiche Gespräche und Briefwechsel brachten interessante und heute vielfach in Vergessenheit geratene Einzelheiten zutage. Sie mögen den Internet-Surfer in der Galerie zum Lesen anregen und vielleicht dazu anreizen, den einen oder anderen der fünf Wege von Königswinter, Niederdollendorf, Oberdollendorf, Ittenbach und dem Kloster Heisterbach auf den Spuren Tausender von Pilgern zu begehen. Dazu lohnt sich ein Besuch im Virtuellen Brückenhofmuseum entweder über www.virtuellesbrueckenhofmuseum.de im Raum Siebengebirge – oder direkt mit einem Klick auf Petersberger Bittwege.
Lothar Vreden