Kommentar
Absolut provinziell
Man nehme: Eine Goldgrube und gutwillige Jungs die denken: das Insel-Café gehört auch uns, wir machen dort was los.
Haben die Jungs getan. Nur ohne die Rechnung vom Goldgräber. Der hat nun zum zweiten Mal die gut angenommenen Veranstaltungen gestoppt.
Welche Gründe auch immer vorlagen: Die Musik hat sicherlich die Mehrheit nicht gestört. Eher wirds um den Kommerz gegangen sein.
Wirft die Frage auf: Sollten sich Künstler für solche regelmäßigen „Umsonst-und-Draußen-Veranstaltungen“ überhaupt noch hergeben oder nicht doch besser Eintritt verlangen?
Der neuerliche Kultur-Stop im Insel-Café ist imagemäßig für den möglichen LaGa-Bewerber Bad Honnef eine kleine Katastrophe. Absolut provinziell.
Weitaus schlimmer allerdings wäre es, wenn in unserer Stadt wirklich so viele Menschen wohnten, die Live-Musik am Rhein nicht mögen.
Ein Grund zum Wegziehen.
Bad Honnef
Warum ein neuer Sibi-Standort Bad Honnef nach vorn bringen könnte
Der Beschluss, das Sibi zu sanieren und modernisieren, steht seit 2020. Ein Architektenwettbewerb wurde gestartet. Die Planungen laufen.
Überraschend kündigte die Internationale Universität an der Mülheimer Straße an, ihren Standort nach Bonn zu verlegen. Ein Schock nicht nur für die Stadt, sondern auch für den Eigentümer des früheren Kaiser’s-Gebäudes an der Bahnhofstraße. Der hatte das ehemalige Hotel Dell in zahlreiche kleinere Wohneinheiten aufteilen lassen – für die IU-Studenten, die nun nicht mehr kommen.
Was die wohnbauliche Entwicklung angeht, hat die Stadt zweifelsfrei wenig Glück. Das Projekt Saynscher Hof/Fußgängerzone stagniert, in Veedeln wie Rhöndorf regt man sich über eine unharmonische und übergroße Bauweise auf, familienfreundlichen, bezahlbaren Wohnraum gibt es in Bad Honnef kaum noch.
Optimistische Lokalpolitiker hoffen immer noch, dass Flächen in Selhof-Süd bebaut werden können. Auch über dem Gelände des Hockeyplatzes schwebt ständig das Damoklesschwert. Hingegen ist der Bereich des nördlichen Stadtgartens längst kein Thema mehr.
Mit dem Wegzug der IU ergeben sich für das Sibi neue Standortperspektiven. Einer Machbarkeitsstudie entsprechend müsste zwar noch einiges auf dem jetzigen Campus an der Mülheimer Straße geplant, umgeplant und gebaut werden – und auch die Gesamtfläche würde wohl etwas kleiner – aber der Eigentümer dürfte willens sein, an Lösungen zu arbeiten. Klar ist, auf seinem Grund und Boden soll weiterhin eine Bildungseinrichtung ihren Platz finden.
Was würde es für die Stadt und insbesondere für das Veedel Rommersdorf-Bondorf bedeuten, wenn das jetzige Sibi-Gelände für eine Neubebauung frei würde?
Zunächst fiel der ganze Stress für Schüler, Lehrer, Eltern und Anlieger weg, der durch die Baumaßnahmen während eines laufenden Schulbetriebs entstehen würde. Sicherlich könnte mit den nötigen Um- und Neubaumaßnahmen auf dem IU-Gelände beizeiten begonnen werden, sodass bis zu einem Sibi-Umzug nicht allzu viel Zeit verging. Ein riesiges städtisches Grundstück stünde in Rommersdorf-Bondorf für eine attraktive (eventuell modellhafte) Wohnbebauung zur Verfügung, preiswerter Wohnraum für junge Familien könnte entstehen. Die Löwenburgschule samt OGS ließ sich vermutlich in den Gesamtkomplex integrieren, auch ein neuer Kindergarten (somit würde mit der Umlegung der Grundschule ein weiteres städtisches Grundstück frei). Das Feuerschlösschen bietet sich als Bürger- und Kulturhaus für das Veedel an. Und wenn über 1000 Schülerinnen und Schüler nicht mehr täglich durch die engen Straßen zu ihrer Schule gehen und fahren müssen, ergeben sich vollkommen neue Perspektiven für die Weiterentwicklung des Mobilitätskonzepts.
2018 feierte das Sibi sein 100-jähriges Bestehen. In der Folge wurde dem Gymnasium nach dem Umzug 1959 von der Bergstraße in die Rommersdorfer Straße – was bauliche Nachhaltigkeit angeht – offensichtlich wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Bevor nun tolle Lebens- und Gestaltungsmöglichkeiten vorschnell verhindert werden (weil vielleicht niemand mehr Lust hat auf eine weitere Neuplanung), sollten die Verantwortlichen besser noch einmal ausgiebig über die Chancen debattieren, die eine Verlegung des Standortes bieten würde. Schließlich handelt es sich ja – wir wir annehmen müssen – wieder um ein Jahrhundertprojekt.
Kommentar
Nutzt die Stadt die Chance?
Die FreiRaum Schule kommt nicht nach Bad Honnef. Letztlich ist es egal, welche Gründe dafür eine Rolle spielen. Viel interessanter sind jetzt die Möglichkeiten, die sich für die Gestaltung der Bad Honnefer Schullandschaft ergeben.
Nach jetzigem Stand soll das Sibi, das stark in die Jahre gekommen ist, für viele Millionen saniert werden. Vermutlich ist bis heute nicht bekannt, wie dieses Projekt überhaupt finanziert werden kann, denn die Kassen sind leer.
Selbst wenn sich die Modernisierung irgendwann finanzieren ließe, ohne dass deswegen andere wichtige städtische Entwicklungen zurückstehen müssten, wäre die Baumaßnahme mitten im Wohngebiet für Anlieger, Schüler und Lehrer eine Strapaze. Ferner muss in Betracht gezogen werden, dass Straßen und Flächen des Quartiers „rund um St. Josef“ im Rahmen des Mobilitätskonzepts entwickelt werden sollen, die frühere Konrad-Adenauer-Schule umgebaut wird, und auch auf dem ehemaligen Sportplatz von St. Josef ist der Bau von Wohnungen geplant. Könnte ein Veedel wie „rund um St. Josef“ diese Maßnahmen, die sich über Jahre hinzögen, überhaupt verkraften?
Wenn Jonathan Grunwald recht hat und der Eigentümer des Hochschulgeländes an der Mülheimer Straße in die jetzige Unianlage weiter investieren würde – beispielsweise eine Turnhalle bauen ließe – dann sollte ihm die Stadt schnell die Hand reichen und mit ihm gemeinsam prüfen, wie ein Umzug des Sibi gewuppt werden könnte.
Ein Abriss des jetzigen Gymnasiums würde perspektivisch viel Fläche für günstigen Wohnraum bieten. Die Bebauung könnte langfristig geplant werden, während die Infrastruktur des Gymnasiums dringend und schnell verbessert werden muss. Und eine Verkehrsberuhigung „rund um St. Josef“ erschiene zudem in einem ganz neuen Licht.
Kommentar
Liebe SPD!
Liebe SPD in Bad Honnef! Eurer Berliner Chefetage geht es nicht gut und eure Fraktion in Bad Honnef ist bereits bei der letzten Kommunalwahl geschmolzen. Einst konntet ihr euch rühmen, in Bad Honnef die erste weibliche Bürgermeisterin zu stellen, gleichzeitig habt ihr damals mit diesem Wahlerfolg die Vorherrschaft der CDU gebrochen. Glorreiche Zeiten waren das.
Im kommenden Jahr stehen erneut Wahlen an: im Bund und den Kommunen. Reden wir über unser kleines Stück Deutschland im Siebengebirge: Angenommen, ich wollte mich über die inhaltliche Arbeit der lokalen SPD informieren, würde ich zunächst im Internet deren Website aufrufen. Was fände ich dort aber an brauchbaren Informationen?
Zunächst sehe ich einen kurzen Begrüßungstext, in dem mir „viel Spaß beim Durchstöbern unserer Homepage“ gewünscht wird. Es folgen eine Einladung zum Thementag “Frauen und Finanzen” vom 18. Februar (immerhin) 2024. Weiter kann ich die „aktuelle Ausgabe“ des Magazins „Klartext“ aufrufen – veröffentlicht ebenfalls am 18. April. In einem Beitrag gibt der Bad Honnefer SPD-Chef Anleitungen, wie politische Menschen den „verlorenen Kompass wiederfinden“ können: „Wo findet Ihr eine Gemeinschaft, in der Ihr dies tatsächlich erleben könnt und Euch selbst dabei auch aktiv oder sogar mitreißend einbringen könnt? Es gibt eine solche Gemeinschaft – hier in der SPD Bad Honnef!“
Dann folgen (wenigstens aktuelle) Infos aus der NRW-SPD, die vermutlich den kommunalen Wähler erst einmal nicht so brennend interessieren dürften. Schließlich will der ja wissen, warum die SPD für die Abschaffung der systemübergreifenden Geschwisterkindbefreiung von Kita und Offener Ganztagsschule (OGS) gestimmt hat; oder auch, welche Konzepte die SPD vorhält, um die Innenstadtproblematik zu verbessern; oder welche Maßnahmen sie für wirksam hält, um die Sauberkeit der Stadt zu verbessern; oder ob sie Gespräche mit dem Pächter des Grafenwerther Biergartens geführt hat, um diese Vorzeigefläche endlich so zu gestalten, wie es den Inselfans und dem Tourismusmanagement versprochen wurde; oder wie nicht genutzter Wohnraum genutzt werden könnte; oder wie Sport und Kultur gefördert werden sollten; oder, oder, oder …
Stattdessen lese ich einen Beitrag von dem guten Tobias Karsten: „Gutes erhalten, Neues gestalten“. Er unterzeichnet als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, obwohl er das längst nicht mehr ist. Und wo der interessierte Wähler ein Konzept für die Kommunalwahl 2025 erwartet, findet er das Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2020.
Peinlich wird es, wenn man über den Tod des langjährigen SPD-Ratsmitglieds Lucia Olbrück als erstes aus der Presse erfährt, anstatt aus den parteieigenen Medien. Von einer Pressemeldung einmal ganz abgesehen.
Der Gipfel mag dann sein, dass die legendäre Brigitte Meyer auf der Heide unter der Rubrik „Wir sind der Ortsverein“ immer noch mit dem Text „Ihr wacher und aufmerksamer Blick zeugt von einem sehr aktiven Leben und – noch immer – viel Tatkraft“ vertreten ist. Frau Meyer auf der Heide verstarb am 16. Februar 2024.
Liebe SPD! Ja, Kommunalpolitik ist ein Ehrenamt, verlangt viel Engagement, Zeit, Aufopferung. Aber ihr wollt doch auch den Erfolg. Dazu gehört, dass ihr im Jahr 2024 den digitalen Wandel vollzogen haben solltet. Wenn ich euch wählen soll, dann muss sich (auch) hier etwas ändern. Eine Partei von gestern wähle ich nicht.
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