Bad Honnef – Heute ist in Bad Honnef nur noch eine mit Covid infizierte Person registriert. Der erste Fall in der Stadt wurde am 11. März 2020 bekannt. Am Morgen des denkwürdigen Tages nahm Bürgermeister Otto Neuhoff auf dem Schulhof der Löwenburgschule Unterschriften für Tempo 30 auf der Rhöndorfer Straße entgegen. Mit dabei war auch ein heutiger Grimme-Preisträger. Der Bürgermeister sagte mehr oder weniger hinter vorgehaltener Hand: „Jetzt haben wir auch unseren ersten Fall“, bewahrte aber Haltung.
Weniger gefasst war die betroffene Person, ein Abiturient. Nicht unbedingt, weil sie infiziert war – was sie zum Zeitpunkt der ersten Symptome nur vermuten konnte – sondern weil den Schüler niemand testen wollte.
Vom Bad Honnefer Krankenhaus wurde der zu seinem Hausarzt geschickt, schließlich handele es sich nicht um einen Notfall. Der Hausarzt diagnostizierte eine Bronchitis, dachte nicht an einen Coronatest. Als der Schüler zur Uniklinik nach Bonn fuhr, um sich auf eigene Rechnung testen zu lassen, musste er zunächst Überzeugungsarbeit leisten. Dann klappte es.
Der 18-Jährige war positiv – und um 130 EUR ärmer. Später weigerte sich seine Krankenkasse, die Kosten zu übernehmen. Erst nach Intervention von „Honnef heute“ sicherte sie ihm die Erstattung der Kosten zu. Auch das Kreisgesundheitsamt bekam vom „jungen B.“ keine guten Noten.
Hier der Beitrag: Coronavirus: Die Leiden des jungen B.
Später stellten sich die Schnelltests als „Wunderwaffe“ gegen die Pandemie heraus und der Staat investiert Millionen in Teststationen.