Bad Honnef | Transkription – kein Teufelswerk, sondern eine Methode, um zum Beispiel Musikstücke für Klavier auch auf anderen Instrumenten spielbar zu machen. Notenschriften werden dabei in die Form umgewandelt, die für das jeweilige Instrument geeignet ist.
Wie spannend das klingen kann, konnten Musikinteressierte am Freitagabend im katholisch-sozialen institut (KSI) in Bad Honnef-Selhof erfahren. Dort gastierten das Gitarrenduo Katrin Simon & Evert Brettschneider und der Pianist Peter Bortfeldt.
Mit ihrer Interpretation von Albinez‘ „Asturias“, Debussys „Golliwogg’s Cakewalk oder Saties „Gymnopédie“ begeisterten sie die vielen Konzertbesucher. Weitere Werke von Mendelssohn Bartholdy, Granados, Ponce und Cimarosa setzten die drei Musiker virtuos um und erhielten dafür langanhaltenden Applaus.
Obwohl Gitarre und Klavier beides Harmonie-Instrumente sind, konnten sich die Zuhörer von ihren sehr unterschiedlichen klanglichen Vorzügen überzeugen. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch den flexiblen Instrumenteneinsatz, den Transkriptionen erst möglich machen.
Ihre musikalische Ausbildung absolvierten die drei international erfahrenen Musiker an der Essener Folkwang Universität der Künste, trotzdem war es an diesem Abend im KSI ihr erster gemeinsamer Auftritt.
Was ist Transkription in der Musik?
In der Musikwissenschaft versteht man unter Transkription das Notieren von bedeutungstragenden musikalischen Gedanken, Schallereignissen oder bereits notierter Musik in eine veränderte oder andere symbolische Form.
Mit Transkription kann zum Beispiel gemeint sein:
- Die Umschreibung von einer Notenschrift in eine andere, zum Beispiel der Griffnotation für die Gitarre in das Fünfliniensystem. Dies wird auch als Transnotation bezeichnet.
- Die Übertragung von akustisch wahrgenommener Musik in eine Notenschrift, beispielsweise von ethnomusikalischen Ton- und Musikaufzeichnungen, Jazzimprovisationen – oder auch von Aufführungen von Künstlern, die selbst keine Notenschrift beherrschen. So konnte Anton Karas, der Komponist der Filmmusik zu Der dritte Mann, keine Notenschrift – die gedruckte Fassung der Noten wurde aus seinem Zitherspiel transkribiert.
- Die Übertragung eines Werkes von einer Besetzung in eine andere, meist von einer großen Besetzung für eine kleine oder für ein Soloinstrument.