Bad Honnef – SPD-Ratsfrau Annette Stegger kritisierte am Abend im Rahmen der Sondersitzung des Rates zum Haushalt in einer pesönlichen Erklärung den Brandbrief, den der Centrum Bad Honnef e.V., die Initiative Wirtschaft für Bad Honnef, das Weinhaus Hoff und der Lebendige Stadtmitte Bad Honnef e.V. in die Öffentlichkeit gebracht hatten.
In dem Brandbrief reagierten die Wirtschaftsvertreter auf ihnen bekannt gewordene Informationen, dass das Budget der Wirtschaftsförderung gekürzt werden solle. Unter anderem stand dort zu lesen: „Reißt Euch zusammen! – zum Wohle der Stadt. Hört auf, Partikularinteressen und alte Animositäten in den Vordergrund zu stellen – das können wir uns nicht mehr leisten angesichts verschiedener krisenhafter Entwicklungen. Fangt an, Euch für die Zukunft der Stadt zu interessieren – denn die gestalten wir nur gemeinsam!“
Stegger sagte, als sie den Brief gelesen hätte, habe es ihr die Sprache verschlagen. In ihrer 20-jährigen kommunalpolitischen Laufbahn sei sie noch nie mit einer ähnlich respektlosen und beleidigenden Kritik konfrontiert worden. Gerade in der heutigen Zeit sei es höchst kritisch, seinen Unmut in einer solchen ungebührlichen Form gegen ehrenamtlich tätige Kommunalpolitker auszudrücken.
Sie forderte auch die Presse auf, sensibel mit Formulierungen dieser Art umzugehen.
Für ihre persönliche Erklärung bekam sie vom gesamten Rat Beifall.
An dem Brandbrief ist nichts, aber auch gar nichts beleidigendes oder respektloses. Es ist ganz unbestreitbar ein Beweis dafür, dass es zwischen der lokalen Wirtschaft und der lokalen Politik keinen ausreichenden Dialog gibt, der als zielführend gesehen wird.
Dass dann auch noch das bisschen (Entschuldigung, Hr. Hombücher), was wir an lokaler Presse hier überhaupt haben, am besten offenbar die Klappe halten soll, ist eine Unverfrorenheit, die -gerade einer SPD Politikerin- nicht gut zu Gesicht steht.
Ehrenamt bedeutet nicht, dass man seine Sachen dann halbherzig oder inkompetent erledigen darf. Fragen Sie hier doch einmal alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die sehen das sicher ähnlich.
Nein, wer sich durch diesen Brief beleidigt fühlt, hat es entweder nicht verstanden – oder ein tiefsitzendes schlechtes Gewissen. Dass sich auch andere Ratsmitglieder gerne hinter der Erklärung von Frau Stegger verstecken – die, nebenbei bemerkt, nichts inhaltliches beigetragen hat – ist ein erschreckender Hinweis darauf, wie viel von diesem Rat in dieser Sache -oder noch schlimmer: in Bezug auf ein tragfähiges Haushaltskonzept- zu erwarten ist.