Rhein-Sieg-Kreis – Weimar ist eine Stadt voller Geschichte, im Guten wie im Schlechten. Im doppelten Jubiläumsjahr deutscher Demokratie – 100 Jahre Weimarer Nationalversammlung und 30 Jahre Mauerfall – wählten die Jusos Rhein-Sieg die Stadt in Thüringen als Ziel ihrer diesjährigen Bildungsfahrt.
Auf dem Programm stand neben der Kulturgeschichte der Weimarer Klassik eine Führung zu den zentralen Orten, an denen vor 100 Jahren mit der Weimarer Nationalversammlung die erste deutsche Demokratie das Licht der Welt erblickte. So erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sogar an welchem Ort der spätere Reichspräsident Friedrich Ebert abends in geselliger Runde entspannte oder die Sozialdemokratin Marie Juchacz als erste Frau in einem deutschen Parlament das Wort ergriff.
Die Republik und damit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hielten nur 14 Jahre. Doch auch für die folgenden Jahre ist Weimar ein Sinnbild deutscher Geschichte. Bei einer Führung durch die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald wurden die Grauen der nationalsozialistischen Diktatur eindrucksvoll erlebbar. „Gerade angesichts des antisemitischen Anschlags in Halle und des auflebenden Rechtsextremismus müsste der Besuch einer solchen Gedenkstätte für jede und jeden verpflichtend sein“, findet der Juso-Kreisvorsitzende Mario Dahm.
Zum Jubiläum des Mauerfalls suchten die Jusos aus dem Rhein-Sieg-Kreis den Austausch mit Juso- und SPD-Mitgliedern aus Weimar. Bei einer Gesprächsrunde mit dem thüringischen Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Hartung wurden Erfahrungen ausgetauscht und so manche Ungerechtigkeit auch im Zuge der Wiedervereinigung, aber auch die Herausforderungen des Rechtspopulismus in den ostdeutschen Bundesländern diskutiert. „Wir bieten im jeden Jahr entweder eine politische Bildungsfahrt oder ein Wochenendseminar für junge Menschen an. Die Angebote sind für alle Interessierten aus dem Rhein-Sieg-Kreis offen“, wirbt der Juso-Kreisgeschäftsführer Nils Suchetzki schon für das nächste Jahr.