Bad Honnef/Erpel – Bienen spielen eine entscheidende Rolle in unseren Ökosystemen. 80 % der heimischen Kultur- und Wildpflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig (Deutschland summt). Ein Drittel von allem, was wir essen, ist abhängig von Bienenbestäubung.
In den Supermärkten wären zwei von drei Regalen leer, wenn es keine Bienen gäbe. Wild- und Honigbienen tragen durch ihre Schlüsselrolle zur Erhaltung der Artenvielfalt (Biodiversität) bei, weshalb ihr Rückgang in den letzten Jahren zu einem alarmierenden Umweltthema wurde. Der Weltbiodiversitätsrat sieht eine Bedrohung für die Ernährungssicherheit der Menschheit.
Gründe dafür, dass es den Bienen schlecht geht, sind
- die Zerstörung von Lebensräumen,
- eingeschleppte Parasiten und Krankheiten,
- die Monokulturen in der Landwirtschaft,
- der Einsatz von Pestiziden und
- andere Umweltbelastungen.
Laut dem Bildungsprojekt „Bienenretter“ bietet auch die Stadt gute Möglichkeiten, Bienen zu retten: „Denn hier können Bienen fast das ganze Jahr etwas Blühendes finden und hier werden kaum Pestizide eingesetzt. Für Wildbienen gilt es Lebensraum zu schaffen, monotone Grünflächen und Gärten artenreich und lebensfreundlich für Bienen & Co. fit zu machen.“
Mittlerweile gibt es in Deutschland immer mehr Hobby-Imker. Der NDR berichtet, dass allein in Niedersachsen die Zahl der Hobby-Imker in den Städten zwischen 2007 und 2020 um fast 70 Prozent gewachsen sei.
Der Deutsche Imkerbund weist darauf hin, dass es großer Fachkenntnisse bedarf, um Bienenvölkern eine ausreichende Gesundheitsfürsorge zukommen zu lassen und so dafür zu sorgen, dass es ihnen dauerhaft gut geht. „Wer behauptet, dass Imkerei zum Beispiel ohne direkten Kontakt zu Bienen und ohne entsprechende fachliche Expertise machbar ist, handelt fahrlässig und rechtswidrig“, so der Verband.
Wer sich für die Imkerei interessiert, kann sich beispielsweise in der Hofimkerei von Yasar Korkmaz Erpel-Orsberg darüber informieren, wie es geht und was benötigt wird.

Übrigens: Auf dem Weg zur Erpeler Ley finden Wanderer verschiedene kleine Honigkioske. Dort kann jeder selbst hergestellten Honig in Gläsern kaufen, aber auch Honiglakritz oder Honigplätzchen. Das Geld wird in einer kleinen Kasse hinterlegt. Und noch etwas kann man dort hinterlegen: Eine Spende für die Jugendfeuerwehr. Wäre doch auch eine Idee für Bad Honnef.
Noch ein paar Zahlen (Imkerverband)
Das Sammelgebiet eines Bienenvolkes erstreckt sich auf annähernd 50 Quadratkilometer. Es ist damit etwa so groß wie das Innenstadtgebiet von Köln.
Für 500 Gramm Honig müssen Arbeitsbienen rund 40.000 mal ausfliegen und dabei eine Flugstrecke von rund 120.000 km zurücklegen.
An guten Tagen können die Sammlerinnen eines Volkes mehrere Kilogramm Blütennektar einfliegen.
Jeder Imker hält durchschnittlich 6,6 Bienenvölker. Aber weniger als ein Prozent betreiben die Imkerei erwerbsmäßig.