Mal ehrlich: Hätten Sie’s gedacht? Das Erzbistum will auf den Religionsunterricht für alle nicht verzichten. Nun hat die Stadt ein Problem, es sei denn, die Kirche lässt sich umstimmen.
Der siebenjährige Muslim Bülent wurde in Paderborn von der katholischen Grundschule verwiesen. Seine Eltern hatten zwar nichts gegen die katholische Schulpädagogik, aber die Teilnahme am Religionsunterricht war ihnen nun doch zu viel.
Warum soll das in Bad Honnef anders sein? Und wenn es anders wäre, warum gäbe es dann noch katholische Bekenntnisschulen?
Natürlich haben die Stadtmütter und -väter diesen Konflikt vorausgesehen, vor allem die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Petra Kansy, hat immer wieder betont, dass es sich bei den Kriterien der Stadt für eine katholische Gesamtschule um „Extremforderungen“ handele. Allerdings: Kein verpflichtender Religionsunterricht ist die Minimalforderung.
Die Wehen der katholischen Gesamtschule haben wie erwartet begonnen. Konstruktiv kann es nur zwei Lösungen geben: Das Erzbistum verzichtet auf die Teilnahmepflicht am Religionsunterricht für Anders- und Nichtgläubige oder lässt nach und nach auch den Unterricht anderer Religionsgemeinschaften zu.
Mit dem Islam beginnt’s. Amen.